Gelsenkirchen. 85 bundesweite Theaterkenner trafen sich virtuell im Gelsenkirchener MiR – und formulierten Forderungen für den Bereich der Theaterpädagogik.

Die „Geheime Dramaturgische Gesellschaft“ machte sich auf den Weg nach Gelsenkirchen. Nicht geheim, aber ganz virtuell dorthin, wo die Kunst residiert, die Bühne aber noch immer verwaist ist. Das Musiktheater im Revier (MiR) richtete vor wenigen Tagen die 7. Konferenz für Theater-, Konzert-, Tanz- und Musikpädagoginnen und –pädagogen aus. Erstmals ausschließlich online. 85 Menschen nahmen teil und vertraten 46 bundesweite Institutionen.

Theaterpädagogen formulieren gemeinsame Forderungen

Das Thema des Treffens lautete: „Wer ist Wir? Zwischen Kulturbetrieb und Stadtgesellschaft“. Obwohl sich die Pädagogen ausschließlich auf dem Bildschirm sahen und austauschten, waren nach zwei Tagen am Ende doch alle mit dem Ergebnis zufrieden. „Wir haben uns bei der Organisation sowohl um die Vorträge und die Workshops als auch um das Rahmenprogramm gekümmert“, sagte Britta Schünemann, Leiterin der Theaterpädagogik am MiR.

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Theaterpädagogik ist nicht nur eine schöne Beigabe, sondern eine Notwendigkeit“, so Schünemann. Sie zog eine positive Bilanz: „Am Ende der Konferenz haben alle Teilnehmer gemeinsame Forderungen, Hoffnungen und Wünsche formuliert, die nun von einer Taskforce aus Freiwilligen in einem Thesenpapier zusammengefasst werden.“ Das soll über Verbände und Netzwerke verbreitet werden, um sich als Berufsgruppe deutlich zu positionieren. „Theaterpädagogik ist mehr als ein ,Nice to have‘, sondern vielmehr eine Notwendigkeit“, formulierte zum Beispiel MiR-Pädagogin Geraldine von der Mühlen.

Eine Berufsgruppe trifft sich zum digitalen Kneipenbesuch in Gelsenkirchen

Eine ganze Berufsgruppe setzte sich in Vorträgen und Workshops mit ihrem Selbstbild und ihrer Wahrnehmung von außen auseinander. Daneben organisierten die MiR-Theaterpädagogen auch ein spielerisches Rahmenprogramm mit einer virtuellen Anreise nach Gelsenkirchen, einem Bingo-Quiz zum Thema Baukunst am Musiktheater, einem virtuellen Kneipenbesuch und einem gemeinsamen Koch-Event.

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Derzeit arbeiten am Gelsenkirchener Opernhaus mit Britta Schünemann, Corinne Fischer und Geraldine von der Mühlen drei Musiktheaterpädagoginnen, die sich für die Vermittlung von Kunst und Kultur vor allem für ein junges Publikum engagieren. Initiator der Konferenz war der Landesverband Mitte des Deutschen Bühnenvereins. Er richtete bislang unter anderem Konferenzen zu Themen wie „Digitalität“ und „Theater und Politik“ aus. Jetzt hoffen alle, sich der der 8. Konferenz im nächsten Jahr auch wieder real treffen zu können.