Im „Domgold“ in Gelsenkirchen-Buer kommt jetzt eine neue Anti-Viren-Beschichtung zum Einsatz. So funktioniert sie – und so lange soll sie halten.

Noch haben Kneipen und Restaurants coronabedingt geschlossen. Aber irgendwann werden sie wieder öffnen – und dann, davon ist zumindest Christoph Klug überzeugt, werden die Besucher ein neues Verhältnis zum Thema Hygiene entwickelt haben. Klug ist Inhaber der Kneipen „Lokal ohne Namen“ und „Domgold“ in Gelsenkirchen-Buer, und in Sachen Desinfektion geht er im „Domgold“ jetzt neue Wege.

Am Dienstag waren Mitarbeiter der Essener Firma Rudolf Weber Gebäudereinigung in der Kneipe und überzogen die Oberflächen mit einem speziellen Lack. Der Clou an der Sache: Der Überzug tötet Viren und Bakterien langfristig ab, bis zu drei Jahre, so verspricht der Hersteller, kann die Wirkung anhalten. Das „Domgold“ ist die erste Kneipe in Gelsenkirchen, die sich zu diesem Schritt entschieden hat.

So funktioniert die Beschichtung in der Gelsenkirchener Kneipe

„Intelligent Thin Coating“ nennt sich das Verfahren, entwickelt hat es Hans-Joachim Weintz, der an diesem Dienstagmorgen ebenfalls nach Buer gekommen ist. „Die Beschichtung verbindet physikalische und chemische Aspekte“, erläutert er die Wirkungsweise seines Produktes.

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Das Prinzip sei zu vergleichen mit einer Anti-Graffiti-Beschichtung, wie sie beispielsweise die Bahn bei ihren Zügen verwendet, oder dem Unterbodenschutz eines Bootes, der verhindert, dass sich Algen festsetzen. „Eine Oberfläche wird durch die Beschichtung absolut glatt und porenfrei“, sagt Weintz und demonstriert das mit einem Wassertropfen, den er auf die die beschichtete Oberfläche fallen lässt: Der Tropfen behält seine Form, dringt nicht ins Material ein und fließt ohne Rückstände ab, wenn man den Tisch kippt.

Christoph Klug fordert eine „Öffnungsperspektive“

Dazu käme die chemische Komponente, erläutert Weintz. Viren wie auch das Coronavirus, verfügten in der Regel über einer Hülle aus Lipiden, also Fetten. Daher enthalte die Beschichtung auch fettlösende Stoffe, die die Viren zerstörten. Für den Menschen sei das unbedenklich: Weintz verwies darauf, dass sein Produkt auch in Kindergärten eingesetzt würde. Auch dermatologische Tests hätten erwiesen, dass das Mittel nicht schädlich für die Haut sei – etwa, wenn man im Sommer die nackten Arme auf den Tisch legen würde.

Für Christoph Klug geht es darum, seine Kneipe für die Zeit nach dem Lockdown fitzumachen. „Wir brauchen eine Öffnungsperspektive“, mahnte der Wirt. „Und wenn wir mit solchen Maßnahmen dazu beitragen können, unsere Gaststätten eher wiederzueröffnen, dann kann das eine gute Sachen sein.“ Natürlich würden sein Personal und er auch weiterhin regelmäßig die Flächen im „Domgold“ desinfizieren. „Aber die Beschichtung bietet einen zusätzlichen Schutz – so können sich unsere Gäste noch sicherer fühlen.“