Gelsenkirchen. Egal ob Fußgänger, Auto- oder Radfahrer: Einige Ampeln sorgen bei Gelsenkirchenern für mächtig Ärger und viel Frust. Hier dauert es am längsten.

  • Wir haben unsere Leserinnen und Leser auf Facebook und Instagram gefragt: An welcher roten Ampel in Gelsenkirchen stehen Sie am längsten?
  • Während manche User mit der Gesamtsituation unzufrieden sind und insgesamt beobachten, dass die „Ampelschaltung sehr schlecht ist“, nennen andere konkrete Punkte in der Stadt.
  • Genannt wird unter anderem die Ampelschaltung an der Grothusstraße, der Münsterstraße, der De-la-Chevallerie-Straße oder der Kurt-Schumacher-Straße.

Einmal Frust ablassen, bitte! Wir haben unsere User auf Facebook und Instagram gebeten, uns zu schildern, welche rote Ampel sie in Gelsenkirchen regelmäßig auf die Palme bringt, an welcher roten Ampel sie am längsten stehen. Zusätzlich haben wir Sie gebeten, Ihren Ärger per E-Mail an die Redaktion zu schicken. Das sind die Antworten im Update vom 27. April:

De-La-Chevallerie-Straße, immer wieder De-la-Chevallerie-Straße: Sie wird im Zuge unserer Zusammenfassung noch häufiger genannt werden. Peter Kruchten hat dort ein – wie er es nennt – ganz „besonderes Phänomen“ beobachtet.

Auf der Seite des Rathauses wollte er die Fußgängerampel Richtung Innenstadt überqueren, hatte allerdings „Rot“ und wartete. „Die Personen, die aus der Stadt zum Rathaus wollten, gingen – aus meiner Sicht – bei Rot über die Ampel“, schreibt er uns. Eine Bekannte sei dabei gewesen, Peter Kruchten sprach sie an. „Wieso“ sagte sie „wir haben doch grün“, schildert er. Und tatsächlich hätte die „Gegenseite“ auch grün gehabt. „Ich stelle mir jetzt vor, ich stehe mit einem kleinen Kind an der selben Ampel bei rot und das Kind sieht die anderen Leute über die Straße gehen. Wie soll ich ihm das erklären?“

Gelsenkirchens Ampeln: Welche für den meisten Frust und Ärger sorgen

Thomas Goerke schreibt zu Buers Hauptdurchgangsstraße: „Ich habe diesbezüglich, schon an die Stadt Gelsenkirchen eine Anfrage gestellt, warum an der De-la-Chevallerie-Straße die Ampelschaltungen so eingerichtet sind. Und es wurde mir in einer mehrseitigen Stellungnahme mitgeteilt: Et is, wie es is!“

Egal ob Fußgänger oder Auto-, oder Radfahrer: Einige Ampeln sorgen in Gelsenkirchen für viel Frust und mächtig Ärger.
Egal ob Fußgänger oder Auto-, oder Radfahrer: Einige Ampeln sorgen in Gelsenkirchen für viel Frust und mächtig Ärger. © dpa | Martin Gerten

Sandra Lückgen benennt ebenfalls Gefahrenpunkt im Norden der Stadt, an der De-La-Chevallerie-Straße in Höhe Goldbergstraße an den Straßenbahnschienen: „Die Fußgängerampel ist viel zu kurz grün, da man dort die Schienen und die zweispurige Straße überquert. Ältere Leute oder Kinder sind gerade mitten auf der Straße, wo die Autofahrer schon wieder grün haben. Da warte ich nur drauf, bis da mal etwas passiert“, schreibt sie uns.

Alexa Scheulen regt sich über die „katastrophale“ Schaltung der Ampel am Schloss Horst auf: „Fußgängerteil eins und zwei schafft man noch gerade eben und vor dem dritten Teil steht man mit Kind und Kinderwagen auf dem schmalen Teil, vor einem die Autos, hinter einem fahren U-Bahn und Busse mit Vollgas...“

Verkehr in Gelsenkirchen: „Die Ampelschaltung verhindert eine grüne Welle“

„In Gelsenkirchen steht man unnötigerweise sehr oft vor sehr vielen Ampeln“, stellt eine Nutzerin fest. „Im Gegensatz zu anderen Städten ist die Ampelschaltung sehr schlecht und verhindert regelmäßig eine grüne Welle. Auch in dem Bewusstsein, dass dies umweltschädlich ist, frage ich mich schon lange, woran das liegt. Persönliches Unvermögen?“

