Gelsenkirchen. Spielekonsolen stehen auf dem Wunschzettel für Weihnachten oft ganz oben. Warum an Heiligabend viele Kinder und Jugendliche in die Röhre schauen.
Playstation 5 und Xbox Series X sind seit einem Jahr auf dem Markt, es gibt aber weiterhin Lieferschwierigkeiten. Ähnlich sieht es bei der Nintendo Switch Oled aus. Aktuelle Spielkonsolen zu kaufen, ist zurzeit in Gelsenkirchen und andernorts eine frustrierende Angelegenheit. Zu groß ist die Nachfrage, zu knapp das Angebot. Und Besserung ist keine in Sicht - zumindest nicht zu Weihnachten sagen Verkäuferinnen und Verkäufer.
Gelsenkirchener Verkäuferin: Quasi unmöglich, PS5 und X-Box einfach so zu kaufen
Symptomatisch für den anhaltenden Lieferengpass ist ein Verkaufsgespräch zwischen einer Kundin und einer Verkäuferin im Gelsenkirchener Game Shop an der Bahnhofstraße. Die zweifache Mutter hat schon in anderen Städten im Ruhrgebiet nach den neusten Spielekonsolen von Microsoft, Sony und Nintendo gesucht und bekommt auch in der Altstadt die nahezu immer gleichlautende Antwort zu hören.
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„Seit dem Verkaufsstart vor knapp einem Jahr ist es quasi unmöglich, die Geräte einfach so zu kaufen“, sagt die junge Verkäuferin. Sie ist selbst leidenschaftliche Gamerin und kann die Enttäuschung vor allem der Eltern, die ihren Kindern eine Freude bereiten möchten, sehr gut nachempfinden. Neue Geräte kämen meist nur sporadisch und in sehr geringen Stückzahlen in den Handel. „Und die sind dann oft in Sekundenschnelle ausverkauft, so schnell kann man gar nicht gucken“, sagt die Verkäuferin. Ähnlich sei es auch beim Vorgängermodell PS4.
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Alle paar Minuten beantwortet die Verkäuferin aus Bochum mit einer Engelsgeduld die Anfragen von Kundinnen und Kunden am Telefon oder am Tresen mit einem Kopfschütteln, tröstenden Worten oder mit einem Wink auf die Regale. Dort stehen zwar verheißungsvoll die Verpackungen von X-Box, PS5 und Nintendo, dort prangt aber auch ein „Ausverkauft“-Aufkleber in grellem Warn-Rot.
„Habe ich mir schon gedacht“, sagt die zweifache Mutter gefasst. Selbst ältere oder gebrauchte Modelle der beliebten Konsolen seien ja nicht zu bekommen. Und bei Amazon brauche man auch nicht mehr danach zu suchen. Als Ersatz muss daher ein Spiel herhalten. Etwas soll schließlich unter dem Baum liegen.
Lage etwas besser bei älteren Modellen von X-Box und Nintendo
Auch bei Saturn im Galeria an der Bahnhofstraße kann der Verkäufer sein Bedauern nur mit einem freundlich-verständnisvollen Lächeln bekunden. „Die Gründe für die anhaltenden Lieferprobleme sind die gleichen, die zum Beispiel auch die Autoindustrie plagen: ein Rohstoff- und damit verbundener Teilemangel, dazu Störungen im internationalen Warenverkehr.“ In zwei Monaten, so lautet seine Auskunft, werde die nächste Lieferung an Konsolen erwartet.
„Etwas besser sieht es nur bei der Xbox Series S aus“, so der junge Mann weiter. Das ist das kleinere und etwas leistungsschwächere Schwestermodell der Series X, ähnliches gelte bei manchen älteren Modellen von Nintendos Switch.
Neuste Smartphone-Generation ist in Gelsenkirchen schwer zu bekommen
Auf dem Wunschzettel für Weihnachten stehen auch die neusten Smartphones von den Branchenführern Apple und Samsung. Weil auch sie Chips enthalten, die weltweit stark nachgefragt sind, gibt es hier ebenso Engpässe. Das Ergebnis der Nachfrage in den Filialen von Vodafone, O2, Mobilcom-Debitel sowie Telekom an der Gelsenkirchener Bahnhofstraße fiel unterschiedlich aus.
Im O2-Laden sind „iPhone 13- und Samsung-Modelle wie das S21 oder das ZFold 3G“ noch rechtzeitig für Weihnachten zu bekommen, wenn zugegebenermaßen auch nicht allzu viele. Bei Mobilcom-Debitel ist die verfügbare Anzahl an iPhone-Flaggschiffen auf einen einstelligen Bereich gesunken, von S21-Geräten sind ebenfalls nur einige vorhanden und bei den faltbaren Z-Fold-Modellen wartet das Verkaufsteam sehnsüchtig auf die nächste Lieferung. Wann die kommt? „Ist offen“.
Augen auf beim Konsolenkauf
Weil die Playstation 5 und die Xbox Series X derzeit fast immer ausverkauft sind, nutzen Betrüger die Lage aus. Empfohlen wird daher, nicht bei unbekannten Shops einzukaufen und auch kein Geld vorab zu überweisen. Ein Erkennungsmerkmal für Betrug ist, wenn Händler angeblich Hunderte Konsolen besitzen und verkaufen.
Privatverkäufer auf eBay und Co. verlangen meist einen Aufpreis, üblich sind durchaus 600 bis 700 Euro statt regulär 400 bis 500 Euro. Wer sich auf diesem Weg eine Spielekonsole zulegen will, sollte darauf achten, dass die Spielkonsole als neu, originalverpackt und mit Händlerrechnung verkauft wird.
Bei Vodafone bekamen wir die Auskunft, dass sich die Situation bei den Warenlieferungen etwas gebessert habe. Gerade erst sei eine große Aktion beendet worden, bei der viele neuste iPhones an den Mann respektive die Frau gebracht worden seien. Samsung S21-Geräte sind demnach vorhanden, bei der Nachbestellung von Apple-Smartphones spuckt der Computer die 52. Kalenderwoche als Liefertermin aus – „rechtzeitig bis zum Weihnachtsfest könnte es also knapp werden“, lautete die ehrliche Antwort des Kundenberaters. Ähnlich die Lage bei Samsung Z-Fold-Modellen.
Im Telekomladen in der City erhielten wir keine Auskunft, Anfragen seien an die Pressestelle zu richten, hieß es.
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