Gelsenkirchen-Buer. Zwei Gaststätten betreibt Christoph Klug bereits in Gelsenkirchen-Buer. Nun kommt das „LON Deli“ hinzu – mit einem neuen und innovativen Konzept.
In das leerstehende Ladenlokal am Russellplatz 2 hat er sich direkt verliebt. Christoph „Kiki“ Klug, der rund um den St. Urbanus-Kirchplatz in Buer bereits das Restaurant „Domgold“ und die Bar „Lokal ohne Namen“ (LoN) betreibt, schlug zu. Und so wird bald mitten auf dem „Urbanuskiez“, wie Klug sagt, seine dritte Gaststätte öffnen: das „LON Deli“.
Der Begriff „Deli“ kommt aus der New Yorker Gastro-Szene, ist eine Abkürzung für Delikatessen – und genau diese soll es in Klugs neuem Geschäft geben. Beispielsweise werden Antipasti und vegetarische sowie vegane Speisen angeboten. „Es gibt leckere und ausgefallene Kleinigkeiten, Weine und Gin Tonic“, erklärt Klug.
Alles werde man täglich von 12 Uhr bis in die Abendstunden hinein mit Blick auf St. Urbanus genießen können. Nur am Montag wird das Deli geschlossen haben. Dann ist Ruhetag in dem „kleinen und kuscheligen“ Bistro, so Klug. Etwa 19 Gäste können gleichzeitig im Laden sitzen. Dazu gibt es eine überdachte Außenterrasse.
Wegen Corona: Wann das „LON Deli“ aufmacht, steht noch nicht fest
Ähnliche Gastronomie-Konzepte sind in studentisch geprägten Städten wie Düsseldorf oder Münster überaus beliebt. In Buer ist ein „Deli“ hingegen eine Neuheit. Eine, für die der Stadtteil bereit ist, wie Klug findet. „Ich glaube, dass sich die Bueraner freuen, wenn hier etwas passiert. Wir wollen die Innenstadt dadurch weiter beleben.“
Wann genau es losgeht, das ist noch unklar. Der Startschuss hängt von der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Schutzverordnung ab. Klug jedenfalls hofft, dass es im April soweit ist – einige Monate nach dem ursprünglich angedachten Öffnungstermin.
Neues Bistro in Gelsenkirchen-Buer hätte schon im Oktober 2020 öffnen sollen
Denn eigentlich hätte das „LON Deli“ schon im Oktober 2020 an den Start gehen sollen. Im Juli des Vorjahres unterschrieb Klug den Pachtvertrag. „Da hatten wir die Hoffnung, dass es keinen zweiten Lockdown geben wird“, sagt der Inhaber. Es kam bekanntlich anders: Die Corona-Fallzahlen stiegen, die Regeln wurden verschärft und machen den Gastronomen in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland das Leben schwer, bis heute. Sie dürfen ihre Läden weiterhin für Gäste nicht öffnen.
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Bei Klug mit seinen künftig drei Gaststätten ist das nicht anders. „Wir werden das schon überleben“, ergänzt der 45-Jährige. „Wir stehen die Krise durch. Aber so langsam verzweifelt man schon etwas. Es fehlen die Öffnungsperspektiven für uns Gastronomen.“
Somit geht Klug ein gewisses Risiko ein: Die Planungen für das „LON Deli“ trieb er mitten im noch andauernden Lockdown voran. Auch bei der möglichen Ladenöffnung im April wird das Virus nicht besiegt sein. Doch Klug ist Optimist. „In dieser Zeit gab es so viel Negatives. Es ist ein positives Ziel, solch einen Laden zu eröffnen und das überwiegt bei mir“, sagt er. Ein gutes Gefühl gebe ihm ohnehin, wie kooperativ sich die Bürger der Stadt und besonders die Bueraner in der Krise bislang zeigten.
„Lokal ohne Namen“ in Gelsenkirchen-Buer wird 50 Jahre alt
Dies habe Klug zuletzt bei den Feierlichkeiten rund um das „Lokal ohne Namen“ festgestellt, das in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert. Im Zuge des Jubiläums haben viele Bueraner die Kneipe unterstützt, indem sie dort Bier gekauft und sich anschließend auf einer Wand verewigt haben. Diese Wand ist nun vollgemalt. „Es ist eine tolle Solidargemeinschaft“, sagt Klug.
Das „LoN“ und sein Spitzname
Gastronom Christoph Klug betreibt zudem die Bar „Lokal ohne Namen“ auf der Hagenstraße 56. Sie feiert in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag. Der Name rührt daher, dass dem damaligen Besitzer kurz vor der Eröffnung 1971 auffiel, dass seine Kneipe noch gar keinen Namen hat.
Im Volksmund wird die Bar allerdings „Fuck“ genannt. Wie beliebt das „LoN“ ist, zeigte sich jüngst in einer Unterstützeraktion, als Klug sogenannte Unterstützerbiere verkaufte. Die Aktion wurde von den Bueranern gut angenommen.
Zum 50. Geburtstag sind weitere Veranstaltungen geplant „Es könnte Kneipenquizabende geben und eine Talkrunde“, erklärt Klug. Aber klar, Corona erschwere die Planungen, weshalb die große Jubiläumsparty wohl erst im kommenden Jahr stattfinden dürfte.
Events soll es übrigens auch im „LON Deli“ geben. „Wir wollen mehr Kultur nach Buer bringen“, sagt Klug, der seine drei Gaststätten in Buer bald online unter einem gemeinsamen Namen vereinen möchte. Eine passende Bezeichnung hat er dafür schon gefunden: „Kiezliebe“.