Gelsenkirchen. Auch die Vestische ist für einen flexiblen Unterrichtsbeginn an Gelsenkirchener Schulen. Weshalb manche Eltern diese Idee aber skeptisch sehen.
Nachdem die Bogestra das Signal von mehreren Schulen in Gelsenkirchen bekommen hat, den Unterricht morgens zeitversetzt beginnen zu wollen, rechnet man auch bei der Vestischen mit vorgezogenen Anfangszeiten nach den Weihnachtsferien. Das teilte das Nahverkehrsunternehmen, das die Schulen im Stadtnorden anfährt, auf Nachfrage mit.
„Es gibt die Ankündigung, dass die Schulzeiten vorgezogen werden sollen“, sagt Jan Große-Geldermann, stellvertretender Pressesprecher der Vestischen. Die finale Entscheidung der Stadt dazu gebe es aber noch nicht: „Sollte sie kommen, werden wir natürlich unsere Fahrpläne anpassen. Dadurch hoffen wir, zu einer Entzerrung des Schulverkehrs beitragen zu können.“
Gelsenkirchen: Vestische empfiehlt gestaffelte Schulanfangszeiten
Schon seit Wochen, so Große-Geldermann, empfehle die Vestische einen gestaffelten Schulstart. Wichtig sei dabei die Absprache mit den Nahverkehrsbetrieben, weil man die Einsatzwagen richtig takten müsse: „Wenn eine Schule jetzt sagt, dass sie um 7.30 und 8 Uhr anfangen will, wird es problematisch. 8 und 9 Uhr wäre besser, denn dann könnte ein Bus zum Beispiel zwei Touren zur selben Schule machen.“
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Zusätzliche Busse könne man allerdings nicht mehr einsetzen. „Wir haben alles auf der Straße, was rollen kann. Unsere Flotte im kompletten Einzugsgebiet haben wir bereits um 24 Busse verstärkt“, berichtet Große-Geldermann. Neue Fahrzeuge könne man darüber hinaus nicht einfach so im Handumdrehen bestellen: „Die Bestellung hat einen großen Vorlauf.“ Daneben gebe es einen Mangel an Busfahrern, die außerdem erst einmal ausgebildet werden müssten.
Max-Planck-Gymnasium spricht sich mit Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium ab
Ähnlich wie die Bogestra hält auch die Vestische den Einsatz von Reisebussen für nicht praktikabel. Die Fahrzeuge seien weder mit der Leitstelle verbunden noch barrierefrei, dazu fehlen den Fahrern die Linienkenntnisse.
Doch wie sehen aktuell die Planungen an den Schulen aus? Nicht nur das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium, sondern auch das Max-Planck-Gymnasium in Buer hat vor, früher zu beginnen. „In Absprache mit dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium, mit dem wir in der Oberstufe kooperieren, haben wir uns darauf geeinigt, dass sowohl am MPG als auch am AvD ab dem 7 Januar 2021 die erste Unterrichtsstunde um 8 Uhr beginnt. Der Unterrichtsbeginn der 0. Stunde ist somit um 7.10 Uhr. […] Mit Beginn des Schuljahres 2021/2022 kehren beide Gymnasien dann wieder zum ursprünglichen Unterrichtsbeginn um 8.20 Uhr zurück“, heißt es auf der Webseite des MPG.
Eltern befürchten Chaos
Wie unsere Redaktion von mehreren Eltern vom MPG und AvG erfahren hat, macht man sich Sorgen, ob die geänderten Unterrichtszeiten am Ende nicht noch für mehr für Chaos sorgen werden. Denn wenn nun mehrere Schulen den Unterricht früher oder später beginnen, könne sich das Problem der überfüllten Busse und Bahnen nur auf eine andere Zeit verlagern. Diese Sorge teilt auch Charlotte Renner, kommissarische Schulleiterin vom AvG: „Wenn mit unserer Schule und dem MPG nun zwei Gymnasien den Unterricht vorziehen, bleibt es abzuwarten, ob die Schülerströme tatsächlich entzerrt werden. Die Rückmeldung werden wir jedenfalls schnell geben und erhalten.“
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Wichtig sei, was die anderen Schulen im Umkreis künftig machen wollen: Das Leibniz-Gymnasium jedenfalls will den Unterricht erst einmal weiterhin regulär um 8.20 beginnen. Die Realschule an der Mühlenstraße hingegen startet ohnehin schon in einer Zeitspanne zwischen 8.15 und 10.30 Uhr, da man regelmäßig auf die Lösung Distanzunterricht zurückgreift, wie Schulleiterin Gabriele Kurenbach-Gerlach verrät.
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