Gelsenkirchen-Hassel. Bis die Anlage im neuen Gelsenkirchener Naherholungsgebiet fertiggestellt ist, dauert es bis Mitte 2021. Auch die Zugänge sind erst dann fertig.
„Ab durch die Mitte“: Wer hierbei nur an eine halsbrecherische Flucht von Gangstern in US-Filmen denkt, der hat noch nicht den „Glückauf-Park Hassel“ besucht. Denn der eignet sich bestens als Abkürzung durch den Stadtteil, ohne etwa von der Valentinstraße einen Umweg über die Marler oder Polsumer Straße nehmen zu müssen. Nach vier Jahren Bauzeit im September eröffnet, hat der „Park des Wandels“ längst seine Fangemeinde erobert – auch wenn sich die Fertigstellung von sechs zusätzlichen Eingängen sowie der Skate-Anlage bis zum Sommer 2021 verzögert.
Drei Zugänge – Am Freistuhl, Otte- und Stifterstraße – waren bereits zum Start fertiggestellt. Sechs von sieben weiteren sollten eigentlich bis Ende 2020 folgen. Vorgesehen sind sie im Bereich der einstigen Zechenbahn an der Ecke Polsumer Straße, der Marler Straße, der Zufahrt Marler Straße in das neue Wohngebiet südlich des Stadtteilparks, am Zugang aus dem Wohngebiet südlich der Flachsstraße sowie an der Flachs- und Hanfstraße.
Zehn Zugänge sollen Gelsenkirchener „Glückauf-Park“ rundherum zugänglich machen
„Ursprünglich hatten wir geplant, die Eingänge in zwei Bauabschnitten zu realisieren. Nun hat es sich aber herausgestellt, dass es wirtschaftlicher ist, sie in einem Zug zu errichten; daraus hat sich dann die Verzögerung ergeben“, so Doris Kranich vom Referat Stadtplanung auf Anfrage. Kurz: Nach dem neuen Zeitplan sollen die Bauarbeiten für die sechs Zugänge nun Anfang 2021 beginnen. Zugänglich ist der Park natürlich trotzdem.
Insgesamt zehn Eingänge (ein letzter zur neuen Zeche Westerholt wird erst in Zusammenhang mit deren Eröffnung errichtet): Was für Ortsfremde übertrieben anmuten mag, erschließt sich aus der Lage des Stadtteilparks „in der zweiten Reihe“. „Von den umliegenden Wohnquartieren aus ist das 33 Hektar große Areal
auf der Fläche der einstigen Kokerei Hassel
Seit 1953 wurde auf der Kokerei Hassel Koks erzeugt, im Jahr 1999 wurde die Anlage stillgelegt. Auf dem Gelände ist der Stadtteilpark Hassel entstanden, der Ende Juni eröffnet wurde. Erhalten geblieben sind einige Verwaltungsgebäude an der Marler Straße.
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nicht sofort zu sehen. Deshalb war es uns ein echter Ansporn, sie von verschiedenen Richtungen aus zugänglich zu machen und die Eingänge so markant zu gestalten, dass sie gut ins Auge fallen“, begründet Doris Kranich die Entscheidung für ein einheitliches Design, kurz: Corporate Identity.
Leuchtgrüne Rohre werden an allen Eingängen installiert
Konkret heißt das: Die charakteristischen leuchtgrünen Rohre sollen als Merkmal mit Wiedererkennungswert an allen Eingängen installiert werden – entweder als Bänke oder als Wegweiser. „Sie erinnern an die industrielle Vergangenheit“, so Doris Kranich, und zitierten die Fernwärmeleitung, die den Stadtteil Hassel quert. Auch die rotlaubigen Blutpflaumen sollen als Hingucker wirken.
Die Wegeverbindung des Eingang Flachsstraße, wichtigster Zugang aus südlicher Richtung mit einer Breite von neun Metern, soll bis zur Einmündung ins Wohngebiet beleuchtet sein. Künftige Bewohner des geplanten Wohngebiets werden darüber das Nahversorgungszentrum an der Polsumer Straße sowie soziale Einrichtungen mit dem Rad oder zu Fuß erreichen können.
Anschluss an die „Allee des Wandels“
Der Eingang Polsumer Straße verbindet unterdessen den Stadtteilpark mit den angrenzenden Quartieren über die ehemalige Zechenbahntrasse, die künftig als „Allee des Wandels“ Teil dieser regionalen Radwege-Verbindung sein wird. Sie verläuft quer durch den Stadtteilpark und wird später über das Gelände der Neuen Zeche Westerholt fortgeführt. In der Planung ist ausreichend Platz für Fahrradständer und eine E-Bike-Ladestation berücksichtigt.
Solange die Verbindung zur Fläche der Neuen Zeche Westerholt noch nicht realisiert ist, soll der Eingang an der Marler Straße den Stadtteilpark vorübergehend an die „Allee des Wandels“ anbinden und als Weg für Radler aus Herten-Bertlich und -Westerholt dienen. Den Eingang Hanfstraße stuft die Verwaltung angesichts der Nähe zum gut ausgestatteten Zugang Am Freistuhl als weniger bedeutsam ein, weswegen dort keine Sitzbank platziert wird.
Skate-Anlage mit Sitz-Elementen und Beleuchtung ist auch abends nutzbar
Dass sich die Fertigstellung der Skate-Anlage nach jetzigem Stand bis zum Spätsommer verzögert, begründet Doris Kranich mit „Abspracheproblemen in der Corona-Pandemie“. Dafür sei der Park aber auch besonders vielseitig und könne sowohl mit BMX-Rädern als auch mit Longboards oder anderen rollenden Sportgeräten befahren werden. „Sogar für Sport-Rollstuhlfahrer ist sie ausgelegt“, freut sie sich, dass die Verwaltung für die Planung das auf Skateparks spezialisierte Büro Maier Landschaftsarchitektur aus Köln gewinnen konnte.
Auf einer Fläche von 1500 Quadratmetern findet nicht nur die Skate-Anlage aus Beton Platz, die vor Ort individuell modelliert wird, sondern auch als Sitzbänke dienende Elemente, Gräser und Schatten spendende Bäume. Eine über Bewegungsmelder gesteuerte Beleuchtung ermöglicht die Nutzung des Parks selbst in den Abendstunden. Auch ein kleines Streetballfeld ist geplant. Das an den Park angrenzende Jugendheim Fritz-Erler-Haus habe sich bereit erklärt, eine Patenschaft für die Fläche und für eine Graffitiwand zu übernehmen, die zwischen Streetball- und Skate-Anlage entstehen soll.
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