In Gelsenkirchen fehlen schon lange Gesamtschulplätze, parallel bleiben im Süden Gymnasialplätze frei. Es wird Zeit zu handeln.

Dass es ein Missverhältnis von Gymnasial- und Gesamtschulangebot vor allem im Stadtsüden gibt, lässt sich nicht mehr leugnen. Die Grünen hatten im Bildungsausschuss von Beginn an gefordert, die neue Kulturschule als Gesamtschule anzulegen statt als Sekundarschule, und auch die anderen Fraktionen hatten Zweifel an der Entscheidung für diese im ländlichen Raum durchaus beliebte Form angemeldet. Die SPD hatte bisher aufgrund eines Gutachtens, das in Gelsenkirchen zu wenig Potenzial bei der Schülerschaft für eine zusätzliche Oberstufe sah, für eine (ebenso integrativ unterrichtende) Sekundarschule plädiert. Allerdings: Ein anderes Gutachten hatte vor Jahren die Schließung eines Gymnasiums vorgeschlagen. Damals vor allem, weil die Schülerzahl insgesamt rückläufig war.

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in gelsenkirchen gibt es eine gesamtschule zu wenigIn der März-Sitzung des Bildungsausschusses geht es um die Schulentwicklungsplanung. Die Weichen für die Zukunft sollen gestellt werden. Für die Gymnasien im Stadtsüden dürfte das Veränderungen bringen. Einen Kahlschlag wie dereinst bei den Hauptschulen müssen Gymnasien als Schulform sicher nicht fürchten. Aber dass der seit mehr als einem Jahrzehnt stabile Wunsch von Eltern nach mehr Gesamtschulplätzen und Bevölkerungsprognosen berücksichtigt werden, muss selbstverständlich sein. Die Kehrtwende der Mehrheitsfraktion SPD kommt in letzter Minute.