Eine andere Userin nennt die Fußgängerampel zwischen Haltestelle Zoom und P&R Parkplatz. „Die Grünphase ist manchmal so kurz, dass man vielleicht drei Schritte schafft. Die neue Schaltung auf der Münsterstraße Richtung Resse ist aber eh eine Vollkatastrophe. Von Verkehrsfluss kann man da nicht mehr sprechen ...“

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Eine weitere Nutzerin erlebt auf dem Weg mit dem Fahrrad von Süd nach Nord Nervenstrapazierendes: „Ich stehe vier (!) Mal auf 200 Metern bei Rot vor den Ampeln auf der Grothusstraße (vor und hinter der A 42). Mal automatisch geschaltet, mal Bettelampeln. Auf jeden Fall rekordverdächtig und erfordert all meine Geduld bei ausbleibenden Autos nicht verbotenerweise schnell rüberzufahren.“

Ampeln in Gelsenkirchen: „Mich nerven Doppelampeln über vierspurige Straßen“

„Ich finde die Ampelschaltung auf der De-la-Chevallerie-Straße auch genial!“, antwortet ein weiterer Facebook-Nutzer mit reichlich Ironie. „Gefühlt alle 50 Meter steht eine Ampel und die sind grundsätzlich immer rot, genau der richtige Weg, um die Luftqualität zu verbessern.“

„Mich nerven als Fußgängerin und Radfahrerin vor allem die Doppelampeln über vierspurige Straßen, die nicht synchron geschaltet sind, so dass man auf einer schmalen Mittelinsel im brausenden Verkehr ein zweites Mal warten muss“, schreibt die Gelsenkirchenerin und Grünen-Ratspolitikerin Birgit Wehrhöfer. So etwa an der Kreuzung Emil-Zimmermann-Allee/Adenauerallee.

Ihre Parteikollegin Martina Lilla macht derweil in diesem Zusammenhang einen Vorschlag: „An der Fußgängerampel Berliner Brücke lohnt das Aufstellen eines Kaffeeautomaten. Wer dort Grün anfordert, verpasst zwei Straßenbahnen und hat reichlich Zeit für einen Kaffee.“

Ein User sieht es sportlich: „Die Fußgängerampel an der Vom-Stein-Straße/Ecke Cranger Straße. Die schafft man nur im Vollsprint. Und die komplette Schaltung der Kurt-Schumacher. Grandios schlecht“, kommentiert er. Eine weitere Userin setzt sich im Stadtsüden in Bewegung: „Am Machensplatz, da ist eine doppelte und am besten muss man rennen, sonst ist die zweite Ampel, bevor du da bist, direkt wieder ROOOOOT.“

Ampeln bei Schloss Horst: „Ständig muss man warten und wieder anfahren“

Jemand anderes hat im Norden der Stadt die schlimmste Ampelschaltung ausgemacht: „Schloss Horst – sowas von umweltunfreundlich, ganz schlechte Schaltung, vier Ampeln hintereinander und eine nach der anderen rot. Ständig muss man warten und wieder anfahren.“ Die fehlende grüne Welle beklagt ein weiterer Leser – über die „ganze Bismarckstraße. Jede Ampel schaltet für sich.“

Für einen Leser, der offenbar mit dem Motorrad in der Stadt unterwegs ist, ist es eine Ampel in Resse, die großen Frust auslöst: „Die Ampel an der Kreuzung Recklinghauser Straße / Böningstraße, der Linksabbiegerkontakt Richtung Westerholt reagiert nicht bei Motorrädern.“ Die Ampel an der Kurt-Schumacher-Straße, Kreuzung Uferstraße nennt eine weitere Nutzerin eine „Katastrophe“, wieder eine andere „die komplette Schaltung der Grothusstraße“ als ihre persönlichen Frust-Ampelanlagen.

Einem Nutzer, der eigenen Angaben zufolge überwiegend mit dem Rad unterwegs ist, ist aufgefallen, dass „im Prinzip alle Ampeln auf die Autofahrer ausgelegt sind. Als Radfahrer wird man meist über den Fußgängerübergang verwiesen, muss dort die „Bettelampel“ bedienen und häufig in zwei Partien die Straße queren. Und auf den Inseln ist oft nicht genug Platz als Stellfläche für das Rad. Grüne Welle – für Autofahrer meist die Norm, für Radler die Ausnahme“, schreibt er.