Gelsenkirchen. Die Digital-Strategie zahlt sich aus: Gelsenkirchen steigt im Städteranking auf Platz 22 - und ist die drittsmarteste City im Ruhrgebiet.

Gelsenkirchen zählt im aktuellen Digital-Ranking der deutschen Großstädte zu den großen Aufsteigern. Im jährlichen Smart City Index des IT-Verbandes Bitkom konnte die „Digitale Modellstadt“ 23 Plätze zulegen. Damit ist Gelsenkirchen mit Platz 22 jetzt die drittsmarteste Großstadt im Ruhrgebiet, knapp hinter Duisburg (19) und Bochum (18).

Besonders stark ist Gelsenkirchen laut Bitkom im Sektor IT und Kommunikation. Hier hat die Stadt Platz sechs von 81 erreicht. Zu dem Themenbereich zählen Faktoren wie Breitband- und Glasfaserausbau, Mobilfunknetz oder öffentliches WLAN, wo Gelsenkirchen sogar die volle Punktzahl von 100 erreicht hat.

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Den Bestwert erhielt Gelsenkirchen auch bei dem Unterpunkt „Smart Culture“ - weil hier sowohl Virtual-Reality-Angebote als auch digitale 360-Grad-Navigation durch die Stadt erprobt werden. Einen Wert von null dagegen erhält die Stadt bei der Unterkategorie „Digitalszene“. „Der Grund dafür ist, dass in Gelsenkirchen keiner der bekannten Digitalvereine wie Code for Germany, der Chaos Computer Club oder die Gesellschaft für Informatik eine Regionalgruppe hat“, erläutert Projektleiterin Svenja Hampel.

Auch verschuldete Kommunen können punkten

Stark aufgeholt hat die Stadt auch im Sektor Energie und Umwelt. Hier ist Gelsenkirchen von Platz 68 auf Platz 18 gestiegen. Der größte Entwicklungsbedarf wird weiterhin in den Bereichen Verwaltung (Platz 39) und Gesellschaft (Platz 32) gesehen - also im Hinblick auf Bürgerbeteiligungen, Digitalszene oder Open-Data-Plattformen.

„Erfolgsfaktoren für eine Smart City sind nicht nur eine gute Finanzkraft, sondern allen voran eine umfassende und in die Stadtentwicklung integrierte Digitalstrategie“, teilte Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder mit. So könnten es auch Städte in strukturschwachen Regionen und mit höherer Pro-Kopf-Verschuldung in einzelnen Bereichen ganz nach vorn schaffen.

Gelsenkirchen auch bei der Schulausstattung überdurchschnittlich

Für den Smart City Index hat Bitkom nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 11.000 Datenpunkte in fünf Themenbereichen anhand von 38 Indikatoren erfasst, überprüft und qualifiziert. Analysiert wurden alle 81 Städte mit mindestens 100.000 Einwohnern. Vor Veröffentlichung wurde den Städten Gelegenheit gegeben, die Daten zu prüfen und zu ergänzen.

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Erst kürzlich gab Gelsenkirchen in einer Umfrage zur Digitalisierung im Vergleich zu anderen Städten eine überdurchschnittlich gute Figur ab. Bei einer WDR-Umfrage zum digitalen Unterricht in Schulen erhielt Gelsenkirchen ein „befriedigend“ (3,3) als Note, andere Ruhrgebietsstädte wie Bochum, Essen oder Mülheim nur ein „mangelhaft“.