Gelsenkirchen. Die Buchhandlung Junius in Gelsenkirchen ist relativ gut durch die schwere Zeit gekommen. Die Hitliste der Frühjahrs-Neuerscheinungen ist bunt.
Der Corona-Krise ist wenig Positives abzugewinnen. Aber immerhin das: „Viele Menschen haben das Lesen wieder- oder neuentdeckt.“ Das führte dazu, dass die Gelsenkirchener Buchhändlerin Sabine Piechaczek mit ihrer Buchhandlung Junius relativ gut durch die schwierige Zeit der geschlossenen Läden gekommen ist: „Dank der Leselust haben wir die Wochen der Schließung und auch die Zeit danach gut überstanden.“ Für niemanden habe sie Kurzarbeit anmelden oder Hilfsgelder beantragen müssen. Sie und ihre Mitarbeiter haben aber auch eine Menge dafür getan.
Gelsenkirchenerin will die Leselust wecken
Zum Beispiel Bestellungen per Mail oder am Telefon entgegen genommen und Lesestoff kostenlos nach Hause geliefert. Krimis waren darunter, aber auch Klassiker oder Neuerscheinungen: „Gelesen wird gerade querbeet, Romane vor allem, weniger Sachbücher.“ Das Leben und Lesen in Corona-Zeiten will Sabine Piechaczek auch weiterhin fördern und jede Menge „Leselust“ wecken. „Leselust“, so heißt eine Veranstaltung, die traditionell zwei Mal im Jahr im Buchladen an der Sparkassenstraße 4 stattfindet, stets vor restlos ausverkauften Reihen. Das geht derzeit nicht. Verzichten müssen die Leseratten auf die Buchempfehlungen der Experten dennoch nicht.
Tipps für die Kunden per Post
Neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen jeweils zwei ihrer Lieblingsbücher aus den Frühjahrsneuerscheinungen vor. Kunden erhielten die Tipps per Post, dazu richtete Sabine Piechaczek einen Büchertisch im Laden ein und dekorierte auch ein Schaufenster mit den Leseempfehlungen. „Das kommt bislang gut an.“
Lokale Autoren
Neben den Neuerscheinungen sind aktuell in den Buchhandlungen auch Werke der Gelsenkirchener Autoren sehr gefragt. Bei Junius läuft derzeit der neue Roman „Bergmannserbe“ von Margit Kruse klasse, auch die Nordseeromane von Tanja Janz gehen gut.
Für den Sommer wartet Sabine Piechazek gespannt auf den neuen Ostfriesen-Krimi „Rupert undercover“ von Klaus-Peter Wolf und auf eine Biografie, die der Gelsenkirchener Autor Thomas Bertram über Schalke-Legende Ernst Kuzorra verfasst.
Literarischer Top-Favorit der Buchhändlerin ist der Roman „Offene See“ von Benjamin Myers. Der britische Autor erzählt die Lebensgeschichte eines Bergmanns, „ein poetischer, farbenfroher und wunderbar positiver Roman.“ Daneben empfiehlt Piechaczek „Wie tief ist das Wasser“ von Susan Hill.
Ute Deelmann hat es „Meine Schwester, die Serienmörderin“ von Oyinkan Braithwaite angetan. Was nach einem Krimi klinge, sei in Wahrheit die komische und lockere Beschreibung einer patriarchalischen Gesellschaft in Nigeria.
Positiv, schnörkellos oder scharfsinnig
Bettina Edeler hat sich besonders gerne festgelesen an dem Roman „Die wir liebten“ von Willi Achten, eine Familiengeschichte aus den Siebzigern, „schnörkellos und doch berührend geschildert“.
Beate Hillmann empfiehlt die Liebesgeschichte „Hin und nicht weg“ von Lisa Keil: „Der Roman ist genau das Richtige, um sich zu entspannen, ein richtiger Wohlfühlroman.“
Als Mischung aus klugem Abenteuerroman und aufregendem Spionagethriller legt Peter Wöhrl den Lesern das Buch „Das Museum der Welt“ von Christopher Kloeble ans Herz.
Bagage: Spannend und realistisch erzählt
Die „Bagage“ im gleichnamigen Buch von Monika Helfer ist nach Beschreibung von Buchhändlerin Christel Würthen eine arme, kinderreiche Familie am Rande einer österreichischen Dorfgemeinschaft während des Ersten Weltkriegs: „Spannend und realistisch erzählt!“
Lokale Autoren
Neben den Neuerscheinungen sind aktuell in den Buchhandlungen auch Werke der Gelsenkirchener Autoren sehr gefragt. Bei Junius läuft derzeit der neue Roman „Bergmannserbe“ von Margit Kruse klasse, auch die Nordseeromane von Tanja Janz gehen gut.
Für den Sommer wartet Sabine Piechazek gespannt auf den neuen Ostfriesen-Krimi „Rupert undercover“ von Klaus-Peter Wolf und auf eine Biografie, die der Gelsenkirchener Autor Thomas Bertram über Schalke-Legende Ernst Kuzorra verfasst.
Als scharfsinnige Lektüre, die den Leser lachen lässt und die nachdenklich macht, hat Wolfgang Piechaczek der Band „Am Ende der Ahnenstange“ von Fritz Eckenga überzeugt.
Mit „Whisper Network“ von Chandler Baker hat Andrea Reichelt ein Buch entdeckt, das einen Genremix aus Thriller und Gesellschaftsroman zur MeToo-Bewegung biete.
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