Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen gab es auch diesmal deutlich mehr Anmeldungen für Gesamtschulen als Plätze. Im Gegensatz zu den Gymnasien im Stadtsüden.
Der Trend hat sich verfestigt. Immer mehr Gelsenkirchener Eltern möchten ihr Kind auf einer Gesamtschule lernen lassen, doch es gibt zu wenige Plätze. Und zwar nicht nur in der beliebtesten Schule der Stadt, der Evangelischen Gesamtschule Bismarck. Von den fünf Städtischen Gesamtschulen mussten in diesem Jahr insgesamt 221 Kinder abgewiesen werden mangels Platz, 2019 waren es 203 Kinder. Eigentlich hätten dieses Mal sogar noch mehr Kinder keinen Gesamtschulplatz bekommen können. Am Berger Feld aber konnte die Stadt eine zusätzliche Mehrklasse einrichten im fünften Jahrgang, so dass hier siebenzügig ins Schuljahr 2020/21 gestartet wird.
Die meisten wollten zur Gesamtschule Berger Feld
Zu den Zahlen im Detail: Die Gesamtschule Berger Feld war diesmal besonders beliebt: 254 Anmeldungen gab es hier. Aufgenommen werden können dank der besagten Mehrklasse 196 Kinder. Je 168 Kinder nehmen Horst (245 Anmeldungen) und Buer-Mitte (194) auf, in Erle fangen 140 Kinder an (246 Anmeldungen). Auch in Ückendorf steigen die direkten Anmeldungen: 94 Anmeldungen im ersten Schritt; hier gibt es (noch) 56 freie Plätze. Auch an der Sekundarschule Hassel, dem ebenfalls integriert arbeitenden System, hätten noch 27 Kinder Platz. Die Evangelische Gesamtschule hatte erneut einen Anmelderekord gemeldet: 390 Anmeldungen für 150 Plätze. An allen Gesamt- und Sekundarschulen in Gelsenkirchen beginnen im August insgesamt 89 Kinder mit besonderem Förderbedarf.
An den Gymnasien im Stadtsüden bietet sich ein völlig anderes Bild. Während im Norden das Verhältnis zwischen Anmeldungen und Plätzen mit nur sieben freien Plätzen gut aufgeht, sind im Süden derzeit 91 Plätze unbesetzt, gut drei Klassen. Kapazität für sieben Schüler hat das Gauß-Gymnasium noch, zehn das Schalker, 34 das Ricarda-Huch- und 40 das Grillo-Gymnasium.
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In Buer gab es am Leibniz-Gymnasium bei 145 Plätzen 152 Anmeldungen, am Annette-von Droste-Hülshoff 112 Anmeldungen für 116 Plätze, beim Max-Planck-Gymnasium 106 für ebenfalls 116 Plätze. Am MPG startet ein Kind, am Schalker sechs Kinder im Gemeinsamen Lernen.
Bei all diesen Zahlen kann es noch zu Verschiebungen, auch aufgrund von Nachmeldungen, kommen. Der Trend jedoch ist eindeutig. Die Vorsitzende des Bildungsausschusses, Bürgermeisterin Martina Rudowitz, hat angesichts dieser Entwicklung der Anmeldezahlen nun angeregt, die Einrichtung einer weiteren Gesamtschule im Stadtsüden in die Wege zu leiten.
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„Unser eigentliches Ziel war es immer, die Kulturschule zur Gesamtschule auszubauen. Nur weil die Zahlen vor allem in der Oberstufe das aus Sicht der Bezirksregierung bisher nicht hergaben, haben wir zunächst die Option Sekundarschule gezogen“, so Martina Rudowitz. „Vor dem Hintergrund der absehbaren Entwicklung halte ich den Zeitpunkt für gekommen, zu handeln… und für die Kulturschule jetzt die Option Gesamtschule zu ziehen, gerade weil die Schule sich noch in Planung und Aufbau befindet“, so die Bürgermeisterin.
Auch die Partei schwenkt von der Sekundar- zur Gesamtschule um
Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Ulli Jacob, ergänzt: „Wir beobachten die Entwicklung der Anmeldezahlen sehr genau und werden auch von Eltern immer wieder angesprochen.“ Der Bedarf nach mindestens einer weiteren Gesamtschule im Stadtsüden liege „unverkennbar auf der Hand. Wenn sich der Elternwille so klar abzeichnet, dann müssen Politik und Verwaltung reagieren“, erklärt Jacob.
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