Gelsenkirchen. Die NRW-Statistiker melden sinkende Studierendenzahlen an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. Doch die Bewerberzahlen sind hoch.
Die Landesstatistiker von IT NRW vermelden leicht sinkende Studierendenzahlen - landesweit, aber auch für die Westfälische Hochschule (WH) Gelsenkirchen. Von 9282 insgesamt an den WH-Standorten eingeschriebenen Studenten im Wintersemester 2017/18 auf 8693 im Wintersemester 2019/20 sei die Zahl zurückgegangen. Auch bei den Erstsemestern zeigt die Statistik einen leichten Rückgang.
Bewerbungsfrist wegen Corona verlängert
WH-Sprecherin Barbara Laaser kann die rückläufigen Zahlen zwar nicht im Detail erklären, „aber es ist auch durchaus möglich, dass wir unsere Studierenden zuletzt einfach schneller zum Abschluss gebracht haben, was ja die Studierendenzahl senkt“. Wie viele Erstsemester es in diesem Wintersemester geben wird, ist noch offen. Die Bewerbungsfrist ist wegen der Corona-Einschränkungen verlängert worden. Für die Fächer ohne Zugangsbeschränkung sind Bewerbungen noch bis zum 31. Oktober möglich, für Fächer mit NC, also Zulassungsbeschränkung, lief die Frist bis zum 21. August. Nach aktuellem Stand gibt es jedoch bereits 3603 Bewerbungen um die 1164 Studienplätze der WH. Am extremsten ist die Kluft zwischen Bewerbungen und Plätzen im Bereich Journalismus und PR: 759 junge Menschen möchten einen der 77 Plätze einnehmen.
Freie Plätze in der Elektrotechnik und im Maschinenbau
Auch im Studiengang Wirtschaft (508 für 199 Plätze) und Management Master (330 auf 46 Plätze) gibt es einen regen Ansturm. Hinreichend Kapazitäten gäbe es hingegen noch im Bereich Elektrotechnik Bachelor, Maschinenbau (auch als Teilzeit-Studiengang Maschinenbau), Technische Gebäudeausrüstung, Wirtschaftsingenieurwesen/Facility Management in verschiedenen Formen und Umweltingenieurwissenschaften.
Bundesweit größte Verwaltungshochschule
Die Hochschule für Polizei und Verwaltung ist Deutschlands größte Verwaltungshochschule. Neben Polizisten studieren hier Mitarbeiter der Landesverwaltung, der Kommunalverwaltung und der Rentenversicherung. Neben sechs Bachelorstudiengängen gibt es einen eigenen Masterstudiengang, den Master of Public Management (MPM).
Derzeit sucht die Hochschule einen neuen, zentralen Standort. Dafür hat neben Herne auch Gelsenkirchen mit dem Grundstück am Zentralbad seinen Hut in den Bewerberring geworfen.
Vorlesungsbeginn ist in diesem Wintersemester an der WH coronabedingt erst am 2. November, wobei es wohl ein „Hybridsemester“ geben wird, wie der Rektor der WH, Professor Bernd Kriegesmann, in der nächsten Hochschulzeitung ankündigt. Soll sagen: Es gibt eine Mischung aus Distanz- und Präsenzveranstaltungen. „Laborpraktika müssen zwangsläufig vor Ort stattfinden, aber das gilt nicht für alle Veranstaltungen. In unseren Hörsälen gilt nach aktuellem Stand eine Obergrenze von 50 Hörern“, erklärt Barbara Laaser.
Hochschule für Polizei und Verwaltung wächst immer weiter
Anders ist die Situation nach jetzigem Stand an der Hochschule für Polizei und Verwaltung. Dort geht man von normalem Präsenzunterricht an allen zehn Standorten auch im kommenden Semester aus. Einen genauen Überblick über die Zahlen der neuen Studienanfänger 2020 gibt es hier noch nicht. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Studierenden an dieser Hochschule allerdings auch laut IT NRW-Statistik regelmäßig und deutlich an, in den beiden letzten Jahren laut IT NRW um mehr als 1500 Studierende.
Die genauen Zahlen von IT NRW und den Hochschulen weichen aufgrund unterschiedlicher Zähldaten voneinander ab, die Tendenz ist jedoch bei beiden eindeutig gleich. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Institution einen Rekord mit insgesamt 12.000 Studierenden und 2500 Absolventen, verteilt über die Standorte. Hochschulsprecherin Heike Lücking rechnet für das kommende Studienjahr mit einem weiteren Anstieg und neuen Rekordzahlen. Allein an den Standorten Gelsenkirchen und Herne waren 2019 1365 Studierende registriert. Davon waren 877 Studierende des Polizeivollzugsdienstes und über 70 Studierende des Masters für Public Management.
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