Gelsenkirchen-Feldmark. Das „Daganfutu“-Turnier in Gelsenkirchen fiel Corona zum Opfer. Die Teilnehmer traten trotzdem virtuell gegeneinander an – Livestream inklusive.

Der Ball rollte in diesem Jahr für die Jugendlichen im Jugendtreff an der Aldenhofstraße nicht wie gewohnt. Das „Ganz andere Fußball Turnier“ (Daganfutu), das sich in den letzten Jahren mit Unterstützung des Rotary-Clubs Gelsenkirchen zur Tradition entwickelt hatte, fiel coronabedingt aus.

Das hinderte die leidenschaftlichen Fußballer nicht daran, fiktiv gegen den Ball zu treten. Wieder zeigten sich Mitglieder der Rotarier als Motor für den sportlichen Vergleich am Monitor. Klaus Weiß, Präsident bei den Rotariern, hatte mit vielen Mitgliedern gesprochen, um weiter für Unterstützung zu werben. „Die Resonanz“, so sein Fazit, „war erfreulich.“ Viele im Club sehen „Kids ins Team“ als eines der Vorzeigeprojekte.

Gelsenkirchen: „Daganfutu“-Turnier wird ins Internet verlegt

Vor zehn Jahren entstand die Idee, über „Kids ins Team“ Jugendlichen aus oft schwierigen Lebenslagen eine Heimat zu geben, soziale Kontakte aufzubauen und sie in Fußballvereine wie Adler Feldmark zu integrieren. Mit dem Geld, das durch die Fußballturniere jährlich eingenommen wurde, konnte die Arbeit der Amigonianer mit den Jugendlichen aus den Stadtteilen unterstützt werden.

Die jungen Online-Kicker zeigten sich begeistert von der Idee, sich im Jugendtreff mit ihren Gegnern messen zu können. Viele Unternehmen, die jährlich beim Turnier mit eigenen Mannschaften angetreten waren, begrüßten das Vorhaben, jeweils einen Jugendlichen für ihren Betrieb spielen zu lassen. So zockte der Nachwuchs am Computer für ein Projekt, das den Schülern auch weiterhin die Betreuung durch die Amigonianer garantieren sollte.

Teilnehmer spielen für einen Betrieb

Die Teilnehmer hatten sich in einem Motivationsvideo vorgestellt, stellten einen Bezug zu dem Betrieb her, den sie beim Online-Kick vertreten sollten. „Sie sahen sich mehr als Botschafter der Firmen, als sie übers Internet Tore für sie schossen“, glaubt Klaus Weiß. Die Spielpassagen, Zweikämpfe und Sololäufe ihrer Schützlinge konnten die Firmen sogar live im Netz verfolgen. Fabian Urban, stellvertretender Einrichtungsleiter, coachte die Jugendlichen, die mit viel Leidenschaft bei der Sache waren.

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Schließlich konnte Sami Hussein-Mohamad den Pokal in Empfang nehmen, den er für den Dachdecker-Betrieb Arnold Brauer gewonnen hatte. Mit dem Erlös aus dem Online-Fußball-Turnier kann Pater Ralf Winterberg mit seinem Team die Arbeit mit den Jugendlichen fortsetzen. Elternarbeit, Schulaufgabenbetreuung und Beschäftigung der Lerngruppen sind einige der Aufgaben, denen sich die Amigonianer als lokale Gemeinde stellen.

„Wir arbeiten nach dem christlichen Menschenbild, wollen jedem Kind helfen, sein Ziel im Leben zu erreichen“, sagt Pater Ralf. Der Hauptanteil für die soziale Arbeit fließt über Spenden ein. Es sei schwieriger geworden, in Zeiten von Corona um Spenden zu werben, hat Klaus Weiß festgestellt. Doch die Clubmitglieder stockten die Spenden der Unternehmen auf. So konnten den Amigonianern wie im Vorjahr wieder 15.000 Euro für ihre Arbeit mit den Schülern überwiesen werden.

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