Gelsenkirchen-Erle. Die Schulpflegschaft der Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen zeigt sich empört über den Appell, auf andere Verbindungen auszuweichen.

Die Schulpflegschaft der Gesamtschule Berger Feld hat massive Kritik an der Empfehlung von Stadt und Bogestra geäußert, Schüler sollten morgens auf frühere oder spätere Verbindungen ausweichen , um in der Corona-Zeit volle Busse und Bahnen zu meiden. In einem offenen Brief fordern sie Stadt und Bogestra auf, sofort zu handeln und ihre Kinder zu schützen.

„Unsere Schule beginnt um 7.50 Uhr, das bedeutet für viele, dass sie sich bereits vor 7 Uhr auf den Weg zur Schule machen“, schreiben die empörten Eltern. „Sollen sie jetzt um 6 Uhr starten und sich dann eine halbe Stunde vor die noch geschlossene Schule stellen? Oder sollen sie jeden Morgen mit den Lehrern diskutieren, warum sie denn heute später kommen?“

Eltern: Stadt und Bogestra wälzen Verantwortung ab

Es könne nicht sein, dass Stadt und Bogestra die Verantwortung auf die Schüler abwälzten, anstatt selbst Lösungen und Konzepte zu finden. In diesem Zusammenhang verwies die Schulpflegschaft darauf, dass Städte wie Herne oder Duisburg bereits gestaffelte Anfangszeiten an Schulen umgesetzt hätten, um so den morgendlichen Betrieb im ÖPNV zu entzerren.

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„Für uns sieht es eher so aus, als hätten die Stadt und die Bogestra ihre Hausaufgaben nicht gemacht, denn mit dieser Problematik in der Coronazeit war doch zu rechnen und die Covid-19-Infektionszahlen liegen ja nicht seit gestern in Gelsenkirchen bei über 200“, heißt es weiter in dem offenen Brief.

„Zu jedem Schalke Spiel sind wahrscheinlich mehr Einsatzwagen unterwegs“

Die Verantwortlichen hätten über ein halbes Jahr Zeit gehabt, Konzepte zu entwickeln , dies aber scheinbar nicht getan. Anders sei es nicht zu verstehen, dass frühestens nach den Weihnachtsferien eventuell geänderte Schulanfangszeiten starten sollen. „Zu jedem Schalke-Spiel sind wahrscheinlich mehr Einsatzwagen unterwegs als jetzt im Schulbetrieb“, so die aufgebrachten Eltern.