Gelsenkirchen. Am 1. Mai veranstaltet der DGB in Gelsenkirchen nur eine symbolische Kundgebung. Die Gewerkschafter haben diverse Forderungen an die Politik.

Knallig kommt das Motiv des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zum diesjährigen Tag der Arbeit daher: Ein rotes Männchen zeigt das Victory-Zeichen, eingerahmt vom Motto in weißer Schrift auf schwarzem Grund: „Solidarität ist Zukunft.“ Auf der Kundgebung am 1. Mai wird vorn geschaut.

Coronabedingt, wie schon im Vorjahr, wird es in Gelsenkirchen am Samstag allerdings keine öffentliche Demonstration geben seitens des DGB geben. Stattdessen veranstaltet er eine symbolische Kundgebung, an der rund 30 Personen teilnehmen werden. Das verriet Mark Rosendahl, der hiesige DGB-Vorsitzende.

Der DGB wird ab 11 Uhr auf dem Heinrich-König-Platz stehen – für eine Erhöhung des Kurzarbeitergelds, für Bildungsgerechtigkeit, für eine Nutzung neuer Potenziale.

Was sich der DGB von der Politik wünscht

Hinter dem dritten verbergen sich gleich mehrere Herausforderungen, auch der Strukturwandel. Ein seit Jahrzehnten im Ruhrgebiet bekanntes Phänomen. Arbeitsplätze aus der Stahl- und Kohleindustrie fallen weg, neue entstehen. Chancen, glaubt Rosendahl, liegen beispielsweise im Bereich Wasserstoff.

Mohamed Al Kadi, Karin Welge, Mark Rosendahl und Lothar Jacksteit (v.l.) stellten Montag die DGB-Pläne zum Maifeiertag in Gelsenkirchen vor.
Mohamed Al Kadi, Karin Welge, Mark Rosendahl und Lothar Jacksteit (v.l.) stellten Montag die DGB-Pläne zum Maifeiertag in Gelsenkirchen vor. © Justus Heinisch | Justus Heinisch

Potenziale müssten zudem bei der Bildung besser angesteuert werden. Hier seien Bund und Land gefordert, zu investieren.

Von der Politik wünscht sich Lothar Jacksteit, Bildungsgewerkschaft GEW, gleich ein ganzes „Bildungspaket“ für die Schülerinnen und Schüler. „Ich will, dass diese Generation keine verlorene ist, sondern eine, die gestärkt in die Zukunft geht“, sagt er mit Blick auf die Folgen von Corona. „Auch wenn es etwas kostet, müssen wir die Klassen halbieren und neue Schulen bauen.“

Karin Welge sieht das ähnlich. „Bildung ist der Motor für eine gute Zukunft Gelsenkirchens“, so die Oberbürgermeisterin, die einer der Gäste bei der Kundgebung am Samstagvormittag sein wird.

Maifeiertag wird digital: Bundesweit ist ein Livestream geplant

Um 14 Uhr, rund drei Stunden nach der Aktion, beginnt auf der Internetseite und den Kanälen bei den Sozialen Netzwerken ein bundesweiter Livestream des DGB. Künstler und Musiker sind eingeladen, zusätzlich soll eine Diskussionsrunde stattfinden.

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Für Gelsenkirchen plant der Gewerkschaftsbund ebenfalls digitale Formate. Die Mottos und Forderungen, so Mohamed Al Kadi von der IG Metall, sollen auf Straßen gemalt werden. Ähnlich kreativ sind seine Kollegen von der DGB-Jugend schon vor etwa zwei Wochen geworden: Auf eine Betonwand an der Overwegstraße wurde ein knalligbuntes Graffito gesprüht, das diesjährige Motiv zum Maifeiertag.

Das internationalistische Bündnis Gelsenkirchen hingegen lädt zu einer Demonstration am Samstag ein. Genauere Informationen über den Ablauf sollen bald folgen.