Auf einem Landwirtschaftsbetrieb in Gelsenkirchen brennen 1500 Strohballen. Das Feuer ist mittlerweile unter Kontrolle, der Schaden fünfstellig.
Gelsenkirchen-Resse. Ein Großfeuer auf einem landwirtschaftlichen Betrieb am Osterkampsweg in Gelsenkirchen-Resse hat am Montag, 17. August, zu einem massiven Feuerwehreinsatz geführt. 1500 Strohballen sind nach Angaben des Landwirtes Klaus Drießen in Flammen aufgegangen. Gut 30 Kräfte der Berufsfeuerwehr und der freiwilligen Feuerwehr haben die Flammen bekämpft. Das Technische Hilfswerk wurde ebenfalls alarmiert. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der Sachschaden wird von den Ermittlern auf 40.000 Euro geschätzt, der Landwirt bezifferte ihn auf über 50.000 Euro. Der Brand ist mittlerweile unter Kontrolle.
Gelsenkirchener Betrieb für die Milchwirtschaft mit 400 Kühen
Die Feuerwehr Gelsenkirchen wurde um 8.46 Uhr alarmiert. „Mit Strahlrohren und Düsenschläuchen haben wir das Feuer eingedämmt und einen Wasser-Riegel aufgebaut, der verhindert, dass die Flammen auf die nahe gelegene Allee mit ihren Bäumen und das daneben liegende Maisfeld übergreifen“, erklärte Feuerwehrsprecher Carsten Jost. Menschen und Tiere waren laut Feuerwehr und Landwirt nicht in Gefahr.
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Die gestapelten Strohballen in der Miete, einem betonierten Freiluftlager, sollen nun kontrolliert abrennen. Dazu werden sie von den Einsatzkräften „mit Teleskopladern und Baggern etwas auseinandergezogen“, um Sauerstoff zuzuführen. Gleichzeitig wird weiter bewässert. Andernfalls könnte sich das Abrennen und Glimmen über zwei Tage hinziehen.
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Strohballen brennen in Gelsenkirchen auf Fläche von 120 mal vier Metern
Die Strohballen sind laut Feuerwehr auf einer Fläche von 120 mal fünf mal vier Metern gestapelt. Eine zweite, kleinere Strohmiete im Umfang von zwölf mal vier mal fünf Metern brannte ebenfalls. Ein Teil der Ballen konnte aber gerettet werden.
Am abgelegenen Osterkampsweg liegt der große Milchviehbetrieb von Klaus Drießen. Der Familienbetrieb bewirtschaftet eine Fläche von über 100 Hektar, hält rund 400 Milchkühe sowie 200 Jungtiere. Der Brand hat Klaus Drießen und seine Familie geschockt. „So etwas ist hier noch nie passiert“, sagt der Landwirt. „Wir hatten großes Glück, dass die Strohmieten abseits der Kuhställe und der anderen Wohn- und Wirtschaftsgebäude stehen. Sonst hätte das Feuer übergreifen können.“
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Dankbar: Autofahrer eilen Gelsenkirchener Landwirt zu Hilfe
Der Landwirt und seine Familie sind zudem sehr dankbar. „Mehrere Autofahrer haben angehalten und geholfen, die Befestigungsseile, mit denen die Ballen zusammengehalten werden, zu durchtrennen. Dafür sagen wir tausend Dank“, so Drießen weiter. So habe man zumindest einen Teil der Ballen retten können. „Das Stroh reicht als Futter für etwa eine Woche aus.“
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Landwirt: 1500 Strohballen brennen, über 50.000 Euro Schaden
Nach Angaben des Milchbauern lagerten in der Miete 1500 Strohballen, zum Teil zugekaufte, zum Teil selbst produzierte. Die Feuerwehr bezifferte ihre Zahl auf 800. Der wirtschaftliche Schaden ist so oder so immens. Ein Strohballen kostet laut Drießen 35 Euro, bei einer Stückzahl von 1500 läge der Schaden bei 52.500 Euro. Der Landwirt ist eigenen Angaben zufolge aber versichert.
Zeugen sehen Verdächtigen in der Nähe des Brandortes in Gelsenkirchen
Wie es zu dem Unglück kam, das ermittelt jetzt die Kriminalpolizei. Landwirt Klaus Drießen berichtete, dass „eine Nachbarin einen Mann morgens gesehen hat, der verschwand, womöglich hat er an der Miete sein Lager aufgeschlagen, vielleicht ein Mensch ohne Wohnung, der eine Zigarette unachtsam weg geschnipst hat“, so die Vermutung.
Laut Polizei haben Zeugen in der Nähe des Brandortes gegen 8.15 Uhr einen Verdächtigen gesehen. Dieser hatte lange blonde Haare und trug ein rotes Oberteil. Beim geschätzten Alter gehen die Angaben weit auseinander – 25 bis 50 Jahre. Hinweise: 0209 365 7112 oder 0209 365 8240.
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