Gelsenkirchen. Sonja Probst, die Juniorchefin des Circus Probst, starb im Alter von 37 Jahren nach einer Operation. Hunderte Menschen bekunden ihr Beileid.

Trauer und Bestürzung in der Zirkus-Familie: Sonja Probst, die Juniorchefin des Circus Probst und älteste Tochter von Brigitte und Reinhard Probst ist tot. Sie starb in Folge einer Komplikation bei einer Operation.

Als Clownin „Lolli“ trat Sonja Probst auf. Als Jugendliche war sie - bis zu einem schweren Manegenunfall - Vertikalseil-Artistin.
Als Clownin „Lolli“ trat Sonja Probst auf. Als Jugendliche war sie - bis zu einem schweren Manegenunfall - Vertikalseil-Artistin. © Unbekannt | Tanja Pickartz

Sonja Probst wurde bereits am 17. Mai in Neustadt an der Weinstraße beigesetzt. Sie wurde nur 37 Jahre alt. Weit über 600 Menschen nahmen auf der Facebook-Seite des Circus Probst bewegt Abschied, nahmen Anteil am Schicksal der Familie und bekundeten dort ihr Beileid. Über 280 Freunde und Verwandte kamen zur Beerdigung in Neustadt. Dort hat der Circus Probst seinen Sitz. Doch mit Gelsenkirchen fühlt sich die Familie lange und innig verbunden, hier hat sie viele Freunde, der Revierpark wurde für die Probsts in einem unsteten Wanderleben zum Fixpunkt: Vor 24 Jahren gastierte der Circus Probst erstmals mit seinem Weihnachtscircus in der Stadt - und seit November 2019 steht das gelb-rote Chapiteau dauerhaft im Revierpark – eine Folge der Corona-Krise, die Tourneepläne und das Zirkus-Geschäft nachhaltig traf.

Gelsenkirchen wurde für Sonja Probst zur zweiten Heimat

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Sonja Probst arbeitete zuletzt im Presse- und Kassenbereich des Unternehmens, für ihre jüngere Schwester Stephanie nähte sie die Kostüme für deren Manegen-Auftritte. Ihre Artistenlaufbahn endete früh und dramatisch: Bei ihrer Vertikalseilnummer, für die sie in jungen Jahren auf dem Wiesbadener Circusfestival mit dem „Silbernen Elefanten“ ausgezeichnet wurde, stürzte sie aus großer Höhe in die Manege. Die schweren Verletzungen, die sie bei dem Unfall erlitt, erforderten mit den Jahren zahlreiche Operationen und lange Regenerationsphasen. Sonja Probst widmete sich anschließend der Clownerie, trat zehn Jahre lang als Clown „Lolli“ in der Manege des Circus Probst auf.

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Als humorvoll und herzlich, freundlich und immer hilfsbereit würdigte der katholische Circus- und Schaustellerseelsorger Sascha Ellinghaus Sonja Probst in seinem Nachruf, Ellinghaus hat in den vergangenen Jahren immer wieder Gottesdienste im Circus-Zelt gefeiert. Katholischem Glauben und katholischer Kirche fühlte sich auch Sonja Probst eng verbunden. 2012 sprach sie vor Papst Benedikt XVI. anlässlich einer Audienz für Zirkusleute über ihr Leben und ihren Glauben.