Gelsenkirchen. Stadt und Politik wollen Fehlentwicklungen in Gelsenkirchen zeitig begegnen und gegensteuern. So soll „Elsa“ als Frühwarnsystem dabei helfen.
„Wir wollen wegkommen vom Bauchgefühl und unsere Maßnahmen auf Erkenntnisse stützen“ – bei dieser Aussage sind sich Gelsenkirchener Verwaltung und Politik einig. „Elsa“, ein „interdisziplinäres Frühwarnsystem“, soll dabei helfen. Vorgestellt wurde es jetzt dem Ordnungsausschuss.
Drohende Fehlentwicklungen im Bereich Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit zu erkennen, bevor sie entstehen, kann Arbeit und auch Ärger ersparen: Das steckt als Grundidee hinter „Elsa“. Entwickelt wird das Projekt von Stadt und Polizei mit wissenschaftlicher Unterstützung des Bundeskriminalamtes. Gelsenkirchen zählt – bundesweit – zu den vier Großstädten, in denen das Pilotprojekt läuft. Welche es sind, verrät Fabian Mayer, Sozialwissenschaftler im Dienste des Bundeskriminalamts bei der Vorstellung nicht. Zumindest für Gelsenkirchen ist klar, wo der Versuch läuft: „In Schalke-Nord und Ückendorf“, in zwei Stadtteilen mit Konfliktpotenzial.
Gelsenkirchener Datenbasis für Frühwarnsystem ausgewertet
„Elsa“ ist ein Analysewerkzeug, das in drei Jahren Forschungsarbeit aufgebaut wurde und verschiedene Bereiche misst und auswertet. Dazu gehören Themen und Fakten zu Kriminalprävention, Behördenkooperation, Kriminalität, Ordnung, Wirtschaft, Wohnraum, Bebauung und Demografie, Integrationsbedarf und Bildung.
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Eingeflossen sind Daten wie etwa Weg- oder Zuzüge, der Häufigkeit von Beschwerden beim Referat für öffentliche Sicherheit und Ordnung“, Meldungen über die „GEmeldet“-App oder auch zur soziodemografischen Zusammensetzung des Quartiers und zu Veränderungen im Bildungs- und Sozialbereich. Auf dieser Basis soll „Elsa“ künftig den jeweils besten Weg für eine Reaktion auf bestehende Probleme und mögliche unerwünschte Entwicklungen finden – und im Idealfall helfen, präventiv gegenzusteuern.
Ein Ziel: Gelsenkirchener Quartiere vor negativen Entwicklungen bewahren
„Ich bin sicher, dass wir mit dem Einsatz des Frühwarnsystems unserem Ziel, Präventionsarbeit zielgerichtet einzusetzen und so Quartiere vor negativen Entwicklungen bewahren zu können, ein deutliches Stück näherkommen“, erklärt Oberbürgermeisterin Karin Welge. Das Frühwarnsystem helfe bei „strategischen Überlegungen im Hinblick auf den Einsatz der zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Ressourcen“.
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Die Verwaltung prüft nun mit der Polizei und dem Bundeskriminalamt, wie sie „Elsa“ zunächst in den Bereichen Sicherheit und Ordnung sowie Integration einsetzen kann. Um erkannten Fehlentwicklungen zu begegnen, ist etwa an den frühzeitigen Ankauf von Problemimmobilien, die Stärkung gezielter Sozialarbeit oder den temporären Schwerpunkteinsatz der Gelsendienste und des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) gedacht.
„Je früher wir Entwicklungen erkennen, umso besser können wir helfen und unterstützen“, sagt Uwe Gerwin, Leiter des Integrationsreferats. Frühzeitig gemeinsame Lösungen zu finden und Kräfte zu bündeln, biete Chancen bei Sprachförderung, früher Bildung und Arbeitsmarktintegration.
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