Gelsenkirchen. Die Polizei Gelsenkirchen zieht nach „Car“-Freitag, dem Hochfest für Autoposer und PS-Fans, Bilanz: Mehr als 100 Tempoverstöße, über 50 Anzeigen.

Von einem halbwegs ruhigen „Car“-Freitag spricht die Gelsenkirchener Polizei. Die hohe Kontrolldichte habe offenbar dazu geführt, dass sich die Auto-Poser und Tuning-Fans bei ihren Treffen zum Start in die neue Saison auf Nachbarstädte verteilt habe. Trotzdem sind auch in Gelsenkirchen eine ganze Reihe PS-Jünger unangenehm aufgefallen, wie Polizeisprecher Stefan Knipp berichtet. „Sechs Fahrzeuge wurden sichergestellt, 70 Verwarngelder ausgesprochen und mehr als 50 Anzeigen geschrieben“, so Knipp.

Raser an „Car“-Freitag: 113 Tempoverstöße, Spitzenreiter mit 131 Stundenkilometern

Trotz der angekündigten verstärkten Kontrollen von Polizei und dem Kommunalen Ordnungsdienst hatten offenbar viele PS-Fans einen zum Auftakt des langen Osterwochenendes einen „schweren Gas-Fuß“. Allein auf der Willy-Brandt-Allee in Erle ertappten die Einsatzkräfte 84 Temposünder. Unrühmlicher Spitzenreiter war ein Gelsenkirchener BMW-Fahrer mit 131 Stundenkilometern, erlaubt ist dort Tempo 50. Auf der Kurt-Schumacher-Straße zwischen Altstadt, Schalke und Buer wurden 14 weitere Verstöße festgestellt, auf der Adenauerallee 13 und auf der Straße „An der Rennbahn“ in Horst zwei.

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Außerdem erwischten die Kontrolleure zwei Mercedes-Fahrer auf der Polsumer Straße in Hassel. Anstatt der erlaubten 50 Stundenkilometer fuhr ein Gelsenkirchener 114 Stundenkilometer und ausgerechnet ein Fahranfänger aus Wuppertal 110 Stundenkilometer. Das sind die Führerscheine und jede Menge Geld für eine lange Zeit weg nach dem neuen Bußgelkatalog.

Die mobilen Blitzer der Stadt kamen auf der Willy-Brandt-Allee, der Kurt-Schumacher-Straße, der Adenauerallee sowie der Straße An der Rennbahn zum Einsatz. Zudem wurden die Dienstkräfte durch den Einsatz vonSuperblitzer „Rudi“auf der Münsterstraße unterstützt.

Getunte Autos ohne Betriebserlaubnis – Mercedes und Audi in Gelsenkirchen sichergestellt

Wegen abgelaufener Betriebserlaubnis endete dieser Mercedes auf dem Abschleppwagen in Gelsenkirchen am Karfreitag, 15. April.
Wegen abgelaufener Betriebserlaubnis endete dieser Mercedes auf dem Abschleppwagen in Gelsenkirchen am Karfreitag, 15. April. © Foto: Polizei

Für einzelne Fahrer und Fahrzeuge endete der Ausflug nach Gelsenkirchen abrupt, weil die zum Teil hochgezüchteten Boliden keine Betriebserlaubnis mehr hatten. Das war zum Beispiel der Fall bei einem Mercedes eines Gelsenkircheners, der an der Europastraße am Schalker Verein kontrolliert wurde sowie bei einem Audi auf dem Parkplatz am Amphitheater im Nordsternpark.

Die Polizei hatte vom frühen Abend bis Mitternacht ein wachsames Auge auf die szenetypischen Treffs in Gelsenkirchen. Dazu gehören unter anderem der Parkplatz des Amphitheaters am Rhein-Herne-Kanal, das Apollo-Kino-Center, die Marina Graf Bismarck und das Gewerbegebiet Schalker Verein. Oder auch der Parkplatz von Marktkauf in Erle.

Als sich dort an der Ulrichstraße am Freitag gegen 20.10 Uhr vermehrt szenetypische Fahrzeuge einfanden, fingen Polizeibeamte mit umfangreichen Kontrollen an. Angesichts derer, setzte sich die Blechlawine wieder in Bewegung, Neuankömmlinge versuchten so gar nicht erst, ihre Fahrzeuge auf dem Parkplatz abzustellen.

70 Verwarnungsgelder, 53 Ordnungswidrigkeitenanzeigen, sechs Strafanzeigen

Im Laufe des Abends registrierten die Polizeikräfte etwa 150 szenetypische Fahrzeuge im Stadtgebiet. Es mussten 70 Verwarngelder bezahlt werden, 53 Ordnungswidrigkeitenanzeigen sowie sechs Strafanzeigen wurden von den Beamten gefertigt, zudem wurden sechs Fahrzeuge und eine Fahrerlaubnis sichergestellt.

„Wir können von einem verhältnismäßig ruhigen Karfreitag sprechen“, sagte Stefan Knipp. Die Szene habe sich andere Städte für ihre Treffen ausgesucht. „Dazu gehörten nach uns vorliegenden Informationen Bochum, Essen und Castrop-Rauxel.“ Hier ein Überblick, was in den anderen Städten an „Car“-Freitag los gewesen ist.