Gelsenkirchen. Ein Plakat von Team i soll Organisationen dabei helfen, aus der Krise zu lernen. So hat das Gelsenkirchener Musiktheater das Hilfsmittel genutzt.

Darüber, dass es sich aus der Corona-Krise lernen lässt, wird oft gesprochen. Doch wie das genau aussehen kann, das muss jede Organisation – egal ob groß oder klein – für sich selbst herausfinden. Das siebenköpfige Team i, das 2019 gegründet wurde, will Unternehmen, Vereine oder auch andere Organisation beratend dabei unterstützen und hat in den letzten Wochen ein Plakat entwickelt, das bei der Analyse der Entwicklung, der Potenziale und auch der Innovationen als Hilfe dienen kann, um schließlich für die Zukunft bestmöglich gewappnet zu sein.

Gelsenkirchener führen mit Ideen „Raus aus der Krise“

Das Plakat mit dem Titel „Raus aus der Krise“ lässt sich derzeit kostenlos auf der Webseite von Team i team-i.de herunterladen: In welchen Bereichen gehen Sie gestärkt aus der Krise raus? Wo waren Sie aktiver? Wo haben Sie sich zurückentwickelt? Diese und weitere Fragen sollen dabei im Team diskutiert und beantwortet werden.

„Das Plakat dient als Tool, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen“, erklärt Matthias Krentzek, der Geschäftsführer von Team i. Post-its mit den stichpunktartigen Ergebnissen werden schließlich auf dem Plakat befestigt. Dabei wird die Relevanz der einzelnen Punkte festgelegt. Am Ende findet ein zweiter Austausch über Konsequenzen und To-Dos statt. Laut den Plakatentwicklern dauert die Analyse ungefähr 60 Minuten. Wer mag, kann anschließend Team i ein Foto der Ergebnisse per Mail zukommen lassen und erhält innerhalb von 48 Stunden ein Feedback.

Musiktheater im Revier hat mit dem Plakat gearbeitet

Das Plakat soll bei Besprechungen helfen, die Relevanz einzelner Punkte festzuhalten und Lösungsansätze zu finden.
Das Plakat soll bei Besprechungen helfen, die Relevanz einzelner Punkte festzuhalten und Lösungsansätze zu finden. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Auch das Musiktheater im Revier, das Mitte März coronabedingt seinen Vorstellungsbetrieb einstellen musste, hat bereits ein Plakat erhalten, das die Geschäftsführung nun den verschiedenen Abteilungen zur Verfügung stellte. „Da wir komplett unterschiedliche Abteilungen haben, denken wir, dass es so am besten ist. Die Maskenbildner haben die Krise ganz anders empfunden als beispielsweise die Finanzbuchhaltung“, sagt MiR-Sprecherin Anna-Lea Knubben. Geschäftsführer Tobias Werner sieht das Plakat als „ein sinnvolles Hilfsmittel“ zum bisherigen Qualitätsmanagement im Haus, auch, weil es einfacher sei einen Betrieb herunterzufahren als diesen wieder hochzufahren.

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Die Analyse hilft, Dinge auch hinter sich zu lassen

„Mit Hilfe der Analyse können wir uns jetzt fragen, was wir vermisst haben, was wir nicht mehr brauchen oder ob Dinge entstanden sind, wo wir uns jetzt weiterentwickeln können“, sagt Generalintendant Michael Schulz. Bislang lässt sich schon sagen, dass das MiR durch die Krise, die allein durch den Ausfall der Vorstellungen negative Aspekte mit sich bringt, auch lernen konnte. Vorstellungen, Proben und Videos, die die Arbeit im Haus darstellen, wurden beispielsweise erstellt und online hochgeladen. So wurden Produktionen als Online-Ausgaben veröffentlicht, Shows laufen im Stream, eine Kurzoper über neun Minuten wurde fürs Netz aufbereitet. Auch im Bereich Social Media hat das Musiktheater durch Corona gelernt. Derzeit ist die kommende Spielzeit, die am 5. September startet, in Vorbereitung. Der Vorverkauf dafür hat bereits begonnen. „Die Krise hat uns gezwungen, etwas anders als sonst zu machen, aber zeitgleich auch gezeigt, dass ein Besuch unseres Hauses weiterhin gefragt ist“, so Schulz.

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