Gelsenkirchen. Enxhi Seli-Zacharias (AfD) und Ilayda Bostancieri (Grüne) sind neue Landtagsabgeordnete aus Gelsenkirchen. Bleiben sie auch im Stadtrat?
Vier Landtagsabgeordnete werden Gelsenkirchen künftig in Düsseldorf vertreten – bei zwei von ihnen stellt sich die Frage, was das für ihr Mandat im Stadtrat bedeutet: Enxhi Seli-Zacharias (AfD) und Ilayda Bostancieri (Grüne) sind beide stellvertretende Vorsitzende ihrer Fraktionen in Gelsenkirchen. Ob sie trotz ihres neuen Jobs in Düsseldorf auch in der Kommunalpolitik bleiben wollen, beantworten die beiden jedoch sehr unterschiedlich.
AfD-Politikerin Enxhi Seli-Zacharias: „Das steht außer Frage“
„Ich werde selbstverständlich mein Ratsmandat behalten. Das steht außer Frage“, teilte Seli-Zacharias mit. „Da stehe ich zu meinen Versprechen: Ich will Politik für Gelsenkirchen machen und das kann ich dann am besten, wenn ich es mit der Kommunalpolitik verbinde.“
Die AfD-Politikerin geht so weit, es als „niederträchtig“ zu bezeichnen, wenn ein höheres Mandat errungen wird und dann die Kommunalpolitik für sich als zeitlich und unvereinbar gehalten werde. „Die Kommune ist die Wiege der Demokratie. Und der gestrige Tag war wahrlich mit dieser zutiefst erschreckend geringen Wahlbeteiligung kein guter Tag für die Demokratie. Dies sollte für uns alle - über alle Parteilinien hinweg - ein Weckruf sein“, begründet Seli-Zacharias ihre Entscheidung.
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Nicht nur unterscheiden sich die politischen Inhalte der beiden neuen Abgeordneten fundamental, auch findet Ilayda Bostancieri von den Grünen eine komplett entgegengesetzte Antwort auf die Frage nach ihrer kommunalpolitischen Zukunft.
Ilayda Bostancieri (Grüne) will sich voll auf die Arbeit in Düsseldorf konzentrieren
„Ich werde mein Ratsmandat vor der Sommerpause niederlegen“, kündigte die 27-Jährige auf Nachfrage an. Nachrücken soll Patrick Jedamzik, der sich auf Platz zwölf der Reserve-Liste für die elfköpfige Grünen-Fraktion befindet. Jedamzik ist Leiter des Regionalbüros Ruhr der EU-Abgeordneten Terry Reinke und Bezirksverordneter im Stadtbezirk Gelsenkirchen-Mitte. Beruflich ist er Verleger bei einem Rollenspielverlag.
Wer dann in Gelsenkirchen den neuen stellvertretenden Fraktionsvorsitz bekommen soll, sei noch nicht entschieden, so Bostancieri. „Das muss die neue Fraktion entscheiden, da gibt es keine Absprachen.“
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Die Entscheidung, ihr Ratsmandat niederzulegen, begründet Ilayda Bostancieri damit, „ihrem neuen, nicht ganz alltäglichen Job gerecht werden zu wollen“. Zudem würden in diesem Jahr Rats- und Plenarsitzungen an zwei Terminen zusammenfallen. „Und ich hätte das Gefühl, in der Ratsfraktion nicht alles geben zu können.“
Neben Bostancieri und Seli-Zacharias repräsentieren auch Christin Siebel und Sebastian Watermeier (beide SPD) Gelsenkirchen in den nächsten fünf Jahren in der Landeshauptstadt. Die beiden SPD-Kandidierenden wurden mit deutlicher Mehrheit in den beiden Gelsenkirchener Wahlkreisen direkt gewählt, Seli-Zacharias und Bostancieri sind über gute Plätze auf ihren Landeslisten eingezogen.