Gelsenkirchen-Buer. Der buersche Autor Christian Huyeng hat seinen Debüt-Roman veröffentlicht. Es ist der erste Fall für Kommissar „Nachtu“. Acht sollen noch folgen.
Fremde Länder, alte Kulturen – sie sind seit jeher das Sujet von Christian Huyeng. In seinem ersten Leben, als er noch als Archäologe arbeitet. Und auch jetzt, wo der Bueraner mit dem Schreiben begonnen hat. Im Frühjahr publizierte er erste Kurzgeschichten, „Fingerübungen“, wie er sagt, für sein Roman-Debüt. Nun hat er auch diesen Schritt getan: Seit einigen Tagen ist „Mörderischer Kongress“ erhältlich.
„Das ist ein Krimi mit Fantasy-Elementen und einem politischen Hintergrund“, beschreibt der 36-Jährige seine Geschichte. Der Reihe nach: Im fiktiven Land „Aerath“ kommen Vertreter aus der ganzen Welt zusammen zu einem Kongress. „Es geht um die Abwehr der Freiheitsideologie“, erklärt Christian Huyeng, darum, dass sich hier kommunistische Staaten der Freiheit verwehren.
Das Großereignis zieht natürlich viele Menschen an. „Vor diesem Hintergrundrauschen geschieht ein Mord. Im Flüchtlingsviertel wird eine Frau getötet.“ Es kommt zum ersten Einsatz von Kommissar „Nachtu“ – ein Polizist alter Schule mit reichlich Skepsis gegenüber neuer Technik.
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In dem politischen Komplott mischen drei Diplomaten kräftig mit
Als ein weitere Mord an einem Flüchtling verübt wird, ist klar, es handelt sich um ein politisches Komplott. Hier fächert sich der Roman auf, führt etwa drei gelangweilte Diplomaten ein, die mit viel Einsatz und wenig Können ihr detektivisches Talent unter Beweis stellen wollen. Und es wird ein bisschen schriller: Ermittelt doch einer der Herren in Begleitung einer bissigen Handtasche.
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Akribisch eine ganze Welt entworfen mit 134 Staaten - Wissenschaft war dabei hilfreich
Christian Huyeng erlaubt sich viele humorvolle Kleinigkeiten, die seine Erzählweise abwechslungsreich gestalten. Kurzweilig ist die ohnehin. Denn der junge Autor hat alles minuziös geplant. „Durch das wissenschaftliche Schreiben bin ich da sehr geübt“, erzählt er, dass er im Vorfeld Listen macht mit den handelnden Personen und dem Wichtigsten der Handlung. Das glaubt man gern, hat er doch eine ganze Welt entworfen. „Es gibt 134 Staaten.“ Bei vielen bringt er seine Erfahrungen ein.
Der Bueraner ist studierter Ägyptologe, belegt dazu einst die Nebenfächer Ur- und Frühgeschichte und die klassische Archäologie. Er erkundet die Welt und entscheidet doch nach einigen Jahren, er will in der buerschen Heimat leben. Als Lehrer für Spanisch und Französisch am Berufskolleg. Das nämlich hat er nun noch hinterher studiert.
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Werk als E-Book und als gebundenes Buch erhältlich
Das Buch „Mörderischer Kongress“ von Christian Huyeng ist über Amazon erhältlich. Das E-Book kostet aktuell 99 Cent – zur Einführung. Man kann aber auch ein gedrucktes Buch bestellen für 11,54 Euro.
Wer lieber im stationären Handel kauft, kann auch das tun. Christian Huyeng hat einige Exemplare exklusiv bei „Kottmann“ an der Nienhofstraße in Kommission gegeben.
Die literarische Welt ist ein pharaonisches Ägypten im 19. Jahrhundert
„Das Imperium Aerath ist im Grunde ein pharaonisches Ägypten im 19. Jahrhundert – in einer anderen Realität. Die Kultur ist altägyptisch.“ So hat Christian Huyeng viele Länder entworfen, indem er Altes, Bekanntes und Erdachtes wild vermischt. Gleiches gilt auch für die Namen handelnder Personen. „Die haben alle irgendeine Bedeutung in der Originalsprache.“ Die Bedeutung des Namens des Kommissars „Nachtu“ etwa sei so etwas wie „der Mutige“ in Altägyptisch.
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Schon für seine Kurzgeschichten wählt der Bueraner die Möglichkeit der Selbstveröffentlichung (Self-Publishing). Dabei will er bleiben. Zwar habe er Angebote von Verlagen gehabt, das aber rechne sich nicht. Und so soll auch der zweite Fall von Kommissar „Nachtu“, acht weitere sollen folgen, noch in diesem Jahr auf dieselbe Weise erscheinen. Am 11. November komme der heraus. Es geht, man ahnt es schon, um jeckes Treiben. Der Titel: „Tödliche Sitzung“.