Gelsenkirchen. Corona-Krise: Wie zu erwarten ist auch in Gelsenkirchen die Zahl der Arbeitslosen deutlich gestiegen. Aktuell liegt die Quote bei 14,1 Prozent.
Die Auswirkungen der Corona-Krise sind auch auf dem Gelsenkirchener Arbeitsmarkt deutlich spürbar. Das zeigen die Zahlen, die die Agentur für Arbeit wie gewohnt zum Monatsende veröffentlicht hat.
Corona-Krise: Zahl der Arbeitslosen in Gelsenkirchen gestiegen
Die Arbeitslosenquote ist im Vergeich zum Vormonat um 1,1 Prozentpunkte gestiegen – und beträgt aktuell 14,1 Prozent. Die Arbeitslosenzahl im Monat April liegt bei 18.381, zum Vormonatsvergleich hat die statistische Arbeitslosogkeit um 1419 Personen und somit 8,4 Prozentpunkte zugenommen.
„Zuletzt war der Arbeitsmarkt in Gelsenkirchen robust. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind ein schmerzlicher Rückschlag für den Gelsenkirchener Arbeitsmarkt“, sagt Edith Holl, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen. Und sie ergänzt: „Die steigende Arbeitslosenzahl ist die Folge des verhängten Lockdowns und der eingeschränkten Möglichkeiten, aktuell eine neue Arbeitsstelle zu finden.“
Seit März haben 1651 Betriebe Kurzarbeit angemeldet
Seit Anfang März haben laut Agentur für Arbeit 1651 Gelsenkirchener Betriebe Kurzarbeit angemeldet. Betroffen davon sind 24.347 Personen. Wie zu erwarten sind die Anträge auf Kurzarbeit von März auf April gestiegen.
Gegenüber früheren Erfahrungen sei neu, dass mittlerweile nahezu alle Branchen in die Kurzarbeit gerutscht sind, auch die kleineren Betriebe, die bisher mit Kurzarbeit nicht in Berührung gekommen seien, heißt es seitens der Agentur. In den vergangenen Jahren seien es häufig Industriebetriebe und deren nahestehende Branchen, wie beispielsweise die Logistik, gewesen, die Kurzarbeit angemeldet hätten.
Zahl der jüngeren Arbeitslosen ist ebenfalls gestiegen
Die Zahl der jüngeren Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat ebenfalls gestiegen. Im April waren 1.724 junge Frauen und Männer im Alter von unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet (+121). Das waren 295 mehr als im April 2019 (+20,6 %). 474 Jugendliche entfielen auf die Arbeitsagentur (+76 zum Vormonat), 1250 junge Frauen und Männer wurden durch das Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (Jobcenter IAG) betreut (+45 zum Vormonat und +183 zum Vorjahr).
Die tatsächliche Unterbeschäftigung für Gelsenkirchen lag im April bei 24.227, 593 mehr als im Vormonat. Eingerechnet werden hier alle Gelsenkirchener, die zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.
Auch im Ausbildungsbereich sind Rückgänge zu verzeichnen
Die Gelsenkirchener Unternehmen meldeten der Arbeitsagentur für April insgesamt 208 neue freie Stellen. Das waren 270 weniger als im Vormonat und 337 weniger als im April des vergangenen Jahres.
Auch im Ausbildungsbereich hat die Corona-Pandemie für Rückgänge gesorgt: Im April waren 1.686 Jugendliche gemeldet, die eine Ausbildungsstelle suchen, 69 weniger als im Vorjahr. Demgegenüber stehen 1.012 gemeldete Berufsausbildungsstellen, 101 weniger als im Vorjahr
„Wir geben den Ausbildungsmarkt nicht auf"
„Wir geben den Ausbildungsmarkt nicht auf und tun alles Erdenkliche mit unseren Partnern für unsere Ausbildungsbetriebe und Auszubildenden. Arbeitgeber profitieren davon, wenn sie weiter auf Ausbildung setzen. Sowohl, wenn sie in der Kurzarbeit weiter an ihrem Nachwuchs festhalten, als auch, wenn sie weiter mit der Ausbildung in diesem Jahr planen “, so Holl.
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