Gelsenkirchen. Streetworker haben Kontakt mit den Jugendlichen aufgenommen, die auf dem Heinrich-König-Platz pöbelten. Offenbar trägt ihre Arbeit Früchte.
Nach dem Ärger um aggressive und pöbelnde Jugendliche am Heinrich-König-Platz sind dort vermehrt Streetworker im Einsatz. Offenbar mit Erfolg. Wie Holger Ott, Geschäftsführer der katholischen Jugendsozialarbeit erzählt, hat man es geschafft, dort mit Sport- und Freizeitangeboten Kontakt zu den Jugendgruppen aufzubauen - und arbeite nun daran, ihr Verhalten zu ändern.
Angeboten wurde am Heinrich-König-Platz zuletzt ein Kickbox-Training. Außerdem wollte man mit den Jugendlichen Fußball spielen - in einem aufblasbaren, mobilen Fußballfeld. „Das mussten wir allerdings wetterbedingt absagen, also haben wir stattdessen eine Bar mit alkoholfreien Cocktails aufgebaut“, erzählt Ott. So sei es gelungen, ins Gespräch mit den jungen Migranten zu kommen. Die Angebote will man wiederholen, weitergehen soll es nach den Sommerferien am 19. August. [Lesen Sie:Ärger am Heinrich-König-Platz: Buchhändler zieht Fazit]
Buchhandlung unterstütz die Jugendsozialarbeit mit Spende
„Natürlich haben sie sich nicht regelkonform verhalten“, sagt Ott über die jungen Gelsenkirchener, die unter anderem Mitarbeiter der Buchhandlung Kottmann beleidigt und bedroht hatten. „Aber letztendlich handelt es ich um normale pubertierende Jugendliche mit normalen Biografien, die sich durch den Tag langweilen und auf größtmögliche Effekthascherei setzen.“ Mit einem entsprechenden Freizeitangebot könne man da entgegenwirken.
Unterstützt hat das Freizeitangebot jene Buchhandlung, die ihr Ärger über das Verhalten der Jugendlichen öffentlich machte - unter anderem mit einer Spende von 500 Euro an die Jugendsozialarbeit. „Wir haben gemerkt: Die Jungen sind durchaus ansprechbar, problematisch ist oft die Gruppendynamik,“ sagt Filialleiterin Christina Njehu. Jetzt, durch die Jugendarbeit, merke man jedoch eine Verbesserung. In Ergänzung zu der verstärkten Präsenz von Ordnungsdienst und Polizei zeige sie spürbar Wirkung. „Man merkt, dass man mehrgleisig fahren muss.“