Gelsenkirchen. Die Kunstschule Gelsenkirchen öffnet sich jetzt auch für Erwachsene. Schriftkunst, florale Skulpturen und Kreativität am IPad sind Themen dabei.

Auch Erwachsene an die Kunst heranführen und bei kreativen Gehversuchen begleiten will ab sofort die Kunstschule Gelsenkirchen. Für die Erweiterung des hauseigenen Programms hat das neue Kunstschulen-Team renommierte Gelsenkirchener Künstlerinnen gewonnen: Gabi Rottes, Claudia Tebben, Roxane Kressin und Jannine Koch. Die Angebote der vier sehr unterschiedlich arbeitenden Künstlerinnen sind geeignet für kreative Geister mit und ohne Vorerfahrung.

Rottes zeigt Alternativen zu TikTok-Videos

Gabi Rottes mit virtuellem Painting 3D Calligraphie anlässlich der Abschlusspräsentation FutureLab an der Hochschule für Bildende Künste in Essen-Kupferdreh.
Gabi Rottes mit virtuellem Painting 3D Calligraphie anlässlich der Abschlusspräsentation FutureLab an der Hochschule für Bildende Künste in Essen-Kupferdreh. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Gabi Rottes etwa, bildende Künstlerin und Projektmanagerin in der Künstlersiedlung am Halfmannshof und selbst künstlerisch multimedial aktiv mit ihren multidisziplinären Bildern, lädt Heranwachsende ab 14 Jahren ein, den Pinsel digital zu schwingen. In einem dreistündigen Workshop zeigt sie kreative Alternativen zu simplen TikTok-Videos. In dem Kurs werden mit dem Apple Pencil am iPad – das von der Kunstschule gestellt wird – selbst gemachte Sticker, GIFs und Wallpaper für das Smartphone und Social Media entstehen. Das dreistündige Angebot läuft in der zweiten Herbstferienwoche.

Für Gabi Rottes ist japanische Kultur seit einem langen Studienaufenthalt in Japan eine wichtige Inspirationsquelle. Im Rahmen eines Stipendiums setzte sich mit dem japanischen „Ma“ auseinander. Im November stellt sie im Eko-Haus der Japanischen Kultur in Düsseldorf Fotografien dazu aus.

Tebben schafft Bilder und Skulpturen aus Fundstücken

Die Gelsenkirchener Künstlerin Claudia Tebben in ihrem Atelier in Buer.
Die Gelsenkirchener Künstlerin Claudia Tebben in ihrem Atelier in Buer. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Claudia Tebben hat sich dem „Informel“-Stil verschrieben, mit dem sie ihre Vorstellungen von Landschaft und Erde auf die Leinwand bringt. Aktuell stellt sie ihre Bilder und Skulpturen „Zwischen Abbild und Wirklichkeit“ auf Zollverein aus, in der Kunstschule will sie mit erwachsenen Teilnehmern in je dreistündigen Workshops (12. September und 21. November) Floralskulpturen entstehen lassen. Mit Fundstücken von Blüten bis zu Muscheln sollen eigenständige Kunstwerke entstehen. Den Einstieg in florale Objektkunst hat die Künstlerin vor Jahren als Floristin unternommen. In einem weiteren Workshop für Erwachsene führt Tebben in die Kunst ein, Atmosphäre und Stimmungen in der Natur mit wenigen, überlegten Strichen einzufangen. Dieser Kurs läuft am 5. September und 3. Oktober. Den Weg vom „Fundstück zur Skulptur“ zeigt sie ebenfalls über drei Stunden, und zwar am 29. August und 26. September.

Kreative Handschriften mit einfachen Mitteln

Roxane Kressin, Illustratorin, Comic-Zeichnerin, gerade zurück vom Deutschen Comic Line Up in Erfurt und im November bei der Comic Con Deutschland in Stuttgart, zeigt unter dem Titel „Kalligraphie & Handlettering“, wie mit einfachen Mitteln wie Filzstift, Fineliner, Wasserfarbe und Salz Gedichte, Texte und Grußkarten ansprechend gestaltet werden können. Vermittelt werden Basis-Techniken wie Faux-Kalligraphie, Effekte durch Nass-in-Nass-Techniken sowie die richtige Stifthaltung und der Umgang mit unterschiedlichen Schriftarten ohne teure Kalligraphiestifte (19. und 26. Oktober, 2. November).

Orientierungshilfe vor dem Start in ein Künstlerleben

Jannine Koch in ihrer letzten Ausstellung“Status Quo“ im Kunstverein Duisburg.
Jannine Koch in ihrer letzten Ausstellung“Status Quo“ im Kunstverein Duisburg. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Jannine Koch, derzeit „Artist in Residence“ der Kunststiftung NRW in Oberhausen, lädt junge Menschen ab 17 Jahren ein, die über den Beruf des Künstlers oder der Künstlerin nachdenken. In ihrem Kurs gibt sie Orientierungshilfen, nennt notwendige Voraussetzungen für ein Studium, zeigt Möglichkeiten für freie Künstler und angewandte Kunst auf und hilft, eigene Talente zu entdecken. Bereits begonnene Bewerbungsmappen für ein mögliches Kunststudium können mitgebracht und besprochen werden.

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Angebote für Kinder laufen weiter

Genaue Informationen zu Kursen und Anmeldungen sind im Sekretariat der Kunstschule an der Neustraße 7 möglich, wo auch alle Kurse stattfinden. Besetzt ist das Sekretariat montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr, telefonisch unter 0209 6138772 sowie 015736573477.

Details sind auch unter www.kunstschule-gelsenkirchen.de zu finden. Wer mag kann auch Fördermitglied im Verein der Kunstschule werden. Der Mitgliedsbeitrag liegt bei 30 Euro. Die Angebote für Kinder und Jugendliche laufen ungeachtet des Erwachsenenprogramm unverändert weiter. Das Kunstmobil, das die Kreativität zu den Kindern in die Stadtteile bringt, erweitert sein Spektrum sogar.

Koch selbst hat in Leipzig Malerei und Druckgrafik studiert, war Stipendiatin des NRW-Kultusministeriums sowie der Stiftung der Sparkasse Gelsenkirchen. In ihren Arbeiten kombiniert sie Kartographie mit Malerei. Ab Mitte Oktober zeigt sie in Berlin Arbeiten zum Thema Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine unter dem Titel „forme Menschen nach meinem Bilde“. Ihr Orientierungskurs zum Traumberuf Künstler läuft unter anderem im Rahmen der Talenttage Ruhr (30. September), aber auch am 2., 9., 16. und 23. Oktober sowie am 7. Oktober.