Gelsenkirchen-Buer. Kommen Edel- und Designermarken demnächst in die Innenstadt von Gelsenkirchen-Buer? Juwelier Alfred Weber hat eine eigene Meinung zu dem Thema

Wer zu Gucci will, zu Prada oder zu Yves Saint Laurent, der ist an der Düsseldorfer „Kö“ besser aufgehoben als an der Hochstraße. Noch. Denn bekanntlich werden sich in Gelsenkirchen-Buer die Edeldesigner bald nur so tummeln – glaubt man den Aufklebern, die kürzlich an Schaufenstern im Stadtnorden aufgetaucht sind. Nur ein Werbegag, eine Kunstaktion? Oder steckt mehr dahinter? Jetzt hat sich ein Bueraner zu Wort gemeldet, der sich mit Edelmarken nur zu gut auskennt.

Alfred Weber heißt der Mann, er ist alteingesessene Juwelier und einer der Namen in Buer, die fast jeder kennt, der sich mit dem Einzelhandel im Stadtteil beschäftigt. Er habe „nach einem Glas Champagner“ von den Ankündigungen gehört, dass demnächst die ganz Großen an die Hochstraße kämen, sagte er in einem Videointerview, das jetzt im Netz auftauchte. „Wenn da etwas dran wäre – das wäre schon schön“, sagt er – mit einem leichten Augenzwinkern.

Darum würde sich ein Umzug nach Gelsenkirchen-Buer lohnen

Er hat auch schon eine Theorie, warum die Idee mit den Designershops in Buer nicht ganz so weit hergeholt sein könnte, wie sie auf den ersten Blick scheint. „Die ganzen Flagship-Stores an der Kö in Düsseldorf haben unter der Corona-Pandemie gelitten“, sagt er, außerdem seien die Mieten dort bekanntlich enorm hoch. „Ich kann mir schon vorstellen, dass da Überlegungen laufen, auf preiswertere Standort auszuweichen.“ Auch, wenn Geschäftsleute in der Buerschen City seit vielen Jahren über hohe Mieten stöhnen – mit Düsseldorfer Verhältnisse sind die natürlich nicht zu vergleichen.

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Außerdem habe der Standort Buer eine ganze Menge zu bieten, ist der Juwelier überzeugt. „Unser Einzugsgebiet ist das ganze mittlere Ruhrgebiet“, zählt Weber auf, „zwischen Dortmund und Düsseldorf leben viereinhalb Millionen Menschen: Hier ist jede Menge Potenzial.“

Dieses Willkommensgeschenk würde Weber anbieten

Allerdings: So richtig vorstellen kann er sich das dann doch nicht. „Ich habe nichts Konkretes vernommen“, gibt er zu – will aber die Hoffnung nicht auf geben. „Das klingt zwar alles ziemlich utopisch, aber wo Rauch ist, das ist auch immer ein bisschen Feuer“, sagt Weber.

Eins weiß er jedenfalls: Sollte es sich wirklich bewahrheiten, dass Prada, Gucci und Co. nach Buer kämen, würde er der alten Tradition folgen und den neuen Nachbarn Salz und Brot vorbeibringen. „Und zwar einen Zentner Salz und einen Lkw voll Brot!“