Gelsenkirchen. Häufung von Atemwegsinfekten in Gelsenkirchen: Kleinere Kinder sind derzeit besonders betroffen. Ein Kinderarzt nennt Gründe, warum das so ist.
Kinder- und Jugendmediziner verzeichnen dieser Tage eine vermehrte Häufung von Atemwegsinfekten, gerade bei kleinen Kindern. Wie ist die Situation in der Stadt, hier vor Ort? Und was könnten die Gründe für diese Häufung sein? Wir haben beim Sprecher der Gelsenkirchener Kinderärzte nachgefragt.
Darum leiden Gelsenkirchener Kinder derzeit häufig an Atemwegsinfekten
„Ich kann das in jedem Fall bestätigen“, sagt Dr. Christof Rupieper, niedergelassener Arzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Während des Lockdowns, so erinnert er sich, hätte ein Drittel Patienten weniger seine Praxisräume an der Ebertstraße angesteuert.
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Jetzt ist die Situation anders, wenn auch nicht besorgniserregend. Für Rupieper ist das vermehrte Auftreten von Infektionen eine ganz logische Folge unseres Lebens und Alltags in den vergangenen Monaten: Die Kinder waren nicht in Kita oder Schule, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verhinderte Übertragungen, dazu die weiteren Hygieneregeln und die Kontaktbeschränkungen. „Die Kinder holen das schlicht und einfach nach“, weiß Rupieper. [Lesen Sie auch:Dritte Impfung gegen Corona – wann kommt sie in Deutschland?]
Neben banalen Infekten einhergehend mit Symptomen wie Husten und Schnupfen, seien überwiegend Magen-Darm-Infekte derzeit der Hauptgrund, warum er seine Patienten behandeln muss. Grundsätzlich handele es sich dieser Tage um Infektionen, die in den meisten Fällen durch harmlose Viren verursacht werden.
Ein Kindergartenkind kämpft in normalen Zeiten mit zehn Infekten – pro Jahr
Dazu macht der 63-Jährige gleich noch eine Rechnung auf: In Nicht-Pandemie-Zeiten kämpft ein Kindergartenkind durchschnittlich mit zehn Infekten pro Jahr. Im ersten Kita-Jahr können es sogar noch wesentlich mehr sein. Das treffe häufig die Erstgeborenen, die im Säuglingsalter meist wenig krank sind, so Rupieper. Zweit- oder Drittgeborene hingegen sind im Säuglingsalter dann vermehrt betroffen. Christof Rupieper kann demnach Entwarnung geben: „Es ist einfach normal, dass gerade Kleinkinder krank sind. Es gehört zur Normalität dazu.“ [Lesen Sie auch:Covid-Folge PIMS – Alptraum für drei Gelsenkirchener Kinder]
Und wie reagieren die Eltern in der aktuellen Lage, wenn das Kind schnupft, hustet oder fiebert und die Befürchtung mitschwingt, dass auch eine Corona-Infektion dahinter stecken könnte? „Die Eltern sind extremst sensibilisiert“, berichtet der Kinderarzt. 99 Prozent der Eltern würden in diesen Fällen einen Schnelltest machen, bevor sie in seine Praxis kommen.
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