Gelsenkirchen. OB-Kandidat Malte Stuckmann (CDU) will Gelsenkirchen in den Städterankings nach oben bringen. Von Bildung bis Sicherheit: Das hat der Anwalt vor.
Siegessicher ist er schon mal: Malte Stuckmann, ewiger Gelsenkirchener, zweifacher Familienvater, Anwalt für Arbeitsrecht. Und Oberbürgermeisterkandidat der Christdemokraten für die Kommunalwahl 2020. Nicht nur wie er sich die nächsten fünf, sondern gleich die nächsten 15 Jahre nach der Wahl am 13. September vorstellt, wollte der 42-Jährige gemeinsam mit seinen Parteikollegen am Donnerstag im Wissenschaftspark zeigen. Das sind die Kernthemen.
Thema 1: Schule und Bildung
Die CDU-Plakate sparen in diesem Wahlkampf nicht mit Ausrufungszeichen. „Damit Schule wieder gelingt! Mehr Investitionen in ein gutes Lernumfeld!“, heißt es da auf einem der rund 450 Plakate, die ab dem 31. Juli im Stadtgebiet zu sehen sein sollen. „Wir wollen, dass jedes Kind unabhängig von Herkunft und Geldbeutel in der Stadt nach seinen Bedürfnissen individuell gefördert, aber auch gefordert wird“, sagte Stuckmann. Förderung habe bislang zu oft bedeutet, ein Kind „auf den Durchschnittsstand hin zu entwickeln“. Dass darüber hinaus auf besondere Potenziale von Kindern eingegangen werde, sei zu selten der Fall.
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Stuckmann geht darüber hinaus mit der Forderung ins Rennen, den Sanierungsstau in den Schulen aufzuheben. „Wir können uns nicht digitale Modellstadt nennen, wenn wir kein entsprechendes Lernumfeld in den Schulen haben“, so der OB-Kandidat. Ziel solle es sein, dass sich Lehrpersonal bewusst für Gelsenkirchen entscheidet, statt es hierhin gezwungen werden zu müssen.
Thema 2: Sicherheit und Ordnung
„Ohne Sicherheit ist keine Freiheit möglich, ohne Freiheit keine lebendige Stadt“, ist einer der Leitsprüche von Stuckmann. Er sieht hier Parteikollege und NRW-Innenminister Herbert Reul mit seiner Null-Toleranz-Strategie als Vorbild und will respektloses Verhalten gegenüber Mitarbeitern vom Ordnungsdienst unterbinden, etwa indem sie Zugriff auf Bodycams bekommen.
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Damit sich nicht nur Ordnungskräfte, sondern auch der Rest der Bürger wieder sicherer fühlt, will Stuckmann Initiativen auf den Weg bringen, über den sich die Gelsenkirchener besser kennen lernen. „Wenn ich meinen Nachbarn nicht kenne, habe ich möglicherweise ein gehemmtes Gefühl von Sicherheit“, glaubt Stuckmann. Der Ordnungsdienst soll besser erreichbar sein und besser ausgestattet werden – eine altbekannte Forderung der Gelsenkirchener CDU. Sperrmüllhaufen und Müllkippen im Stadtgebiet sollen stärker sanktioniert und beseitigt werden.
Thema 3: Hoch im Städteranking
Erst vor wenigen Tagen landete Gelsenkirchen in einem Städteranking des Instituts der Deutschen Wirtschaft ganz hinten – wie so oft. „Weg von den letzten Plätzen! Anpacken für ein besseres Gelsenkirchen!“, heißt es jetzt auf den Plakaten der Christdemokraten. Gut gelingen soll das etwa durch eine bessere Entwicklung der Gewerbeflächen. „Wir müssen bei der Vergabe einer Fläche darauf achten, ein Maximum an Arbeits- und Ausbildungsplätzen herauszuholen“, sagte Stuckmann. Außerdem dürfe man Unternehmen nicht jahrelang Steine in den Weg legen und müsse Bebauungspläne entsprechend gestalten. „Wir dürfen Entwicklungen nicht verhindern, sondern müssen sie möglich machen.“
Ergebnisse und Herausforderer
Der diesjährige CDU-Kandidat Malte Stuckmann tritt gegen Kämmerin Karin Welge (SPD) und David Fischer von den Grünen an.
Bei der letzten Kommunalwahl im Jahr 2014 war die SPD der CDU haushoch überlegen. Werner Wöll, damaliger CDU-Kandidat für den OB-Posten, kam auf 17,7 Prozent der Stimmen. Bei der Wahl des Stadtrats kam die CDU auf 21 Prozent der Stimmen. Derzeit stellt die CDU 14 Stadtverordnete.
Mit Blick auf die Folgen der Corona-Pandemie muss es laut Stuckmann das Hauptziel sein, möglichst viele Arbeitsplätze in Gelsenkirchen zu erhalten – langfristig müsse man dann weitere Arbeitsplätze schaffen. CDU-Fraktionschef Wolfgang Heinberg ergänzte: „Gelsenkirchen sollte es sich nicht leisten, immer auf die große Taube auf dem Dach zu warten, die die Arbeitsplätze mitbringt.“ Jobmotoren seien kleine und mittelständische Handwerksbetriebe. „Gelsenkirchen muss sich zur Aufgabe machen, die Heimat von ihnen zu sein“, so Heinberg.
Weitere Themen
In seinem kurzen Wahl-Spot stellte Stuckmann „Stolz, Erfolg und Heimatliebe“ in den Mittelpunkt. Auf einem weiteren Plakat wirbt die CDU für „Mobilität nach Maß!“, andere fordern lebendige Stadtzentren und einen Ausbau der Kinderbetreuung. Debattenbeherrschende Themen wie Klima und Integration dagegen werden nicht im Stadtbild, sondern ausschließlich in sozialen Medien adressiert. Trotzdem spielt in Augen der Christdemokraten beides eine entscheidende Rolle. „Ich lebe Integration seit 23 Jahren“, sagte Stuckmann, dessen Ehefrau türkische Wurzeln hat. „Wer, wenn nicht ich, würde sich in einen Dönerladen setzen und Gespräche mit den Menschen führen.“
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