Gelsenkirchen. Renate Schreckling-Kreuz ist neue Direktorin am Arbeitsgericht Gelsenkirchen. Der Weg führte die 54-Jährige oft in die Emscherstadt.

Renate Schreckling-Kreuz ist eine Frau aus dem Pott. In Essen geboren, schätzt die Juristin die Mentalität und den starken Willen der Menschen im Ruhrgebiet. An verschiedenen Gerichten hat die Richterin gearbeitet. Seit über zehn Jahren ist sie Kammervorsitzende am Arbeitsgericht Gelsenkirchen. Jetzt hat die 54-Jährige die nächste Stufe auf ihrer richterlichen Erfolgsleiter erreicht.

Gelsenkirchener Richterin wird neue Direktorin des Arbeitsgerichtes

Dr. Holger Schrade, Präsident des Landesarbeitsgerichts Hamm, überreichte der 54-jährigen Renate Schreckling-Kreuz die Ernennungsurkunde als neue Direktorin des Arbeitsgerichts Gelsenkirchen.

Gelsenkirchen scheint die Juristin nicht loszulassen. Schon nach dem Studium der Rechtswissenschaft an der Ruhr-Uni Bochum führte sie der Weg neben vielen anderen Gerichten unter anderem im Münster- und Sauerland immer wieder in die Emschermetropole. Durch justizinterne Qualifikationen bildete sie sich fort zur Entwicklungsberaterin in Organisationsfragen und der Richtermediation. Als Mediatorin ist sie Mittlerin und Vertrauensperson in Verfahren, in denen sich streitende Parteien außerhalb von gerichtlichen Auseinandersetzungen einigen können.

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In juristischen Fachzeitschriften veröffentlicht die 54-Jährige regelmäßig Beiträge zu arbeitsrechtlichen Fragen. In der Praxis im Gerichtssaal spürt sie, dass es bei Klagen von Arbeitnehmern immer häufiger um Fragen von Entfristung, Gehaltskürzungen, Urlaubsansprüchen oder Abmahnungen geht. Der Druck in vielen Unternehmen, glaubt die erfahrene Richterin, habe zugenommen.

Gelsenkirchener Richterin engagiert sich in der Kirche, leidet als Fan mit Schalke

Engagement und Leidenschaft zeichnet die Juristin nicht nur in Verhandlungen aus. So arbeitete sie ehrenamtlich neun Jahre im Kirchenvorstand, sang im Chor. Aufmerksam verfolgt sie die Kulturszene in Gelsenkirchen. „Ich mag die Stadt und die Liebenswürdigkeit der Menschen hier“. Das Musiktheater sieht sie als Herzstück und Vorzeigeprojekt in Gelsenkirchen.

Wobei ganz tief im Herzen noch blau-weiße Farbenspiele stecken, die sie mit ihren vier Jungen teilt. „Mein Platz mit ihnen war vor Corona bei jedem Heimspiel in der Nordkurve.“ Zur Zeit leidet sie sehr, wenn sie an Schalkes Zukunft denkt.

Doch da gibt es ja außer Fußball noch andere Dinge, die für Abwechslung und Entspannung sorgen und das Stimmungsbarometer steigen lassen. Sei es im Literaturkreis, auf dem Rücken eines Pferdes oder beim Klavierspielen. Früher genoss die vielseitig interessierte Richterin auch den Kick auf dem Motorrad. Auf den Motorantrieb verzichtet sie mittlerweile. Sie setzt sich täglich für den Weg von der Wohnung in Essen zum Arbeitsplatz und zurück aufs Fahrrad

Vorgänger Stefan Kröner wechselte von Gelsenkirchen nach Iserlohn

Renate Schreckling-Kreuz folgt Stefan Kröner. Der 50-jährige Jurist hatte im Herbst 2020 das Direktorenamt beim Arbeitsgericht Iserlohn übernommen. 2016 hatte Kröner sein Amt in Gelsenkirchen angetreten. Das Arbeitsgericht in Gelsenkirchen ist auch zuständig für die Städte Bottrop und Gladbeck. Berufungsinstanz ist das Landesarbeitsgericht in Hamm.

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