Gelsenkirchen. Gelsenkirchen bereitet sich auf die mögliche Ankunft des Coronavirus vor. Das Gesundheitsreferat der Stadt koordiniert die Maßnahmen.
In Erkelenz sind Schulen und Kitas wegen des ersten Corona-Falles in der Stadt geschlossen. Verdachtsfälle gibt es auch in Köln, Leverkusen und Moers. Und wie bereitet sich Gelsenkirchen auf den Fall der Fälle vor? Sowohl die Kliniken als auch das Referat Gesundheit befassen sich schon länger damit, wie in Gelsenkirchen reagiert würde, wenn das Virus hier ankommen sollte. Fest steht: Mit den Infektionen in NRW-Städten ist Corona entschieden näher gerückt.
Referat Gesundheit der Stadt Gelsenkirchen koordiniert mögliche Maßnahmen
Einen Mundschutz gibt es in Gelsenkirchener Apotheken längst nicht mehr, trotz wiederholter Bestellversuche bei allen Großhändlern, wie Apothekensprecher Christian Schreiner von der Dom-Apotheke in Buer. Obwohl ein Mundschutz eigentlich nicht wirklich wirksam vor dem Corona-Virus schütze. „Intensives Händewaschen und große Menschenansammlungen meiden: Das ist deutlich wirksamer“, versichert auch der Apotheker.
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Grundsätzlich moderiert und koordiniert das Referat Gesundheit der Stadt Gelsenkirchen eine eigens gebildete Arbeitsgruppe der Gelsenkirchener Krankenhäuser und der Städtischen Feuerwehr zum Thema. Man beobachte seit den ersten bekannt gewordenen Erkrankungen in China aufmerksam die Lage, habe dabei besonders die Ausbreitung in Deutschland im Blick, betont die Stadt in ihrer Stellungnahme. Es bestehe eine enge Zusammenarbeit und ein ständiger Austausch mit den ansässigen Krankenhäusern sowie den niedergelassenen Medizinern. Die erste Abstimmung habe es vor vier Wochen gegeben.
Krankenhäuser sind vorbereitet
Die Krankenhäuser seien vorbereitet und verfügten über die notwendigen Kenntnisse im Umgang mit infizierten Patienten und möglichen Isolationsmaßnahmen, heißt es weiter. Seit dem Ausbruch in Italien habe das Referat Gesundheit einen Expertenstab konstituiert, der die Lage engmaschig beobachtet, bewertet sowie Maßnahmen im Falle der weiteren Ausbreitung des Virus bis nach Gelsenkirchen beziehungsweise in die unmittelbare Nachbarschaft vorbereitet und plant.
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„Seit der Schweinegrippe 2009 gibt es in Gelsenkirchen eingeübte Routinen im Umgang mit hoch ansteckenden Krankheiten. Aktuell ist in Gelsenkirchen weder ein Verdachtsfall noch eine bestätigte Erkrankung bekannt“, versichert Klaus Mika. Er empfiehlt zur Vorbeugung gegen Ansteckung eine gute Händehygiene und Husten- und Nies-Etikette (Husten und Niesen in die Ellenbeuge, gebrauchte Taschentücher sofort vernichten) einzuhalten. Auf das Händeschütteln solle man derzeit verzichten.
Bei verdächtigen Symptomen nicht einfach in die Praxis gehen, sondern anrufen
Menschen, die sich in den Gebieten mit bekannten Infektionen aufgehalten haben, sollten sich selbst auf Symptome wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber, manchmal auch Durchfall überprüfen, rät Mika. Sollten sie diese Symptome entwickeln, gilt es, sich zunächst telefonisch beim Hausarzt zu melden, damit dieser einen Besuch ohne Kontakt mit anderen Patienten einplanen kann. Auf keinen Fall solle man die Sprechstunde unangemeldet besuchen und sich ins Wartezimmer setzen. Kontakte mit anderen Personen sollten Betroffen bis zum Ausschluss der Infektion auf das Nötigste beschränken.
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Die Coronaviren können, so Klaus Mika, bei den Menschen verschiedene Krankheiten auslösen. Die Infektion wird durch die Sekrete der Atemwege übertragen und entwickelt sich bis zu 14 Tage nach der Ansteckung. In seltenen Fällen kann das Virus auch einen schweren Verlauf nehmen mit Atemproblemen und Lungenentzündungen. Dies kann vor allem bei älteren Menschen und Menschen mit chronischen Grunderkrankungen der Fall sein.
Coronavirus wird via Tröpfcheninfektion verbreitet
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Der Chefarzt der neu eingerichteten Klinik für Pneumologie am Marienhospital, Dr. Christoph Tannhof, betont auf Nachfrage die Bedeutung der grundsätzlichen Verhaltensregeln beim Umgang mit infizierten Patienten: „Das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) wird via Tröpfcheninfektion – zum Beispiel durch Husten – bei direktem Kontakt mit Infizierten verbreitet. Für den Umgang im Klinikalltag und vor Ort sind grundsätzlich dieselben Verhaltensregeln, die auch bei einer gewöhnlichen Influenza gelten, geboten.“
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Die Mitarbeiter in den St. Augustinus-Kliniken seien auf den Umgang damit durch Schulungen gut vorbereitet. „Sowohl am Marienhopital Gelsenkirchen als auch am Sankt-Marien-Hospital in Buer unterhalten wir nach den Richtlinien des Robert Koch-Institut (RKI) ausgestattete Einheiten zur Isolation von Patienten,“ versichert der Mediziner. Fieber gemessen werde ohnehin bei jedem neuen Patienten, auch Testungen auf das Coronavirus würden „bei allen begründeten Verdachtsfällen durchgeführt.“
Weitergehende Fragen zum Coronavirus beant-wortet das Robert Koch Institut im Internet unter www.rki.de.
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