Gelsenkirchen-Erle. Erst im März war die Heizungsanlage am Klockenbrink in Gelsenkirchen-Erle ausgefallen – nur zwei Monate später bleiben die Wohnungen wieder kalt.

Silvia Jann hat, wie man im Ruhrgebiet so schön sagt, die Faxen dicke. „Ich werde mir jetzt eine neue Wohnung suchen“, sagt die Erlerin, die zurzeit noch mit ihrem Sohn an der Straße Klockenbrink wohnt. Sie fühlt sich von ihrem Vermieter im Stich gelassen.

Der Vermieter ist die Wohnungsgesellschaft LEG, und der Tropfen, der das Fass für Silvia Jann zum Überlaufen gebracht hat, ist der erneute Heizungsausfall in ihrer Wohnung. Schon im März hatte sie fast zwei Wochen ohne warmes Wasser und ohne Heizung auskommen müssen. Und nicht nur sie: Sämtliche Häuser, die in der Straße Klockenbrink U-förmig angeordnet sind, werden von einer gemeinsamen Heizungsanlage bedient, überall wurde es kalt. Alle Häuser gehören der LEG.

Der Ausfall betrifft die ganze Straße in Gelsenkirchen-Erle

Im März war ein Ausfall von zwei der drei Kessel der Heizungsanlage der Grund für die Havarie gewesen. Damals hatte die LEG angekündigt, Ersatzteile zu beschaffen und einzubauen. Umso mehr ärgert sich Silvia Jann über den erneuten Ausfall nur zwei Monate später. „Seit Dienstag, 11. Mai, haben wir kein warmes Wasser“, sagt sie – wie immer betrifft der Ausfall die ganze Straße. An manchen Tagen hätte es abends für einige Zeit warmes Wasser gegeben, in dieser kurzen Zeit hätte man dann beispielsweise duschen können. „Aber ich mag mir davon nicht meinen Tagesablauf aufzwingen lassen“, sagt Silvia Jann.

„Die Ursache für den aktuellen Heizungsausfall ist ein Rohrbruch im Objekt Klockenbrink 5“, schreibt LEG-Sprecher Nils Roschin. Durch einen Druckabfall sei die Zentralheizung ausgefallen und die Ventile undicht geworden, das habe zum zum Ausfall der Heizanlage geführt. „Am 17. Mai wurde die Anlage wieder in Betrieb genommen“, so Roschin weiter. „Die LEG entschuldigt sich bei den Mieterinnen und Mietern für den Ausfall und dadurch entstandene Unannehmlichkeiten. Selbstverständlich werden wir vor diesem Hintergrund Mietminderungen im gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen durch unsere betroffenen Mieter akzeptieren und so für die entstandenen Kosten für die Zeit des Heizungsausfalls aufkommen.“

Bislang wurden keine Kosten erstattet

Ganz zustimmen kann Silvia Jann dieser Aussage nicht: Am Nachmittag des 19. Mai habe es immer noch kein warmes Wasser gegeben, sagt sie. Und auch beim Thema Kostenerstattung ist sie skeptisch: „Für den Ausfall im März sind wir noch nicht entschädigt worden“, sagt sie. Mittlerweile habe sich sich eine Anwältin genommen, die ihr Recht für sie einfordern soll. „Hätte ich das alles vorher gewusst, wäre ich nie bei der LEG eingezogen“, sagt sie.