Gelsenkirchen. Beim Stadtentscheid des 61. Vorlesewettbewerbs traten im Norden und Süden von Gelsenkirchen 18 Kinder gegeneinander an. Es gab viele Gewinner.

Jenny ist heute mächtig stolz. So wie alle anderen Kinder auch, die sich an diesem Samstagnachmittag in der Kinderbibliothek versammelt haben. Es ist förmlich zu spüren: So viel Stolz war selten. Elf Gelsenkirchener Schulsieger haben sich im Bildungszentrum an der Ebertstraße beim Stadtentscheid des 61. Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels der Konkurrenz gestellt. Am Ende ist die 12-jährige Jenny nach vielen gelesenen Buchstaben die Siegerin für den Stadtsüden. Im Norden überzeugte übrigens Sophia Schnölzer die Jury.

Hohe Teilnehmerzahl beim Stadtentscheid des 61. Vorlesewettbewerbs

Maximilian von der Evangelischen Gesamtschule Bismarck las in der Kinderbibliothek im Bildungszentrum Gelsenkirchen ebenfalls Passagen aus dem Buch „Frau Honig und das Glück der kleinen Dinge“ vor.
Maximilian von der Evangelischen Gesamtschule Bismarck las in der Kinderbibliothek im Bildungszentrum Gelsenkirchen ebenfalls Passagen aus dem Buch „Frau Honig und das Glück der kleinen Dinge“ vor. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Alle Kinder, die sich als Schulsieger bereits im Vorfeld qualifiziert hatten, traten jetzt stadtweit gegeneinander an. Da die Teilnehmerzahl mit 18 so hoch war, wurden zwei Entscheide (einmal im Norden, einmal im Süden) gleichzeitig ausgetragen. Die Teilnehmer des Nordens trafen sich in der Stadtbibliothek Horst an der Turfstraße 21, die des Südens eben in der Stadtmitte.

In der Jury saßen im Norden Petra Skowronek (Stadtbibliothek), Dr. Mechthild Narberhaus-Höhner (Verein Freunde der Stadtbibliothek), Bezirksbürgermeister Joachim Gill, Rachel Hartmann von der Gesamtschule Horst und Vorjahressiegerin Salome Philine Liebe. Für den Stadtsüden lasen die Kinder vor Sabine Piechaczek von der Buchhandlung Junius, der Leiterin der Stadtbibliothek, Anja Herzberg, Iris Baldauf vom Schalker Gymnasium, Annika Matheis von der WAZ und Vorjahressiegerin Ecem Karaosmanoglu.

Gelsenkirchener Schüler mussten einen Wahl- und einen Fremdtext lesen

Esmanur von der Lessing Realschule gehörte beim Vorlesewettbewerb zum Teilnehmerfeld.
Esmanur von der Lessing Realschule gehörte beim Vorlesewettbewerb zum Teilnehmerfeld. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Zunächst durften die Sechstklässler über drei Minuten eine Passage aus einem Buch ihrer Wahl vortragen, in der zweiten Runde wartete „Frau Honig“ mit ihrem „Glück der kleinen Dinge“, ein Buch aus der Feder von Sabine Bohlmann, auf die Vorleser. Hier ging es darum, zwei Minuten lang einen fremden Text zu lesen – möglichst flüssig, sicher, angemessen im Tempo, sinngemäß betont und deutlich ausgesprochen.

Jenny Tran (12) überzeugte die fünfköpfige Süd-Jury und ging als Siegerin hervor – wobei eigentlich alle Teilnehmer Gewinner waren. Das brachte Stadtdirektorin Karin Welge auf den Punkt. Sie war in die Kinderbibliothek gekommen, um die Siegerehrung zu übernehmen: „Ich habe ganz großen Respekt vor euch und fand den Mut, den ihr mitgebracht habt, am beeindruckendsten. Das war klasse.“ Als Dankeschön gab es Urkunden, Gutscheine für den örtlichen Buchhandel und Buchgeschenke.

Ende März geht es für die beiden Gelsenkirchenerinnen in den Bezirksentscheid

Ende März geht es für die beiden Gelsenkirchenerinnen Jenny Tran und Sophia Schnölzer in den Bezirksentscheid – dann ist Daumen drücken in Vreden angesagt. „Ich freue mich sehr“, sagte Jenny. Und verriet zum Abschluss noch, warum und wo sie eigentlich so fürchterlich gerne liest: „Am liebsten lese ich im Bett. Und ich finde es so toll, dass man sich in die Bücher hineinversetzen kann, es ist alles so bunt und viel besser als in Filmen.“