Gelsenkirchen. Am Sonntagmorgen begann Corona-Impfaktion in zwei Gelsenkirchener Seniorenheimen. Die ersten waren St. Josef in Erle und die Schmidtmannstraße.

Die Corona-Schutzimpfung ist in Gelsenkirchen gestartet. Von aktuell 83 Bewohnern wollten sich am Sonntag 78 Senioren im katholischen Altenheim St. Josef in Erle gegen das Coronavirus impfen lassen. Ansgar Suttmeyer, Betriebsleiter der zum St. Augustinus Gelsenkirchen-Verbund gehörenden Elisabeth Stift GmbH: „Dank des engagierten Mitwirkens der Mitarbeiter im Altenheim konnten uns optimal auf diesen Tag vorbereiten. Jetzt erhalten alle Bewohner, die dies wünschen, die Impfung, die wir als wichtigen Schritt im Kampf gegen das Coronavirus verstehen." Um 14 Uhr war die Impfung abgeschlossen, 60 der 78 Bewohner konnten geimpft werden, die übrigen folgen in Kürze laut Stadt.

Krisenstabsleiter: "Eine mutmachende Botschaft geht vom heutigen Tag aus"

„Das ist eine schöne, das ist eine Mut machende Botschaft, die vom heutigen Tag ausgeht. Wir können anfangen, die verletzlichsten Gruppen unserer Bevölkerung zu schützen. Damit haben wir den Wendepunkt in der Bekämpfung der Pandemie erreicht“, freute sich Gesundheitsdezernent und Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff.

Zweiter Impftermin für die Mitarbeiter in wenigen Tagen

"Trotz Impfung werden wir auch weiterhin auf die strikte Einhaltung der AHA-Regeln achten. Das Virus ist noch nicht besiegt", betont Suttmeyer. Vor allem für die Bewohner, ihre Angehörigen und die Mitarbeitenden bleibe man vorsichtig. In wenigen Tagen gibt es bereits einen zweiten Impftermin in dem Haus in Erle, bei dem die Mitarbeiter der Einrichtung die Impfung erhalten können.

Weitere Impfaktion im Stadtsüden

Auch im Stadtsüden begann am Sonntag die Impfaktion. Bevor die Mobilen Impfteams ihre Arbeit aufnehmen konnten, galt es, den in fester Form angelieferten Impfstoff vor Ort mit einer Kochsalzlösung zu verflüssigen. In der städtischen Senioreneinrichtung an der Schmidtmannstraße wurden 120 Impfdosen von den im Hause tätigen Hausärzten Dr. Susanne Steinert-Klug und Dr. Wolfgang Klug verimpft; 93 an Bewohner, 27 an Pflegekräfte.

Keine Komplikationen gemeldet

Komplikationen sind bislang keine gemeldet worden. In den nächsten Tagen wird die Kassenärztliche Vereinigung (KV) weitere Impftermine mit den Senioren- und Pflegeeinrichtungen vereinbaren. Nach dem derzeitigen Stand plant die KV am 30. Dezember den zweiten Impftermin mit weiteren 180 Dosen in zwei Einrichtungen. „Die niedergelassenen Ärzte und die Pflegeeinrichtungen haben jetzt eine gewaltige Aufgabe zu bewältigen. Ich sehe hier ein großes Engagement und gehe davon aus, dass in den nächsten Tagen kontinuierlich die weiteren möglichen Impfungen erfolgen können“, erwartet Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff.

Impfdosen können flexibler abgerufen werden

Nach einer neuen Mitteilung des Landesgesundheitsministerium müssen die stadtscharf zugeteilten Impfstoffkontingente nicht mehr unmittelbar nach der Anlieferung ins Zentrallager des Landes abgerufen werden. Vielmehr sei das Ziel, einen kontinuierlichen, gleichmäßigen Impfprozess in Gang zu setzen, um auch die personellen Ressourcen der niedergelassenen Ärzteschaft, die die Impfungen durchführt, möglichst zielführend einzusetzen.

Das Ziel bleibt, so zeitnah wie möglich zu impfen

„Das ist erstmal eine gute Nachricht für eine möglichst flexible und auf Strecke effiziente Abwicklung der Impfkampagne. Es ändert aber nichts daran, dass unser Ziel sein muss, dass alle uns zur Verfügung gestellten Impfdosen zeitnah verabreicht werden“, so Wolterhoff. Den Bestellprozess für die den Städten zugeordneten Impfdosen übernimmt die Kassenärztliche Vereinigung. Derzeit laufen in allen Pflegeeinrichtungen der Stadt die Vorbereitungen auf die Impfungen, damit die bisher bis Jahresende zugesagten 2028 Impfdosen zeitnah verimpft werden können.