Gelsenkirchen. Nach einem ruhigen Mai hat die Verbreitung des Eichenprozessionsspinners in Gelsenkirchen aktuell wieder zugenommen. Was Sie jetzt wissen müssen.

Noch Ende Mai gab es in Gelsenkirchen keinerlei Meldung, keine Eiche, die die gleichnamigen Prozessionsspinner bereits trug, kein Einsatz für Spezialfirmen. Jetzt, einen Monat mit teilweise hochsommerlichen Temperaturen später hat sich das stark geändert: Bis zum 30. Juni haben Gelsendienste einen Befall an 854 städtischen Eichen feststellen können.

Befall durch Eichenprozessionsspinner hat in Gelsenkirchen wieder zugenommen

Zum Vergleich: 2020 zählte Gelsendienste rund 1600 betroffene Eichen auf Stadtgebiet – für das gesamte Jahr. Und der Sommer hat für die giftige Raupe ja gerade erst angefangen. „Da die Saison in diesem Jahr witterungsbedingt später begonnen hat, ist davon auszugehen, dass sie sich weiter in den Juli hineinzieht und in den kommenden Wochen noch weitere Bäume hinzukommen werden“, so Tobias Heyne von der Unternehmenskommunikation der Gelsendienste. [Lesen Sie auch: Eichenprozessionsspinner – Antworten auf die wichtigsten Fragen]

Der Befall von Eichenprozessionsspinnern hat in Gelsenkirchen zuletzt wieder zugenommen.
Der Befall von Eichenprozessionsspinnern hat in Gelsenkirchen zuletzt wieder zugenommen. © Funke Foto Services GmbH | Fischer

Allerdings, so schränkt Heyne ein, hätten Mitarbeiter der Gelsendienste berichtet, dass der Befall ihres Eindrucks nach pro Baum schwächer ausgefallen sei – also sowohl weniger Raupen zu beobachten und auch die Nester kleiner waren.

Eichenprozessionsspinner: Wie zuletzt ist der Norden Gelsenkirchens stärker betroffen

Wie in den vergangenen Jahren ist der Norden der Stadt wieder weitaus stärker betroffen als der Süden. Im Norden gibt es größere Bestände an Eichen, auch im Straßenbereich wie beispielsweise an der Oststraße. Falls Bäume betroffen sind, die nicht auf einem städtischen Grundstück stehen, werden die Meldungen an die Eigentümer weitergeleitet. Für Bäume auf Privatgrundstücken gilt: Hier ist der jeweilige Besitzer selbst verantwortlich.

Wer einen Befall feststellt, sollte sich bei der Stadt melden – in der Vergangenheit und auch zuletzt haben die Beteiligten gute Erfahrungen mit der GEmeldet-App der Stadt gemacht. Sie ist zu erreichen unter gelsenkirchen.de/gemeldet. Auch per Telefon können sich Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener an die Verantwortlichen wenden: Hinweise werden von der Leitstelle des Kommunalen Ordnungsdienstes unter 0209/169-3000 entgegengenommen. [Lesen Sie auch:Wie die Städte sich jetzt auf die Giftraupen vorbereiten]

Raupen und Nester der Eichenprozessionsspinner werden von Spezialfirmen entfernt

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„Gerade Anfang Juni waren viele Meldungen dabei, bei denen es nicht um den Eichenprozessionsspinner, sondern um die Gespinstmotte ging“, berichtet Tobias Heyne. Da bestehe Verwechslungsgefahr – die Motte und ihre Nester aber sind für den Menschen nicht gefährlich. Des Weiteren bittet Gelsendienste darum, alle Eichen, die bereits mit einem orange-farbenen Punkt gekennzeichnet sind, nicht erneut zu melden. „Sie wurden von uns bereits zur weiteren Bearbeitung aufgenommen“, so Tobias Heyne.

Die Raupen und Nester werden von spezialisierten Unternehmen mit Hilfe von großen Saugern entfernt. Die Einsätze erfolgen nach vier Prioritätsstufen: Entscheidend dabei sind beispielsweise die räumliche Nähe zu besonders sensiblen Bereichen wie Kitas, Schulen und Spielplätzen, aber auch die Nutzungsfrequenz an dem jeweils betroffenen Ort.