Gelsenkirchen. Das Festkomitee Gelsenkirchener Karneval hat entschieden: Alle Veranstaltungen werden normal durchgeführt – unter 3-G-Bedingungen.

Dem Frohsinn steht in dieser Session nichts im Wege: Nach dem coronabedingten Totalausfall im vergangenen Jahr haben nun die obersten Jecken vom Festkomitee Gelsenkirchener Karneval entschieden, alles läuft normal. Oder besser, so normal es eben geht unter 3-G-Bedingungen. „Wir haben bewusst nicht gesagt, wir gehen auf 2-G, weil wir keinen ausschließen wollen“, so erklärt es Vorstandsmitglied Björn Tondorf, der auch Präsident der KG Erler Funken ist.

Somit steht ein erster Höhepunkt schon bald an: Am Samstag, 23. Oktober, wird das Geheimnis gelüftet, wer neuer Stadtprinz wird und wer die neue Lieblichkeit an seiner Seite. Auch das Kinderprinzenpaar wird vorgestellt. „Dann hat für alle das Schweigen endlich ein Ende“, freut sich Eveline Hoffmann von den Bismarcker Funken, die eigentlich schon im vergangenen Jahr ihre Tollitäten präsentieren wollten. „Es war schon alles vorbereitet – und lag dann auf Eis.“ Ein kleines Problem dabei: „Die Kinder sind gewachsen.“ Bis zur Proklamation jedoch seien die Ornate angepasst.

Der Hoppeditz erwacht in Erle

Am Elften im Elften, also Donnerstag, 11. November, darf auch wie gewohnt der Hoppeditz erwachen. Nur wird er das in der Aula der Erler Gesamtschule an der Mühlbachstraße tun, weil die mehr Platz und damit auch mehr Sicherheit bietet.

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An selber Stelle findet dann auch die Proklamation des Stadtprinzenpaares statt. Sie ist für Samstag, 20. November, um 19.30 Uhr angesetzt. Jürgen Stepanowski von den Bismarcker Funken verspricht einen karnevalistischen Abend mit viel Lokalcouleur und rheinischen Gästen.

Ein Höhepunkt wird sicher der Gastauftritt der „Freien Schwestern“ aus Duisburg, die im Ornat die Bühne rocken - „Sister Act“ lässt grüßen. Dazu spielt die Krefelder Karnevalsband „Die Rhienstädter“ auf. Mit von der Partie ist ebenso Mallorca-Sänger Marcus Becker. Dazu tanzen natürlich die vereinseigenen Prinzengarden der Bismarcker Funken, deren Tanz-Parodie-Truppe „Die flodden Muddis“ und das beliebte Männerballett der KG Narrenzunft, die „Energiebündel“ sorgen für Stimmung im Saal.

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Der Fahrplan für die nahe Zukunft steht also. Wie sich das jecke Treiben auf dem Höhepunkt der Session im nächsten Jahr ganz genau gestaltet, ist dann auch abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten. Sollte es etwa auch in Gelsenkirchen, wie in anderen Städten schon geplant, erforderlich sein, den Rosenmontagszug unter 3-G-Regeln abzuhalten, wäre das zwar unheimlich aufwendig, aber nicht ganz unmöglich.

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„Wir haben ja schon lange die Auflage, der Terrorgefahr wegen alle Zugänge mit Ordnern zu versehen. Aber selbst, wenn wir hier Kontrollen durchführen, schließt das ja nicht diejenigen ein, die an der Cranger Straße wohnen und einfach zur Haustür raus treten“, beschreibt es Björn Tondorf. „Das wird eine schwierige Kiste“, meint auch Hans-Georg Schweinsberg, Sitzungspräsident des Festkomitees. Optimistisch ist er dennoch: „Das ist die letzte Veranstaltung der Session. Bis dahin ist ja noch viel Zeit.“ Getreu dem rheinischen Motto „Et hätt noch emmer joot jejange“ könnte dann ja sogar die Pandemie in Deutschland überwunden sein.

Auch im Festzelt wird gefeiert

Kaum vorstellbar: Auch der Rathaussturm im Festzelt auf der Königswiese an Weiberfastnacht soll normal gefeiert werden. Dort treffen sich traditionell weit über eintausend vielfach recht junge Jecken, um es richtig krachen zu lassen. Hier müsse man etliche Ordner mehr beschäftigen, um die erforderlichen 3-G-Kontrollen durchzuführen, erklärt Björn Tondorf. Übrigens würden tatsächlich alle streng kontrolliert – auch alle Bühnenakteure. „Es ist schon eine Menge Arbeit. Aber ich hoffe, dass die nicht umsonst ist.“