Gelsenkirchen. Gelsenkirchen will 25.000 iPads für allgemeinbildende und Förderschulen plus 1.800 Endgeräte für berufsbildende Schulen kaufen. Wie das geht.
Jedem Schüler und jeder Schülerin an einer Förderschule oder einer allgemeinbildenden Schule an einem sozial benachteiligten Standort ein iPad – das soll in Gelsenkirchen im nächsten Jahr Realität werden. Wie Bildungsdezernentin Anne Heselhaus im Bildungsausschuss am Donnerstag mitteilte, hat der Verwaltungsvorstand eingewilligt, das Landesförderprogramm „Digitale Ausstattungsoffensive“ voll auszuschöpfen.
Ziel ist die 1:1-Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler
Formal gesichert hatte sich die Verwaltung die Förderung bereits, allerdings noch ohne Verpflichtung, die Gelder auch in vollem Umfang in Anspruch zu nehmen. Das Förderprogramm auszuschöpfen bedeutet: rund 25.000 zusätzliche iPads, von denen jedes maximal 500 Euro kosten darf. 12,5 Millionen Euro stellt das Land dafür zur Verfügung. [Zu Thema: Warum die Stadt beim Ipad für jeden Schüler noch zögert]
EU-Programm unterstützt auch berufsbildende Schulen und Kollegs
Zusätzlich soll in Gelsenkirchen auch das EU-Förderprogramm „React-EU“ genutzt werden, über das mobile Endgeräte für berufsbildende Schulen und Weiterbildungskollegs angeschafft werden können. Hier sind ebenfalls schulscharfe Zuweisungen gefordert, die Fördersumme liegt bei 933.500 Euro, was gut 1800 Endgeräten entspricht. [Lesen Sie auch:Brennpunktschulen sollen Endgeräte für alle Schüler bekommen]
Erstattet wird nur, wenn die Geräte pünktlich geliefert werden
Grund für die eingehenden Beratungen vor der Antragstellung, die nun ebenso wie die Ausschreibung für die Geräte bereits in Arbeit ist: Die Stadt muss zwar keinen Eigenanteil bei der Anschaffung leisten, aber in Vorleistung gehen. Die Fördergelder fließen erst, wenn die Geräte bestellt, geliefert und die Rechnungen bezahlt sind. Ist all das bis Ende 2022 – etwa wegen Problemen bei den Lieferketten – nicht der Fall, erlischt der Förderanspruch und die Stadt muss die Kosten selbst tragen. Bedenken hatte es auch gegeben wegen des extremen Personalaufwands, 25.000 Geräte ins System zu bringen und langfristig den Support sicher zu stellen. Für den Aufbau des Supports kann Gelsenkirchen bis 1,5 Millionen Euro aus dem Digitalpakt abrufen, für den langfristigen Betrieb genügt dies freilich ebenso wenig wie für den Geräteersatz nach Ablauf der Nutzungszeit.
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Da im Koalitionsvertrag der Bundesregierung jedoch auch ein Digitalpakt 2.0 angekündigt wird, der sowohl Administrations-, wie auch Reinvestitions- und Supportkosten bedienen soll, sollen Ausschreibung und Förderantrag nun so schnell wie möglich rausgehen. Die Abstimmung mit der Bezirksregierung Münster dazu laufen, so Bildungsdezernentin Anne Heselhaus.