Gelsenkirchen. Beim Neujahrsempfang des fmt im Musiktheater gab es mehrere frohe Botschaften für Freunde des MiR. Unter anderem wird ein neuer Preis gestiftet.
Da ging ein Raunen durchs voll besetzte Kleine Haus, als der Herr der Zahlen Bilanz zog. Beim Neujahrsempfang des fmt (Förderverein des Musiktheaters im Revier) verkündete Vereinsschatzmeister Kurt Limberg eine tatsächlich beachtliche Zahl: In den letzten 20 Jahren förderte der fmt das Musiktheater mit genau einer Million Euro. Es sollte nicht die einzige frohe Botschaft an diesem Sonntagabend bleiben.
Der mitgliederstärkste kulturelle Förderverein Gelsenkirchens, dem inzwischen über 1000 Musikliebhaber angehören, übergab dem Generalintendanten Michael Schulz und MiR-Geschäftsführer Tobias Werner für die laufende Spielzeit die stattliche Fördersumme in Höhe von 66.000 Euro. Und damit nicht genug: Der fmt-Vorstand kündigte gleich zwei neue Formen der Unterstützung des Gelsenkirchener Opernhauses an.„Erstmals wird der Förderverein am Ende einer Spielzeit einen Bühnenpreis für die beste Produktion vergeben“, kündigte fmt-Vorsitzender Dr. Rudolf Rezori an. Jedes Mitglied kann mit abstimmen, welche Produktion für ihn die beste war. Damit wird es am MiR nach dem Wegfall der Preisvergabe durch die inzwischen aufgelöste Theatergemeinde wieder einen Publikumspreis geben. Die Auszeichnung ist nicht dotiert, aber mit einer Urkunde verbunden.
Sängerstipendium für Rina Hirayama
Die zweite attraktive Neuigkeit: Zum ersten Mal vergibt der fmt ein mit 10.800 Euro dotiertes Sängerstipendium. Vereinsgeschäftsführerin Ursula Rehrmann präsentierte auch gleich die erste Stipendiatin: die junge Japanerin und Mezzosopranistin Rina Hirayama. Von Rehrmann gefragt, wie es der Sängerin denn in Deutschland gefalle, lächelte sie: „Alle sind einfach unglaublich nett hier und helfen mir sehr.“ Außerdem: „Es gibt hier gutes Essen und gutes Bier.“ Auf der Bühne ist Rina Hirayama derzeit in der Janacek-Oper „Die Sache Makropulos“ zu erleben.
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Im künstlerischen Rahmenprogramm ließ das Musiktheater die Puppen tanzen und singen. Die neue Sparte und ihrer Spielerinnen stellten sich im Gespräch mit Rudolf Rezori eindrücklich vor. Rezori zur Puppe: „Wie heißen Sie denn?“ „Katze!“ „Und Sie sind der Frosch?“ „Nein, ich bin die Echse!“ Derweil klopfte das Monster dem Vorsitzenden plötzlich auf die Schulter. Der gestand: „Ich finde es gerade ein bisschen unheimlich hier.“ Die Puppenspielerinnen proben derzeit für die Premiere der „Winterreise“ im März.
„fmt ist das Rückgrat des Musiktheaters“
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In seinem Grußwort lobte Oberbürgermeister Frank Baranowski den Mut des Opernhauses, diese neue Sparte Puppenspiel zu installieren. Über die Arbeit des fmt sagte der OB: „Sie ist das Rückgrat des Musiktheaters. Ich bin dankbar für dieses ganz besondere Engagement.“ Diesen Dank drückte auch Intendant Michael Schulz aus. Er versprach für die kommende Spielzeit eine gemeinsame Produktion von Oper, Tanz und Puppenspiel an. Überhaupt Tanz. Schulz kündigte für die Arbeit der neuen MiR Dance Company an: „Giuseppe Spota wird sich den relevanten Themen dieser Zeit annehmen.“ Im Bühnengespräch mit Ulrike Westen, stellvertretende fmt-Vorsitzende, erzählten Spota und Company-Managerin Michelle Yamamoto einiges über Tanzsprache und neue Projekte. Ein eindringliches Beispiel dafür lieferte das romantisch zarte Duett von Eunji Yang und Alessio Monforte.
Das Musiktheater geizte aber auch nicht mit gesanglichen Kostproben. Zur Klavierbegleitung von Bernhard Stengel, der sich demnächst in den Ruhestand verabschieden wird, sangen Bele Kumberger, Rina Hirayama, Joachim G. Maaß und Piotr Prochera.