Gelsenkirchen. Die Booster-Impfung abends in der Stammkneipe abholen: Der Gelsenkirchener Arzt Dr. Christoph Bönner macht das möglich. Kann das Schule machen?
B wie Booster-Impfung oder B wie Bier: Der Chirurg und Proktologe Dr. Christoph Bönner führt beides zusammen. In seiner Freizeit impft der Mediziner, dessen Praxis im Ärztehaus am St. Marien Hospital Buer angesiedelt ist, zweimal die Woche in seiner heimischen Stammkneipe in Wuppertal auf Wunsch Gäste. Es sind in der Regel Bekannte, die ihn im Vorfeld darauf angesprochen haben. Die Verabredung zur Booster-Impfung läuft ebenso unkompliziert wie die Impfung selbst. Wie kam es dazu?
„Impfen so unkompliziert wie irgend möglich“
„Ich bin der Überzeugung, dass nur Impfen helfen kann im Kampf gegen die Pandemie. Und deshalb sollte man das so unkompliziert und so vielen Menschen wie irgend möglich anbieten“, erklärt Bönner. Beim Betreiber seines Stammlokals im heimischen Wuppertal stieß seine Idee auf große Gegenliebe, das Interesse der anderen Stammgäste im Wuppertaler „Café du Kongo“ war groß.
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Besser kein Freuden-Vollrausch nach dem Booster
[Zum Thema: Ungewöhnliche Impfaktion in Waschstraße] Und so macht sich Bönner am Ende des Tages nach getaner Arbeit mit Endoskopischen Untersuchungen und ambulanten Eingriffen in Buer mit aufgezogenen Impfspritzen auf den Weg in sein Stammlokal. Erstimpfungen führt er dort allerdings nicht durch, in der Regel handelt es sich um Booster–Impfungen. Der Impfpass wird direkt vor Ort aktualisiert, die digitalen Zertifikate bekommen die Aufgefrischten in der Apotheke. Dass er sein ungewöhnliches Angebot nicht auch noch in Gelsenkirchen unterbreiten möchte, ist wohl nachvollziehbar. Aber auch wenn gegen ein Bier zum Booster am Tresen nichts einzuwenden ist, wird von einem Freuden-Vollrausch eher abgeraten, um den Körper nicht zu überfordern.
Gastwirt Christoph Klug, Sprecher der Bueraner Wirte und selbst Betreiber von drei Lokalen, könnte sich derartiges auch gut in seinen Betrieben vorstellen, wenn sich ein Arzt dafür fände. „Erstens finde ich das generell gut und richtig, soviel und unkompliziert wie irgend möglich zu impfen. Und zweitens kann uns Gastwirten verstärktes Impfen ja vielleicht auch helfen, dass unsere Betriebe geöffnet bleiben können“, hofft Klug. Dafür würde er auch gern einen gewissen Organisationsaufwand übernehmen.
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