Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchen Devils könnten die laufende Football-Saison ohne Sieg beenden. Doch der Tabellenplatz kann ihnen egal sein.
Am kommenden Samstag endet für die Gelsenkirchen Devils eine Saison, die streng genommen keine richtige gewesen ist. Coronabedingt gibt es in der nordrhein-westfälischen Regionalliga weder Auf- noch Absteiger. Den Devils kam das gelegen. Mit einer runderneuerten Mannschaft machten die Gelsenkirchener die Runde kurzerhand zu einer Trainingssaison.
Vor der Spielzeit befanden sich die Devils in einem „kompletten Umbruch“, erklärt Trainer Heiko Czarnotta. Leistungsträger zogen zu höherklassigen Teams, andere Spieler hörten auf. Der neue Kader fiel weitaus kleiner und jünger aus. Manche Spieler fingen zuvor gar erst mit dem Footballspielen an. Dass Gelsenkirchen nicht unbedingt nur Siege einfahren würde, war allen rund ums Fürstenbergstadion somit klar.
Und so fällt die bisherige Bilanz dementsprechend aus: Alle Saisonspiele verlor Gelsenkirchen bislang, vor dem letzten Spieltag stehen die Devils auf dem letzten Platz.
Gelsenkirchen Devils ist Tabellenletzter – Zusammenhalt stimmt trotzdem
Am vergangenen Wochenende kassierten sie eine 0:34-Niederlage gegen Düsseldorf Bulldozer. „Drei, vier Chancen, die wir hatten, haben wir nicht genutzt“, erinnert sich Czarnotta. „Die Leistung war nicht gut, aber für unser Niveau schon okay.“
Zum Abschluss gastieren am Samstag (9. Oktober, 15 Uhr) die Bielefeld Bulldogs in der Emscherstadt, wieder ein Gegner, der im Voraus die Favoritenrolle innehat. „Bielefeld ist nicht viel schwächer als Düsseldorf“, so Czarnotta. Das Ziel seiner Mannschaft sei dennoch, viel zu scoren und wenig zu kassieren. Denn, so wie in der gesamten Saison, geht es weniger ums Ergebnis, sondern vielmehr darum, Erfahrungen zu sammeln.
Von diesen könnten die Devils in der neuen Saison, die im Frühling beginnen wird, profitieren. So sei die Stimmung in der Mannschaft nach wie vor gut – trotz der schlechten Punkteausbeute und des letzten Tabellenplatzes. „Die Jungs halten immer noch zusammen. Uns war es vor der Saison auch wichtig zu zeigen, dass der Football in Gelsenkirchen weiter läuft“, sagt Czarnotta.
Devils wollen sich vor der neuen Saison verstärken
Den anstehenden Winter werden die Gelsenkirchener zur Analyse nutzen. Was lief gut? Liegen die Schwächen im System, bei der Athletik oder bei der Technik? Was muss deutlich besser werden? Zudem will Czarnotta versuchen, neue Spieler zu akquirieren. Bald sollen dazu offene Trials, sprich Trainings, anstehen. „Wir brauchen neue Spieler, um konkurrenzfähig zu sein.“
Denn klar ist: Obwohl der Lernprozess in vollem Gange ist, dürfte es in der neuen Saison nicht einfacher werden. Sieben Teams werden wahrscheinlich die NRW-Regionalliga bilden. Voraussichtlich wird es einen Absteiger geben – und das sollen nicht die Devils sein, hofft Czarnotta: „Das wird eine lange Saison, aber wir werden Gas geben.“