Gelsenkirchen. Die Beschwerden über das Verhalten junger Migranten am Heinrich-König-Platz haben Wellen geschlagen. Stadt setzt einen neuen Arbeitskreis ein.

Nachdem sich in den vergangenen Wochen ein Händler und mehrere Anwohner über eine gestiegene Anzahl von Übergriffen durch junge Migranten am Heinrich-König-Platz beklagt hatten, wurde von der Stadt Gelsenkirchen nun ein Arbeitskreis eingesetzt. In diesem wurden Kräfte aus verschiedenen Bereichen gebündelt, um „repressiv, aber auch präventiv“ gegen die Jugendlichen vorzugehen.

Anwohner klagten vor allem über respektloses Auftreten der jungen Migranten

Bereits in der vergangenen Woche seien Mitarbeiter der Polizei, des Verkehrsunternehmens Bogestra sowie der städtischen Referate Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Kinder, Jugend und Familie sowie Zuwanderung und Integration erstmals zusammengekommen. Das vermeldete die Stadt am frühen Dienstagabend. Man habe sich zunächst „mit allen Beteiligen ein abgestimmtes Bild über die Lage vor Ort verschaffen wollen“, so Hans-Joachim Olbering, der Leiter des Referates Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Denn die Maßnahmen sollten „gezielt und koordiniert mit allen Beteiligten umgesetzt werden“.

Ein Buchhändler hatte berichtet, dass er und seine Mitarbeiter regelmäßig Opfer von Beschimpfungen, Bedrohungen, aber auch Diebstählen geworden seien, die allesamt durch junge Migranten begangenen wurden, die sich in den Abendstunden regelmäßig am Heinrich-König-Platz und auf einem benachbarten Spielplatz treffen würden. Diesen Aufschrei des Ärgers konnten auch Anwohner bestätigen, die vor allem im Bereich der U-Bahn-Zugänge über ein respektloses Auftreten der Jugendlichen klagten.

Kräfte aus der Mobilen Jugendarbeit wollen das Gespräch mit den Jugendlichen suchen

„Wir belassen es natürlich nicht bei der Analyse. Einsatzkräfte der Polizei werden weiterhin deutlich Präsenz zeigen. Dazu gehören zum Beispiel auch zielgerichtete Personalienfeststellungen“, schilderte Matthias Büscher, der Pressesprecher der hiesigen Polizei, das Vorgehen der Behörde. Auch danach werde es regelmäßige Streifen mit Kräften der Ordnungspartnerschaft aus Kommunalen Ordnungsdienst, der Bogestra und dem Bezirksdienst der Polizei geben.

„Corona hat bei allen Spuren hinterlassen. Bei unseren Einsatzkräften, aber auch bei den Jugendlichen, deren mögliche Aktivitäten durch den Lockdown sehr eingeschränkt wurden“, stellt Olbering fest. Daher wird nicht nur repressiv vorgegangen. So sind zum Beispiel Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mobilen Jugendarbeit mit den Jugendlichen im Gespräch über sinnvolle Freizeitangebote, die ebenso ihren Bewegungsdrang berücksichtigen.