Gelsenkirchen-Rotthausen. Rotthausen wird schöner: Warum die Stadt Gelsenkirchen vom Vorkaufsrecht auf vier Schrottimmobilien Gebrauch macht, die als Schandfleck gelten.

Sie sind weithin sichtbar, gelten als Schandfleck in Rotthausen – und werden demnächst der Vergangenheit angehören: Die maroden Gebäude an der Steeler Straße 163/165 und an der Achternbergstraße 33/35. Denn nun hat die Stadt zugegriffen und macht vom sogenannten gemeindlichen Vorkaufsrecht für die vier Schrottimmobilien Gebrauch. Möglich macht dies das „Modellvorhaben Problemimmobilien“, bei dem die Stadt finanziell durch das Land NRW und den Bund gefördert wird.

Gelsenkirchen: Stadt sichert sich Vorkaufsrecht auf Schrottimmobilien in Rotthausen

Die vier Häuser waren Teil eines großen Immobilienpakets, das von einer niederländischen an eine deutsche Immobiliengesellschaft verkauft wurde. Während des sogenannten Vorkaufsrechtsverfahrens hatte die Stadt der Käuferin noch die Chance eingeräumt, die Gebäude in einen ordnungsgemäßen Zustand zu bringen – doch laut Stadt gab es daran „kein Interesse“. Daraufhin habe die Stadt von ihrem Recht Gebrauch gemacht, dass ihr zustehende Vorkaufsrecht auszuüben.

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Die rechtliche Grundlage hierfür bildet die Abänderung des Baugesetzbuches, das Kommunen ein Vorkaufsrecht für Schrottimmobilien einräumt, wenn sie bauliche Missstände aufweisen und „erhebliche nachteilige Auswirkungen auf das soziale oder städtebauliche Umfeld haben“, heißt es seitens der Stadt.

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Mit Übernahme der Objekte verpflichtet sich die Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GGW) zur Entwicklung der Flächen. Den Hintergrund bildet das integrierte Entwicklungskonzept für Rotthausen, bei dem der Stadtteileingang im Kreuzungsbereich von Steeler Straße und Achternbergstraße städtebaulich neu gestaltet werden soll.

„Es freut mich sehr, dass insbesondere an dieser exponierten Lage des Stadteingangs ein weiteres Zeichen für den zielgerichteten Umgang mit Problemimmobilien und die zukunftsorientierte Entwicklung des Stadtteils Rotthausen und der Stadt Gelsenkirchen gesetzt werden kann“, erklärte Stadtbaurat Christoph Heidenreich.

In Gelsenkirchen konnten seit dem Start des Förderprogramms allein 29 Problemhäuser erworben werden, NRW-weit sind es 72 Schrottimmobilien in 14 Städten.