Gelsenkirchen. Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen ist in Gelsenkirchen weiter deutlich angestiegen: um 23 an einem Tag. Es sind vorwiegend Reiserückkehrer.
Die Zahl der Neuinfektionen in Gelsenkirchen mit Corona steigt weiter, und zwar deutlich. Allein von Sonntag auf Montag schnellte die Zahl der aktiven Infektionen um 23 neue Fälle auf 106 Menschen hoch. Die Quote der Neuinfektionen stieg von 14,6 am Sonntag auf am Montag 23,4 je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Das ist zwar immer noch „nur“ die Hälfte der Fälle, die nach den in NRW gültigen Regeln zu einem lokalen Lockdown führen, aber die Richtung der Entwicklung ist eindeutig und heftig. Vor einer Woche lag dieser Wert gerade mal bei 8,1.
Mehr Familien als Einzelpersonen
Hinter der großen Zahl verbergen sich vor allem Reiserückkehrer, unter anderem aus Ländern des Balkan, die die Virusinfektion aus dem Urlaub mitbrachten. Allerdings scheint es sich bei den Betroffenen weniger um erkrankte Einzelpersonen zu handeln, als vielmehr vorwiegend um mehrköpfige Familien, die nun in Quarantäne verbleiben müssen. Das macht zumindest die Nachverfolgung der Kontakte in Gelsenkirchen einfacher.
Die meisten Reiserückkehrer allerdings ließen sich bereits im Urlaubsland oder an den Flughäfen testen, erklärt Stadtsprecher Martin Schulmann. Jedenfalls soweit das für die Stadt überhaupt nachvollziehbar ist. Zwar hat das Gesundheitsamt keinen Überblick über alle Reisenden in Risikogebiete; wer jedoch als Infizierter im Nachgang entdeckt wird, wer also nicht direkt bei der Rückkehr aus einem Risikogebiet der Testpflicht gefolgt ist, muss laut Stadt mit einem stattlichen Bußgeld rechnen.
Nachfrage nach Routinetests von Lehrern hält sich in Grenzen
In Grenzen hält sich, so Martin Schulmann, bislang auch noch die Zahl der Lehrkräfte, die sich sicherheitshalber noch vor dem Schulstart am Mittwoch, 12. August, testen lassen möchten. Wie sich die Situation dabei verändert, wenn die Kitas ab 17. August wieder in den Regelbetrieb starten, ist allerdings noch offen. Schließlich sind Erzieher ihren Schützlingen zwangsläufig näher als Lehrer den älteren Kindern, zudem tragen Kitakinder natürlich keinen Mund-Nasen-Schutz und auch für die Erzieher selbst dürfte das nicht durchgängig möglich sein.
Die Wiedereinrichtung eines eigenen Testzentrums dafür ist weiterhin nicht geplant, die Verhandlungen mit den niedergelassenen Ärzten, die diese Tests anbieten sollen, laufen weiter. Generell sollen Lehrkräfte und Erzieher im wochenweisen Wechsel die Möglichkeit zu Routinetests beim Hausarzt bekommen. Eine Alternative dazu ist in Gelsenkirchen lediglich der mobile Test von Gesundheitsreferat und DRK, der allerdings Menschen vorbehalten ist, bei denen es einen konkreten Verdacht aufgrund von Symptomen oder Kontakt zu Infizierten gibt.
Viel Arbeit für Ordnungsdienst im Nordsternpark
Alle Hände voll zu tun hatte der Kommunale Ordnungsdienst in Gelsenkirchen am vergangenen heißen Wochenende allerdings nicht nur in den Freibädern. Auch im Nordsternpark regierte bei vielen Daheimgebliebenen in Urlaubsstimmung die Unvernunft anstelle des gesunden Menschenverstandes. Ohne Abstand, dicht an dicht lagerten die Sonnenhungrigen auf den Wiesen, sodass die Ordnungshüter unermüdlich im Einsatz waren.
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