Gelsenkirchen. Rund um die Uhr ist der Kommunale Ordnungsdienst in Gelsenkirchen erreichbar. 2202 Anrufe gab es seit August. Das sind die größten Ärgernisse.
Seit August 2021 probt der KOD, der Kommunale Ordnungsdienst, den Leitstellenbetrieb 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche. Im Ausschuss für Ordnung, Prävention und Verbraucherschutz wurde jetzt vorgestellt, wie das Anrufaufkommen war, welche Probleme die Anruferinnen und Anrufer besonders beschäftigten – und welche Konsequenzen aus der bisherigen Bilanz zu ziehen sind.
Lärmbelästigung ist in Gelsenkirchen ein typisches Sommerthema
Insgesamt sind seit August 2202 Meldungen eingegangen, 1849 wurden bearbeitet. Eine Bearbeitungsquote von 84 Prozent hat der Kommunale Ordnungsdienst daraus errechnet. Und auch das steht fest: In 35 Prozent der Fälle handelte es sich bei den Anrufen um „Irrläufer“, also nicht um Betätigungsfelder, die der KOD oder der Verkehrsüberwachungsdienst bearbeiten.
Anrufaufkommen ist in den frühen Morgenstunden besonders hoch
Nicht verwunderlich: Im Sommer bis zum Spätsommer war ein deutlicher Zuwachs von „Adhoc-Aufträgen zu verzeichnen“, heißt es in der Vorlage. Beispielsweise Lärmbelästigungen lösten die meisten Anrufe aus. Der Punkt weist bereits auf die Anrufverteilung an der KOD-Hotline hin. Bewertet wurde die Zeit zwischen der KW 31 (Anfang August) im vergangenen Jahr bis zur letzten Februarwoche 2022. Demnach nahmen ab 19.30 Uhr die Anrufe drastisch zu, bis 21 Uhr ist der Höhepunkt erreicht, mit 184 Anrufen in der Spitze um 20 Uhr. Lärmbelästigungen nach 22 Uhr werden offensichtlich direkt der Polizei gemeldet. Erstaunlich: In den frühen Morgenstunden sind die Beschwerden noch höher. 264 Anrufe markierten hier den Höchstwert – um 7.30 bis 8 Uhr.
Kaum Beschwerden am Telefon über aggressive Bettler oder Auto-Poser
Montags bis donnerstags, so die Erhebung, gingen zwischen 130 und 165 Anrufe ein. Freitags steigt dann das Volumen an – im Beobachtungszeitraum auf 205. Samstags geht es – durchaus erwartet – nochmals deutlich hoch, auf 974. Auch die Anruferzahl an den Sonntagen war beachtlich. Sie wird mit 442 beziffert. Im Schnitt dauerte die Anrufbearbeitung gut dreieinhalb Minuten. Insgesamt 351 Anrufer brachen übrigens das Gespräch ab. Lesen Sie auch: Viele Beschwerden: Gelsenkirchen rüstet den Ordnungsdienst auf
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Auch der „Quell“ der Ärgernisse ist recht eindeutig: Lärm zählt dazu, vor allem Park- und Halteverstöße, zugestellte Grundstückszufahrten, Geh- und Radwege. Problemlagen, die öffentlich breit diskutiert werden, scheinen dagegen im Alltag weniger Aufregungs-Potenzial für Anrufer zu haben. So gab es lediglich drei Beschwerden über aggressives Betteln und eine über die sogenannte Poser- und Tuningszene. Lesen Sie auch: PS-Protze in Gelsenkirchen: Poser-Treffen am Arena-Park
Für den KOD steht zumindest nach der Anlaufphase fest: Bedarfe an Samstagen und Sonntagen sind deutlich erkennbar. Von 22 bis 7 Uhr gibt es nur wenige Aufgaben – und das Auftragsvolumen für die Verkehrsüberwachung (506) und den Ordnungsdienst 547) ist nahezu gleich. Für den Ausschussvorsitzenden, den CDU-Stadtverordneten Sascha Kurth ist deutlich geworden, dass eine Ausweitung des KOD in den frühen Morgenstunden dem Bedarf gerecht würde. Weiteres Thema: Anwohner in Gelsenkirchen sauer auf Polizei und KOD
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Unter 0209 169 3000 steht die Leitstelle nun rund um die Uhr zur Verfügung. Der Kommunale Ordnungsdienst ist täglich von 8 bis 22 Uhr in der Stadt im Einsatz und auch telefonisch erreichbar. Zu den anderen Zeiten übernimmt während der einjährigen Projektphase ein externer Dienstleister den Telefondienst.