Gelsenkirchen-Rotthausen. Ein Statiker empfahl, einen Teil des Gelsenkirchener Denkmals vorsichtshalber zu sperren. Nun beginnt im Volkshaus Rotthausen die Ursachensuche.

Im Volkshaus Rotthausen sind im rechten Seitenflügel Risse aufgetreten. Ein Bereich des Gebäudes wurde vorsichtshalber gesperrt. Die Stadt Gelsenkirchen will nun im Baudenkmal auf Ursachensuche gehen.

Bei einem Ortstermin am vergangenen Freitag mit einem externen Statiker wurde der Schaden besichtigt, so die Verwaltung. Der Statiker habe darauf die Empfehlung ausgesprochen, den rechten Seitentrakt des Gebäudes zunächst nicht mehr zu nutzen. Betroffen ist davon vornehmlich die Arbeitsförderungsgesellschaft Gafög, die mit ihrer Schuldnerberatung im entsprechenden Gebäudeteil sitzt.

Schuldnerberatung der Gelsenkirchener Gafög betroffen

Auch die Sanitärräume mit den Toilettenanlagen schauten sich die beiden SPD-Politiker Bernd Lemanski und Ernst Majewski (l.) 2012 beim Rundgang durch das Gebäude an.
Auch die Sanitärräume mit den Toilettenanlagen schauten sich die beiden SPD-Politiker Bernd Lemanski und Ernst Majewski (l.) 2012 beim Rundgang durch das Gebäude an. © Funke FotoServices | Thomas Schmidtke

Ursächlich für die Rissbildung, so die Einschätzung der Stadt, sind vermutlich Setzungen des Fundamentes in der hinteren rechten Ecke des Anbaus. Die genaue Ursache soll nun durch die Freilegung des Fundamentes ermittelt werden.

Georg Gerecht vom Bürgerverein Rotthausen, von Beruf Bauingenieur, und Karlheinz Rabas vom Stadtteilarchiv Rotthausen, das im Volkshaus untergebracht ist, schauten sich Dienstag ebenfalls den Schaden an. Womöglich, so ihre erste Einschätzung, sei Erdreich unter dem Gebäudeteil weggesackt, in dem die Sanitärräume liegen. „Vielleicht sind dort Rohre undicht. Wenn der Bereich frei liegt, wird man sehen, was dort wirklich los ist“, hofft Rabas.

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Repräsentatives Baudenkmal: 1921 wurde das Volkshaus Rotthausen im Stil des Backsteinexpressionismus errichtet.
Repräsentatives Baudenkmal: 1921 wurde das Volkshaus Rotthausen im Stil des Backsteinexpressionismus errichtet. © Funke FotoServices | Thomas Schmidtke

Das Volkshaus Rotthausen, 1921 im Stil des Backsteinexpressionismus errichtet, ist seit etlichen Jahren ein „Sorgenkind“. Für den ehemaligen Kultur- und Freizeitort wird seit gut einer Dekade ein neues Nutzungskonzept gesucht. Eine öffentlichkeitswirksam inszenierte „Experimentierphase“ samt Studie mit etlichen Veranstaltungen brachte 2016 keine grundlegenden Erkenntnisse. Nun soll eine Machbarkeitsstudie mehr Klarheit bringen.

Wie zunächst einmal die genaue Instandsetzung erfolgen muss, wird nach Feststellung der Schadensursache mit der Unteren Denkmalbehörde abgestimmt.