Gelsenkirchen. Ein Modelabel aus Gelsenkirchen? Dominik Riedel und Maximilian Groepler wagen einen Neustart. Darum machten die Footballfans ihr Hobby zum Beruf.

„Gameday“ ist der wichtigste Tag im American Football. Auf den „Spieltag“ fiebern Spieler wie Fans jedes Mal hin. „Gameday Apparel“ nennt sich eine neue Gelsenkirchener Streetwear-Marke, die die US-amerikanische Sportart in den Fokus rückt. Seit Mitte August 2021 sind die ersten Produkte online in einem eigenen Shop zu finden. Produziert werden sie ebenfalls in Gelsenkirchen.

Mode made in Gelsenkirchen: Zwei junge Footballfans machen ihr Hobby zum Beruf

Alles so schön bunt – und schwarz: Die beiden Gelsenkirchener Dominik Riedel und Maximilian Groepler haben ihr eigenes Modelabel „Gameday“ gegründet und bislang eine Cap, drei T-Shirts und einen Stoffbeutel auf den Markt gebracht.
Alles so schön bunt – und schwarz: Die beiden Gelsenkirchener Dominik Riedel und Maximilian Groepler haben ihr eigenes Modelabel „Gameday“ gegründet und bislang eine Cap, drei T-Shirts und einen Stoffbeutel auf den Markt gebracht. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Gründer des Modelabels sind Dominik Riedel (26) und Maximilian Groepler (32). Die Liebe zum Football ist für beide eine lange Tradition. Sie lernten sich vor einigen Jahren beim Footballverein „Gelsenkirchen Devils“ kennen, der aktuell in der dritten Liga mitmischt. Maximilian Groepler spielt seit Herbst 2005. Dominik Riedel startete 2011, musste aber aufgrund einer schweren Verletzung 2015 mit der Sportart aufhören. Der Kontakt brach ab. Zur Zusammenarbeit kam es erst später.

Unabhängig voneinander probierten sie sich beruflich in der Finanzbranche aus und trafen dadurch ein zweites Mal aufeinander. Anfangs noch begeistert von der Welt der Zahlen, entschieden sie sich bald darauf, wieder in ihr ursprüngliches Angestellten-Verhältnis zurückzukehren. Vor den Ausflügen in die Finanzwelt hatte Dominik Riedel als Metzger und Maximilien Groepler als Chemielaborant gearbeitet.

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Doch mit der Rückkehr in ihren Beruf fehlte etwas, so dass sie sich nebenberuflich für die Gründung der Modemarke entschieden. Bereits ein Jahr vor dem Start begannen sie mit den Planungen. Neben der Herstellung setzten sie sich mit dem Vertrieb und „Social Media“-Marketing auseinander.

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Nicht nur die Designidee von Gameday Apparel stammt aus Gelsenkirchen, hier findet auch die Produktion statt: Mike Kress von JMK Design und Druck arbeitet mit den beiden Modemachern zusammen.
Nicht nur die Designidee von Gameday Apparel stammt aus Gelsenkirchen, hier findet auch die Produktion statt: Mike Kress von JMK Design und Druck arbeitet mit den beiden Modemachern zusammen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Dominik Riedel erklärt: „Football ist eine Leidenschaft. Wir wollten unser Hobby zum Beruf machen. Ziel war es dabei, nicht Mainstream zu sein und für Leute, die Football feiern, etwas zu machen.“ Seit dem Start sind drei bedruckte T-Shirts, eine bestickte Cap und ein Stoffbeutel entstanden. Demnächst folgt ein selbstdesignter Hoodie. Farblich sind die Produkte größtenteils in Schwarz gehalten. Optischer Blickfang ist das eigene Logo, das manchmal in voller Größe, dann wieder als Emblem angenäht wurde. Es beinhaltet die Buchstaben „GMD“ und die abstrakte Form eines Footballs.

Das Besondere an der Marke „Gameday Apparel“ ist, dass nicht nur die Designidee aus Gelsenkirchen stammt, sondern auch die Kleidungsstücke in der Stadt produziert werden. Dafür besteht eine Zusammenarbeit mit „JMK Design und Druck“, die die einzelnen Teile näht und veredelt. Der Rest passiert größtenteils in den eigenen vier Wänden der beiden gebürtigen Gelsenkirchener. Dort wird die Streetwear gelagert, verpackt und versandt.

Gelsenkirchener Modelabel: Plastik kommt bei der Verpackung nicht zum Einsatz

Bei der Verpackung geben sich die Zwei besonders viel Mühe. Plastik kommt dabei nicht zum Einsatz. Stattdessen verwenden sie Papptüten oder Pappkartons. Sticker und Schlüsselbänder und manchmal eine handgeschriebene Botschaft werden als persönliches Geschenk hinzugegeben. „Dadurch, dass wir lokal arbeiten und vor Ort kooperieren, sparen wir uns lange Transportwege und können schneller handeln“, sagt Maximilian Groepler über die regionale Produktion. [Lesen Sie auch:Secondhand-Mode für Frauen gibt’s im „Rosenrot“ in Buer]

An der Entwicklung der Marke haben die beiden sichtlich Spaß gefunden. Zwar ist die Zielgruppe bisher eher klein, aber dafür kommen die Kunden aus ganz Deutschland. „Ziel ist es auch, damit den Football zu supporten. Zwar ist er immer noch eine Randsportart, aber er wird größer. Es ist schön, ihn wachsen zu sehen“, sagt Groepler.

Hier gibt es die Klamotten von „Gameday Apparel“

Preislich liegen die Shirts bei 29,95 Euro, die Caps bei 34,95 Euro und der Beutel bei 15,95 Euro. Zu finden sind die Produkte auf gameday-apparel.comWer mehr aus dem Leben der beiden Gelsenkirchener erfahren möchte, findet sie auch auf Facebook, Instagram und TikTok.

Aber es gibt noch weitere Punkte, die den beiden am Herzen liegen. „Ziel ist es neben der Produkterweiterung, ein eigenes Lager zu besitzen, eine wettbewerbsfähige Marke zu sein und dann irgendwann auch neue Arbeitsplätze in Gelsenkirchen zu schaffen“, zeichnet Dominik Riedel ihre Zukunftsversion.