Gelenkirchen-Buer. Es soll einzigartig sein: Gelsenkirchen-Buer bekommt in bester Lage ein Vinothek-Café, der Betreiber setzt auf Exklusivität. So ist das Konzept.
Zugegeben: Dem Bochumer Bermuda-Dreieck kann Buers Domplatte keine Konkurrenz machen. Aber die Gastronomie-Dichte, sie nimmt zu: Anfang August eröffnet gegenüber der St.-Urbanus-Kirche neben dem ELE-Center ein „Vinothek-Café“, das vor allem eins sein will: einzigartig.
„Buerno“, wie Inhaber und Betreiber Yalcin Yildiz es genannt hat, sollte eigentlich schon vor rund zwei Jahren eröffnet haben. Aber in Corona-Zeiten ist eben alles anders, und Neu-Gastronom Yildiz viel zu perfektionistisch, um halbe Sachen zu machen. Nun aber biegt er auf die Zielgerade ein nach rund eineinhalb Jahren Umbau mit gedrosseltem Tempo, der Pandemie wegen. Gedrängt hat ihn schließlich niemand, da es sich um seine eigene Immobilie handelt.
Gelsenkirchener serviert im Buerno „erstklassigen Kaffee und italienische Panini“
Zwei gewölbte schwarze Bistro-Markisen an der schwarz gestrichenen Fassade machen schon von weitem auf das neue Lokal aufmerksam, mit dem der 49-jährige Immobilienmakler und -verwalter Buer zu einem neuen gastronomischen Anziehungspunkt verhelfen will. Auf höchstem Niveau, versteht sich.
„Bei mir bekommen die Gäste täglich zwischen 9 und 23 Uhr erstklassigen Kaffee, italienische Panini, verschiedene Rührei-Varianten und Müsli zum Frühstück, Kuchen, Gebäck und Eis sowie Fingerfood als Begleitung zu besten Weinen“, umreißt er das kulinarische, auch auf Vegetarier und Veganer abgestimmte Angebot, das er in den nächsten Monaten weiterentwickeln möchte. Im Hinterkopf hat er etwa auch Salate und Pasta. „Tiefkühlprodukte wird’s bei uns nicht geben!“
Gelsenkirchener Gastronom wählte jedes Getränk, jede Speise mit Sorgfalt aus
Jede Speise, jedes Getränk hat er mit Sorgfalt ausgewählt - und tut es noch. Welches Bier er servieren wird, darüber grübelt er beispielsweise noch. Sicher ist: Fanta und Sprite stehen bei ihm nicht auf der Karte, sondern gesündere Limonaden mit Agavendicksaft – eben etwas Besonderes.
Auch die Entscheidung für den Kaffeelieferanten machte sich der weit gereiste Geschäftsmann, einst Betreiber etlicher Vodafone-Läden in NRW, nicht leicht. „Am Ende sind es zwei kleine Top-Röstereien aus dem Raum Düsseldorf/Köln geworden, die als Familienunternehmen mit großer Leidenschaft bei der Sache sind“, schwärmt er von dem Aroma der Bohnen.
Anfangs gibt’s bis zu 14 Weiß- und Rotweine aus Deutschland und Spanien auf der Karte
Selbstverständlich für ihn, dass der Kaffeeautomat da mithalten muss: Er schaffte ein Gerät der Firma La Marzocco an, „das den ganzen Tag über Kaffee-Spezialitäten in immer der gleichen hervorragenden Qualität liefert, unabhängig davon, welcher Barista es bedient.“
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Was die Auswahl der Weine in seiner Vinothek angeht, so will Yildiz langsam starten: „Zu Beginn haben wir erstmal nur zwölf bis 14 Weiß- und Rotweine aus Deutschland und Spanien im Angebot. Diese Auswahl werden wir aber sicher noch erweitern. Auch Cocktails sind später noch geplant.“
Anregungen für die Gestaltung des Cafés sammelte der Gelsenkirchener auf Reisen
Anregungen für die Gestaltung des Cafés mit rund 40 Sitzplätzen sammelte er auf seinen zahlreichen Reisen im In- und Ausland: Im Innern des rund 80 Quadratmeter großen Lokals mit den grau umrahmten Faltglastüren dominieren edles Schwarz und Anthrazit, die Wände schimmern silbern. „Mir ist wichtig, eine exklusive, entspannte Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Gäste wohl fühlen“, betont er.
An einer beleuchteten Wand im hinteren Bereich schauen 25 Promis als Schwarz-Weiß-Porträts auf die Gäste: Silvester Stallone, Charlie Chaplin, Angelina Jolie etwa, und – natürlich – Rudi Assauer. Dass auch der Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und der kubanische Revolutionär Che Guevara darunter zu finden sind, will er ausdrücklich nicht als politische Aussage verstanden wissen. Es handele sich um interessante Persönlichkeiten, tolle Typen – Hingucker eben.
Einmal monatlich soll es Live-Musik im Gelsenkirchener „Buerno“ geben
Auch die abgerundete Theke, die puristischen Tische und Stühle fügen sich in ihrem dunklen Farbton in das Ambiente, das mit gedämpftem Licht sparsam ausgeleuchtet wird. Ergänzt wird es durch Akzentuierungen in Gold, was sich auch in den runden Waschbecken in den Toilettenräumen wiederfindet.
Anfragen von Franchise-Interessenten an der Marke „Buerno“
Noch nicht eröffnet, stößt das Vinothek-Café „Buerno“ auf der Domplatte bereits auf großes Interesse. Nicht nur drücken sich viele neugierige Passanten regelmäßig die Nasen an den Scheiben platt, wie Inhaber und Betreiber Yalcin Yildiz berichtet.
Er hat nach eigenen Angaben auch mehrere Anfragen von Interessenten bekommen, die das Konzept im Rahmen eines Franchise-Vertrags gerne übernehmen würden, um in einer anderen Stadt eine ähnlich gestaltete Gastronomie zu eröffnen. Dazu entschieden hat der Geschäftsmann noch nichts. Aber es sei nicht auszuschließen, dass die Marke „Buerno“ über Buer hinaus wächst.
Darüber hinaus will Yildiz seinen Besucherinnen und Besuchern auch musikalisch etwas bieten: „Mindestens einmal monatlich soll es Live-Musik geben, die auch auf der Außengastronomie-Fläche mit ihren 16 Plätzen gut zu hören sein wird.“ Welche Richtung ihm da vorschwebt? „Jazz“, sagt er und lächelt in Erinnerung an die Locations, die er in Metropolen wie Manhattan oder Mailand erlebt hat.
Das Personal hat der 49-Jährige übrigens bereits beisammen: Zwölf Mitarbeitende hat er schon unter Vertrag, zwei davon in Vollzeit. „Die brennen genauso für das ,Buerno’ wie ich!“
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