Gelsenkirchen-Schalke. Corona macht das „Daganfutu“-Turnier in der Gelsenkirchener Glückauf-Kampfbahn unmöglich. Alternativ wird jetzt am PC gewetteifert.

Der Ball sollte eigentlich am 5. Juni in der Glückauf-Kampfbahn rollen. Und zwar in diesem Jahr schon zum zehnten Mal. Beim Fußballturnier „Daganfutu“ (Das ganz andere Fußball-Turnier) zur Unterstützung des Projektes „Kids ins Team“ der Amigonianer sollten heuer erstmals auch Frauenteams an den Start gehen. Die anhaltende Corona-Krise macht die Pläne zunichte – es gibt aber eine Alternative - und zwar auf dem virtuellen Rasen.

Anlässlich der Sommerferien-Betreuung werden Kinder und Jugendlichen aus den Einrichtungen der Amigonianer für das Turnier trainieren. Nicht auf dem Platz – das ist derzeit ja noch nicht möglich – sondern über die Fußball-Sportsimulation FIFA am Computer. Das Turnier findet schließlich in der zweiten Augusthälfte nach den Ferien statt und wird auch online übertragen, damit auch die Zuschauer nicht zu kurz kommen.

Uwe Beyer, Sprecher des Rotary Club Gelsenkirchen.
Uwe Beyer, Sprecher des Rotary Club Gelsenkirchen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Erstmals ist das Turnier als „Sponsoren-Cup“ geplant. 16 Kinder beziehungsweise Jugendliche, die jeweils für eine Mannschaft stehen, vertreten im digitalen Wettkampf jeweils einen Sponsor. Sie tragen das Turnier, dessen Spiele jeweils zwei mal fünf Minuten dauern über vier Tage im kleinen Kreis im K.O.-System aus. Der Sportspaß wird dabei in den pädagogischen Tagesablauf der Einrichtungen integriert.

Kicken für den guten Zweck auf der Glückauf-Kampfbahn: Bruder Anno von den Amigonianern alias Jens Anno Müller im Jahr 2018 beim Fußballturnier „Daganfutu“ zu Gunsten des Amigonianer-Projekts „Kids ins Team“.
Kicken für den guten Zweck auf der Glückauf-Kampfbahn: Bruder Anno von den Amigonianern alias Jens Anno Müller im Jahr 2018 beim Fußballturnier „Daganfutu“ zu Gunsten des Amigonianer-Projekts „Kids ins Team“. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

„Sponsoren und Fußball-Botschafter lernen sich vorab per Video kennen, damit auch das Anfeuern nicht zu kurz kommt“, erklärt Rotary-Sprecher Uwe Beyer. Der Rotary Club Gelsenkirchen richtet jährlich das Kleinfeldturnier aus, dessen Erlöse die Finanzierung von „Kids ins Team“ gewährleisten. Beyer hofft, trotz der ungewöhnlichen Situation auf eine finanzielle Unterstützung, die die Arbeit weiter absichert.

Seit 2008 übernimmt der Rotary Club zusammen mit der Ordensgemeinschaft der Amigonianer die Projekt-Planung. Mit „Kids ins Team“ gelingt es seither, Kinder aus sozialbenachteiligten Familien zwischen acht und zwölf Jahren an Sportvereine heranzuführen, um sie dort in die Jugendmannschaften zu integrieren.

Dabei lernen die Mädchen und Jungen mit Hilfe von Sozialarbeitern Kernkompetenzen wie Zuverlässigkeit, Regeleinhaltung, Teamgeist und Fairness. Der gemeinsame Sport bietet, über Grenzen von Bildung und Nationalitäten hinweg, die Chance, Freundschaften, Kontakte und Freude am Fußballspielen zu erleben. Er dient auch dazu erstmalig Hierarchien außerhalb der Familie anzuerkennen. Spenden für „Kinds ins Team“ können an das Rotary Hilfswerk über die IBAN: DE72 420 500 010 101 175 000 entrichtet werden.