Gelsenkirchen. Die Gewerkschaften Verdi und IGBCE kündigen Widerstand gegen die Pläne des Uniper-Konzerns an. Auch die Politik in Gelsenkirchen reagiert empört.

„Wenn ein Unternehmen drei Viertel der Stellen an einem Standort abbauen will und das nicht einmal mit den Arbeitnehmervertretern vorab kommuniziert, dann entspricht das nicht einem wertschätzenden Umgang miteinander“, kommentiert der SPD-Fraktionsvorsitzende Axel Barton die Nachricht vom geplanten Jobabbau bei Uniper in Gelsenkirchen. Das Vorgehen löse bei ihm Enttäuschung, Ärger und Entsetzen aus.

Gerade im Umbauprozess von der Kohleverstromung hin zu einer emissionsfreien Energieerzeugung würden die Servicebereiche in Zukunft an Bedeutung für die Sicherheit der Netze und der Versorgung gewinnen, glaubt Barton. „Mit der heutigen Entscheidung verliert auch Uniper selbst einen großen Teil an Zukunftsfähigkeit.“

Kurth zu Uniper: Bitterer Tag für die Familien der Betroffenen

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Die CDU, so Fraktionschef Sascha Kurth, stehe fest an der Seite der Betroffenen und ihrer Familien. „Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch für deren Familien ist das ein sehr bitterer Tag. Damit hat, so habe ich es zumindest wahrgenommen, in diesem Ausmaß zu diesem Zeitpunkt wohl niemand gerechnet.“ Niemand solle durch diesen Arbeitsplatzverlust ins Bodenlose fallen“, sagt Kurth. Hier sehen wir auch den Uniper-Konzern in einer moralischen Mitverantwortung und menschlichen Verpflichtung, dass dies funktionieren kann.“

Gelsenkirchener SPD-Parlamentarier schockiert Vorgehen von Uniper

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Der SPD Bundestagsabgeordnete Markus Töns und die Landtagsabgeordneten Sebastian Watermeier und Heike Gebhard schockiert der Stellenabbau, er sei „ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten und der gesamten Stadt Gelsenkirchen“. In den vergangenen Jahren, so Töns, „wurde mit dem Kohleausstiegs- und dem Strukturstärkungsgesetz viel bewegt, auch für das Ruhrgebiet. Für eine gelungene Transformation der Energiewirtschaft brauchen wir aber auch qualifizierte Beschäftigte. Die drohen uns jetzt verloren zu gehen. Die Entscheidung von Uniper schwächt deswegen auch die Zukunft der gesamten Region.“

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Uniper, so Gebhard, „verlässt den langjährigen Weg des verlässlichen Miteinanders“. Es sollten dringendst Gespräche miteinander geführt werden, bevor Fakten geschaffen werden. Sollte es tatsächlich zu diesem Stellenabbau kommen, müssen sozialverträgliche Lösungen für die Beschäftigten gefunden werden.“ Ihrem Landtagskollegen Watermeier ist die „unternehmerische Motivation für diesen Schritt schleierhaft. Wir brauchen gute und zukunftsfähige Beschäftigung in der Region. Unser gemeinsames Ziel muss es jetzt sein, so viel Beschäftigung wie möglich zu erhalten. Zudem brauchen wir Neuansiedlungen, um den Industriestandort Gelsenkirchen zu stärken.“