Gelsenkirchen-Hassel. Der neue Stadtteilpark in Gelsenkirchens Norden ist nun offiziell eröffnet worden – allerdings ohne großes Fest. Etwas Wichtiges fehlt aber noch.
Von trister Industriefläche zum grünenden Park – es ist eine Geschichte, wie sie schon häufiger in dieser Region geschrieben wurde. Im Norden der Stadt ist es ganz anders, weil besonders: Nach neun Jahren Bauzeit konnte der neue Stadtteilpark Hassel an diesem Samstag nun den Gelsenkirchenern übergeben werden. Das große Fest zur Eröffnung musste allerdings ausfallen.
Gelsenkirchen: Vom Industrieareal zum ökologisch wertvollen Stadtteilpark
Aus dem Industrieareal von einst ist mit den Jahren eine ökologisch wertvolle Fläche mit Freizeitangeboten und Orten zum Verweilen für die Besucher entstanden. „Eigentlich war hier eine gewerbliche Nutzung des Areals geplant“, erläutert Stadtbaurat Christoph Heidenreich die ursprünglichen Planungen. „Doch die Fundamente vor allem der Koksöfen sitzen so tief, dass ihre Beseitigung viel zu teuer geworden wäre.“
Bereits im Jahr 2003 begannen die Abrissarbeiten an der Kokerei. Sieben Jahre später, 2010, gab es die ersten Pläne für einen Stadtteilpark. Seit 2016 ist das rund 30 Hektar große Areal der ehemaligen Kokerei Hassel durch die RAG Montan Immobilien aufwendig saniert worden – jetzt hat der neue Park im Stadtteil eine Hundefreilaufwiese, mehrere Grünflächen, ein Wegesystem, Freizeitanlagen und sogar einen kleinen See, der eigentlich ein Regenrückhaltebecken für eine geplante Wohnsiedlung am Rande des Parks ist.
Während der Bauzeit bewegten Arbeiter über eine Million Tonnen Erdmassen
„Den Blick von oben, vom Aussichtspunkt eines der beiden sogenannten Olympe, kann ich jedem nur ans Herz legen“, sagte Oberbürgermeister Frank Baranowski dann auch bei seinem offiziellen Eröffnungs-Rundgang am vergangenen Samstag. Gemeinsam mit Uwe Penth, Vorsitzender der Geschäftsführung RAG Montan Immobilien, Peter Alexewicz, Leiter der Standortkommunikation der Ruhr Oel GmbH – BP Gelsenkirchen, und Stadtbaurat Heidenreich machte sich der OB ein Bild vor Ort.
Während der Bauzeit bewegten Arbeiter über eine Million Tonnen Erdmassen, um aus der Industriebrache eben jenen Park zu machen. Mehr als 1,5 Millionen Euro trägt BP zur Errichtung und Pflege des Stadtteilparks bei. „Der Stadtteilpark Hassel, der quasi in Sichtweite zu unserem Werk Scholven liegt, ist ein wichtiger Baustein für den Wandel in der industriell geprägten Region und für uns eine Herzensangelegenheit“, so Peter Alexewicz. Der Park schaffe für die Nachbarn einen attraktiven Raum für Freizeit und Erholung.
Schon jetzt stehen im Stadtteilpark Hassel alle Zeichen auf Natur
Schon jetzt stehen alle Zeichen auf Natur: Auf den für eine behutsame landwirtschaftliche Nutzung vorgesehenen Flächen fühlen sich bereits jetzt Feldlerche und Flussregenpfeifer wohl. Der See ist ein Jagdrevier für Libellen und Schwalben, und auch Falken sind im Park auf Beute aus. Das ehemalige Stellwerk im Nordosten des Stadtteilparks wandelte die RAG Montan Immobilien in Kooperation mit dem Naturschutzbund Nordrhein-Westfalen und der Landschaftsagentur Plus zu einem Artenschutzgebäude um.
Ausdrücklich bedankte sich OB Baranowski während seines Rundgangs auch bei den Kooperationspartnern für die gelungene Zusammenarbeit. „Bedanken möchte ich mich aber auch bei den Bürgerinnen und Bürgern, die an der Entstehung des Stadtteilparks beteiligt waren und sich sehr engagiert mit zahlreichen Ideen eingebracht haben“, stellte Baranowski fest.
Ideenwettbewerb: Gelsenkirchener sollen neuem Park einen Namen geben
Die Ideen der Gelsenkirchener sind nun ein weiteres Mal gefragt: „Noch hat der Stadtteilpark ja keinen Namen. Aber ich bin mir sicher, dass die Bürgerinnen und Bürger schon die eine oder andere Idee haben, wie ihr Park denn künftig heißen könnte“, ist sich Oberbürgermeister Baranowski sicher und kündigte dazu einen Ideenwettbewerb an, der schon bald starten soll.
Auch im Park selbst geht es noch weiter: Der Blick von oben – noch fällt er auch auf eine große, brachliegende Fläche zu Füßen der Olympe. Etwa Ende des Jahres soll dann auch fertig sein: eine Skateranlage, die auf der Wunschliste der Jugendlichen aus der Nachbarschaft des Parks ganz oben stand.
Einen virtuellen Blick aus der Vogelperspektive auf den Stadtteilpark gibt es unter: gelsenkirchen.de/hwb.
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