Lehramtsstudenten sollen mit individueller Förderung beim Beseitigen von Lern-Defiziten aus dem Lockdown helfen. Kandidaten werden jetzt gesucht.
Die Zeit drängt: Noch sucht die Bezirksregierung Münster Lehramtsstudenten ab dem dritten Fachsemester, die ab April im Rahmen eines Projekts helfen wollen, Lerndefizite von Schülern aus der Lockdownzeit mit individueller Förderung zu beheben. 39 Schulen aus dem Regierungsbezirk, darunter 16 aus Gelsenkirchen, sind in das „Anschluss individuell schaffen“ (Ais)-Projekt eingebunden. Für vier Gelsenkirchener Schulen – Gertrud-Bäumer-Realschule, Gesamtschule Berger Feld und die Grundschulen Glückaufschule-Ückendorf und Sternschule – werden nun noch Studenten gesucht.
Damit der Anschluss funktionieren kann
Das Projekt mit Lerncoaches war auch nach dem ersten Lockdown im Herbst an 25 Gelsenkirchener Schulen gelaufen, mit positiver Resonanz, allerdings aufgrund des neuen Lockdowns mit jähem Ende. Bis zum 25. Juni sollen ab April bezirksweit 700 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen drei bis sechs begleitend zum Regelunterricht Unterstützung bekommen, um den Anschluss an das Lernniveau der folgenden Stufe zu schaffen. Die Defizite aus dem Distanzunterricht sind durchaus nennenswert, wie Lehrkräfte bestätigen. Zweimal in der Woche helfen Lehramts-Studierende im Rahmen von Ais im persönlichen Kontakt, bestehende Lerndefizite zu kompensieren, Lernhürden zu überwinden und Arbeitsstrategien zu verbessern.
Projekt mit Uni Münster entwickelt
Die Bezirksregierung Münster hatte das Projekt „Ais“ gemeinsam mit der Uni Münster entwickelt. Profitieren sollen Studenten und Schüler gleichermaßen, die Studierenden werden im Vorfeld gezielt mit den Grundlagen des Lerncoachings vertraut gemacht. Regierungspräsidentin Dorothee Feller betont neben dem Ausgleich von Wissenslücken noch ein weiteres Anliegen des Projekts, nämlich das Näherbringen des digitalen Selbstlernens, das die Schüler „künftig im Distanzunterricht nutzen können“, so Feller.
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Die 23-jährige Lehramtsstudentin Dilara Sivük, selbst zu der Zeit im siebten Semester, unterstützte in der ersten Ais-Phase am Grillo- und am Ricarda-Huch-Gymnasium Schüler in Kleingruppen mit maximal vier Schülern und 90 Minuten Förderunterricht je Gruppe, immer am Bedarf der Einzelnen ausgerichtet. Ihrer Erfahrung nach ein Konzept – so die Studentin im Interview – das aufgeht.
Welche Schüler in den Genuss der Förderung kommen, legen die Schulleitungen vor Ort fest. Derzeit werden für das Projekt noch 40 Lerncoaches gesucht. Die Arbeit wird mit 15 Euro je Stunde vergütet, Bewerbungen sind noch bis zum 7. März möglich.
Detaillierte Informationen und die Bewerbungsunterlagen sind zu finden unter http://www.brms.nrw.de/go/ais.
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